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1.
Erscheinungsdatum:
15.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Flugbegeistert bis in den Tod
Zwischenüberschrift:
Die Bödekerstraße im Stadtteil Wüste erinnert an den Weltrekordhalter im Segelflug
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Umfeld
der
Parkstraße
im
Stadtteil
Wüste
sind
vier
Straßen
nach
Pionieren
der
Luftfahrt
benannt.
Zwei
von
ihnen,
Otto
Lilienthal
und
Hugo
Eckener,
standen
in
keiner
besonderen
Beziehung
zu
Osnabrück,
wenn
man
einmal
davon
absieht,
dass
Eckener
mit
dem
Luftschiff
LZ
7
am
28.
Juni
1910
knapp
südlich
von
Osnabrück,
am
Limberg
bei
Iburg,
abstürzte.
Die
anderen
beiden,
Gustav
Tweer
und
August
Bödeker,
waren
hingegen
waschechte
Osnabrücker.
August
Bödeker,
nach
dem
die
kleine
Anliegerstraße
zwischen
Limberger
und
Kokscher
Straße
benannt
ist,
wurde
am
26.
Oktober
1910
in
Osnabrück
geboren.
Er
war
erst
43
Jahre
alt,
als
er
am
5.
September
1953
an
den
Folgen
eines
Flugzeugabsturzes
in
Achmer
starb.
Davor
hatte
er
Großes
für
den
Segelflugsport
in
Deutschland
geleistet.
Er
hält
den
bis
heute
nicht
überbotenen
Weltrekord
im
motorlosen
Dauerfliegen.
Schon
als
Schüler
bastelte
Bödeker
mit
ausdauernder
Begeisterung
Segelflugmodelle.
Mit
18
Jahren
trat
er
dem
"
Ring
der
Flieger"
bei,
einem
Zusammenschluss
von
Fliegerkameradschaften,
denen
nach
dem
Versailler
Vertrag
zunächst
noch
kein
Motorflug
gestattet
war.
Er
lernte
Werkzeugmacher
auf
dem
Stahlwerk,
aber
jede
Minute
der
Freizeit
gehörte
der
Segelfliegerei.
Auf
dem
Fluggelände
Lengericher
Berg
schleppte
er
Sonntag
für
Sonntag
die
Fluggeräte
den
Hang
hinauf.
In
rascher
Folge
legte
er
die
Prüfungen
für
die
Segelflugscheine
A,
B
und
C
ab
und
erflog
auch
das
Silber-
C-
Leistungsabzeichen
mit
den
damals
heiß
begehrten
"
drei
Schwingen
auf
blauem
Grund
im
silbernen
Kranz"
.
Aus
der
sportlichen
Freizeitbeschäftigung
wurde
Beruf.
1934
bot
sich
ihm
eine
Anstellung
als
Segelfluglehrer
an
der
Reichssegelflugschule
in
Rossitten/
Ostpreußen.
Das
Fluggelände
auf
der
Kurischen
Nehrung
im
heutigen
Oblast
Kaliningrad
hatte
sich
nach
der
Wasserkuppe
(Rhön)
zu
einem
zweiten
Zentrum
des
Segelflugs
im
Reich
entwickelt.
Die
Flugbedingungen
waren
hier
meistens
günstig.
Konstanter
Ostwind
über
das
Haff
bescherte
den
Fliegern
gute
Aufwinde
an
den
bis
zu
60
Meter
hohen
Dünen.
Zwischen
1922
und
1945
ließen
sich
hier
30
000
Segelflieger
aus-
und
weiterbilden.
Bödeker
übte
mit
seinen
Schülern
tagaus,
tagein
den
Hangflug
längs
der
Küstenlinie.
Er
wurde
dabei
ein
so
perfekter
"
Thermik-
Jäger"
,
dass
er
sich
einen
Angriff
auf
den
bestehenden
Weltrekord
im
Dauerflug
zutraute.
Am
9.
Dezember
1938
stieg
er
mit
seinem
Kopiloten
Karl-
Heinz
Zander
in
einem
"
Kranich
II"
auf.
Die
Winde
erwiesen
sich
als
nicht
so
konstant
wie
erwartet,
die
Temperatur
sank
in
den
beiden
Nächten
auf
minus
acht
Grad,
der
Vollmond
war
meistens
von
Wolken
verdeckt
–
es
war
eine
gewaltige
physische
und
psychische
Leistung,
die
Bödeker
und
Zander
dennoch
50
und
eine
halbe
Stunde
durchhalten
ließ.
Damit
war
ein
neuer
Weltrekord
aufgestellt,
der
bis
heute
nicht
übertroffen
wurde.
Im
Krieg
brauchte
die
Luftwaffe
keine
Segelflieger.
Der
Pilotennachwuchs
musste
möglichst
schnell
zum
Führen
von
Kampfflugzeugen
befähigt
werden.
Bödeker
erhielt
eine
Zusatzausbildung
zum
Motorfluglehrer
und
bildete
fortan
angehende
Nachtjäger-
Piloten
im
Blindflug
aus.
Nach
dem
Zusammenbruch
kehrte
Bödeker
in
seine
Heimatstadt
zurück
und
setzte
sich
mit
aller
Kraft
für
die
Wiederbelebung
des
Segelflugsports
ein,
nachdem
die
Alliierten
dies
zugelassen
hatten
(ab
Juni
1951)
.
Als
einer
der
führenden
Köpfe
des
"
Osnabrücker
Vereins
für
Luftfahrt"
(OVfL)
organisierte
er
den
30.
August
1953
als
"
Tag
der
Luftfahrt"
.
Auf
dem
Marktplatz
wurden
drei
neue
Segelflugzeuge
getauft.
Dann
ging
es
nach
Achmer,
wo
Bödeker
mit
seinem
Kopiloten
Hugo
Niehaus
im
Zweisitzer
"
Doppelraab"
aufstieg.
Noch
während
des
Winden-
Starts
geschah
das
Unglück:
Durch
eine
"
tragische
Anhäufung
von
Zufällen
und
einen
technischen
Defekt"
,
wie
es
in
einer
zeitgenössischen
Zeitungsmeldung
heißt,
stürzte
die
Maschine
ab.
Der
Hagener
Luftfahrthistoriker
Martin
Frauenheim
geht
von
einem
Kupplungsschaden
aus,
bei
dem
eine
eigentlich
ordnungsgemäß
verspleißte
Trennstelle
im
Stahlseil
nicht
hielt.
Nach
einer
anderen
Version
verfing
sich
das
Seil
im
Bugrad,
sodass
ein
Ausklinken
nicht
mehr
möglich
war.
Jedenfalls
schmierte
das
Flugzeug
ab.
Beide
Insassen
kamen
schwer
verletzt
ins
Krankenhaus.
Hugo
Niehaus,
der
spätere
Vorsitzende
des
Osnabrücker
Aero-
Clubs,
überlebte,
während
August
Bödeker
am
5.
September
1953
starb.
Bildtext:
August
Bödeker
auf
dem
Flugplatz
Achmer
(1950)
.
Die
Bödekerstraße
liegt
im
Stadtteil
Wüste:
Foto:
Luftfahrt-
Archiv
Martin
Frauenheim,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks