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1.
Erscheinungsdatum:
13.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Jagdkritiker ignorieren Tatsachen
Artikel:
Originaltext:
Zu
den
Diskussionen
mit
Bezug
auf
den
Artikel
"
Für
artenreiche
und
gesunde
Wildbestände"
(Ausgabe
vom
26.
Oktober)
erreichten
uns
mehrere
Leserzuschriften.
Mit
dem
Abdruck
der
folgenden
Leserbriefe
beenden
wir
die
Debatte
zu
diesem
Thema.
"
Die
Kritik
in
den
Leserbriefen
vom
4.
und
5.
11.
13
zum
Neue
OZ-
Artikel
'
Artenreiche
und
gesunde
Wildbestände'
vom
26.
10.
13
gegen
Jagd
und
Jäger
ist
leider
von
wenig
Sachlichkeit
und
viel
Polemik
geprägt.
Dass
Jagd
und
Jäger
in
Deutschland
bisweilen
kritisch
gesehen
werden,
ist
zu
akzeptieren
unter
der
Voraussetzung
einer
sachlichen
Argumentation.
Was
aber
die
drei
Kritiker
(Herren
Hinze,
Kooiker
und
Beuke)
in
ihren
Leserbriefen
zum
Ausdruck
bringen,
ist
nicht
im
Ansatz
der
Versuch
einer
sachlich-
kritischen
Auseinandersetzung
mit
dem
deutschen
Jagdwesen
und
den
extremen
Veränderungen
unserer
Landschaften,
sondern
das
Ignorieren
von
Tatsachen,
Entwicklungen
und
Zusammenhängen.
Die
Kritiker
vertreten
die
Auffassung,
dass
die
Jagd
auf
Beutegreifer
(Fuchs,
Marder,
Rabenkrähen)
in
einer
Naturlandschaft
mit
intaktem
Ökosystem
nicht
notwendig
ist.
Es
wird
völlig
ignoriert,
dass
wir
aufgrund
von
dramatischen
Veränderungen
in
den
letzten
Jahrzehnten
(Industrialisierung
der
Landwirtschaft,
Vermaisung
der
Landschaften,
Pestizide,
kontinuierliche
Verluste
von
Grünflächen
durch
Städte-
/
Industrie-
/
Straßenbau
etc.)
nicht
mehr
in
einer
Naturlandschaft,
sondern
in
einer
,
Kulturlandschaft′
leben
mit
für
die
Tierwelt
völlig
veränderten
Bedingungen.
Diese
negative
Entwicklung
hat
bei
Wildtieren
zu
'
Gewinnern'
und
'
Verlierern'
geführt.
Die
'
Zivilisationsgewinner'
,
die
sich
unter
den
heutigen
Gegebenheiten
kräftig
vermehren,
sind
Wildschweine,
Füchse,
Rabenkrähen,
Waschbären
etc.
Zu
den
'
Zivilisationsverlierern'
zählen
alle
Bodenbrüter
(Rebhühner,
Fasanen,
Kiebitze,
Wasservögel)
,
Singvögel,
Niederwild:
Die
vielen
Gründe
hierfür
sind
bekannt.
Die
heutige
Kulturlandschaft
ist
daher
kein
intaktes
Ökosystem
mehr!
Wer
diese
Tatsache
ignoriert
und
verschweigt,
kann
nicht
mehr
ernst
genommen
werden
und
disqualifiziert
sich
als
Kritiker.
Wir
leben
nicht
mehr
im
Paradies,
sondern
in
einer
stark
veränderten
Kulturlandschaft,
wo
wir
alle
gemeinsam
die
'
Verlierer'
schützen
müssen,
damit
das
Artensterben
endlich
gestoppt
werden
kann.
[. . .]"
Peter
Ehlers
Osnabrück
"[. . .]
Wild,
welches
in
der
Natur
aufwächst
und
bei
der
Jagd
erlegt
wird,
um
es
dem
Verbrauch
beziehungsweise
Verzehr
zuzuführen,
hat
sicher
ein
angenehmeres
Leben
gehabt
als
manches
sogenannte
Nutzvieh,
was
in
großen
Ställen
außerordentlich
beengt
und
eingepfercht
aufwächst
[. . .].
Die
Bevölkerung
isst
nun
mal
gerne
Wild,
weil
sie
weiß,
dass
dieses
nicht
nur
lecker
schmeckt,
sondern
auch
eiweißreich
und
fettarm
ist
und
ohne
jegliche
medikamentöse
Zugaben
(Antibiotika
und
so
weiter)
.
Dazu
muss
das
Wild
aber
nun
mal
getötet
werden.
Auch
die
Felle
von
Marder
und
Fuchs
werden
nicht
entsorgt,
sondern
an
Händler
und
Kürschner
[. . .]
verkauft.
[. . .]
Fuchs
und
Marder
müssen
kurzgehalten
werden,
um
in
der
weitgehend
ausgeräumten
Landschaft
Vögel
und
insbesondere
Wiesenvögel
zu
schützen.
In
Holland
hatte
man
einige
Jahre
dem
Fuchs
und
Marder
eine
ganzjährige
Schonzeit
gewährt
mit
dem
Erfolg,
dass
der
Besatz
an
Wiesenvögeln
rapide
abgenommen
hat.
[. . .]
Heinrich
Essmann
Wietmarschen
"
Die
Jägerprüfung
habe
ich
deshalb
abgelegt,
um
zu
beurteilen,
wovon
die
Rede
ist,
wenn
es
um
den
deutschen
Jagdschutz
geht.
Folgerichtig
habe
ich
noch
nie
auf
ein
Stück
Wild
angelegt.
Die
oben
genannten
Leserbriefschreiber
[Hinze,
Kooiker
und
Beuke]
verbreiten
polemische
und
unzutreffende
Behauptungen
wie
'
Vernichtung
kleiner
Fuchswelpen'
, '
Fallenjagd'
, '
Unterbrechung
des
natürlichen
Kreislaufs
nach
Vorstellung
der
Jäger'
, '
Treibjagden
wichtiger
als
Tierschutz'
, '
blasphemischer
Anspruch
der
Jägerschaft'
[. . .]
und
so
fort.
Selbst
der
ernst
zu
nehmende
Kritiker
Kooiker
kann
es
nicht
lassen,
von
'
Hass
auf
Beutegreifer'
als
Beweis
für
'
fragwürdige
Jagdphilosophie'
zu
sprechen.
Wir
reden
ja
nicht
von
'
schwarzen
Schafen'
,
die
es
in
allen
Gesellschaftsgruppen
gibt
[. . .].
Die
Rede
ist
von
einer
wünschenswerten,
also
verträglichen
Wildpopulation
in
einer
von
verzweigter
Wohn-
,
Industrie-
und
Verkehrsinfrastruktur
gekennzeichneten
Zivilisationslandschaft,
die
nur
gesetzlich
geregelt
werden
kann.
Dabei
haben
die
Jäger
den
gesetzlich
festgelegten
Auftrag,
unter
Beachtung
aller
nicht
einschlägigen
Gesetze
das
Jagdschutzgesetz
anzuwenden.
Solange
dieser
Auftrag
von
Kritikern
nicht
anerkannt
wird,
erübrigt
sich
jede
Diskussion.
[. . .]"
Stefan
Middelberg
Osnabrück
"
In
einer
stark
verallgemeinernden
Kolumne
in
der
Neuen
OZ
'
Wildtiere
in
der
Region'
vom
26.
Oktober
wurden
Jäger
als
die
einzigen
Garanten
artenreicher
und
gesunder
Wildtierbestände
vorgestellt.
Als
'
Umweltwissenschaftlerin'
wurde
Frau
Anika
Börries
zitiert,
die
als
Mitarbeiterin
eines
Planungsbüros
für
Tiefbau
-
und
Bodenabbaumaßnahmen
offenbar
für
alle
Fragen
des
Artenschutzes
kompetent
sei.
Erstaunt
stellte
ich
als
heimatverbundener
Leser
fest,
dass
ungeachtet
eines
scheinbar
selbstlosen
Einsatzes
von
annähernd
380
000
Jägern
und
Jägerinnen
der
frühere
Artenreichtum
unserer
Kulturlandschaft
akut
schwindet
und
sich
somit
ein
Widerspruch
auftut.
Viele
einst
jagdbare
Tierarten
wie
Brachvogel,
Bekassine
oder
Birkhuhn
sind
in
Wirklichkeit
gänzlich
von
der
Bildfläche
verschwunden.
Selbst
Fasan
und
Rebhuhn
befinden
sich
in
unseren
geplünderten
Landschaften
in
einem
krassen
Sinkflug.
Vertrauen
erheischend
führt
hier
die
Jägerin
Börries
ein
von
ihr
seit
2009
koordiniertes
Wiesenvogelprogramm
des
Landkreises
Emsland
an.
Welches
Ergebnis
ihr
vorschwebt,
wird
leider
nicht
erklärt.
Auch
ein
ihrerseits
geforderter
Abschuss
von
Füchsen,
Mardern
oder
Krähenvögeln
konnte
den
gefiederten
Feuchtwiesenbewohnern
bislang
nicht
helfen.
Welcher
ältere
Mitbürger
aber
kann
seinen
Enkeln
heute
noch
Rotschenkel,
Uferschnepfen
und
Kiebitze
zeigen?
Von
Schafstelze
und
Wachtelkönig
ganz
zu
schweigen.
[. . .]"
Rainer
Barthel
Braunschweig
Bildtext:
Jäger
auf
dem
Weg
ins
Jagdrevier.
Foto:
dpa
Autor:
Peter Ehlers, Heinrich Essmann, Stefan Middelberg, Rainer Barthel