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1.
Erscheinungsdatum:
09.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nazis aus der Mitte der Gesellschaft
Zwischenüberschrift:
Marie Toepper sprach im Nussbaum-Haus über Osnabrücks Ortsgruppenleiter
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Sie
waren
die
Funktionäre
an
der
Basis,
die
das
Volk
mit
der
Nazi-
Ideologie
indoktrinierten:
die
Ortsgruppenleiter
der
NSDAP.
Im
Nussbaum-
Haus
hat
nun
die
junge
Historikerin
Marie
Toepper
einen
Vortrag
über
die
Osnabrücker
Ortsgruppenleiter
gehalten.
Nein,
es
gab
nicht
nur
Erwin
Kolkmeyer.
Fast
immer
wenn
es
in
Osnabrück
um
die
Jahre
1933
bis
1945
geht,
steht
der
tiefbraune
Uhrmacher
im
Mittelpunkt.
Auch
im
Vortrag
von
Marie
Toepper
spielte
der
Ortsgruppenleiter
Kolkmeyer
eine
Rolle
–
aber
eben
nicht
die
Hauptrolle.
Denn
neben
Kolkmeyer
gab
es
noch
14
andere,
die
in
Osnabrück
die
NSDAP-
Mitgliedsbeiträge
eintrieben,
Informationen
für
die
Gestapo-
Kartei
beschafften
und
Sprechstunden
für
die
Volksgenossen
anboten.
Strafe
erlassen
Zum
Beispiel
Rudolf
Arnoldi,
der
bereits
1922
in
die
Partei
eingetreten
war.
Arnoldi
leitete
die
Ortsgruppe
Neustadt
und
war
stellvertretender
Kreisleiter.
1945
kam
Arnoldi
als
Mitglied
der
Wehrmacht
für
drei
Jahre
in
Kriegsgefangenschaft.
1948
wurde
er
dann
für
seine
Rolle
als
"
Politischer
Leiter"
zu
einer
Strafe
von
4000
DM
oder
160
Tagen
Gefängnis
verurteilt.
Laut
Marie
Toepper
wurde
ihm
diese
Strafe
aber
erlassen.
"
Sie
galt
durch
die
Internierungshaft
als
verbüßt."
Ähnliches
widerfuhr
Willy
Münzer.
Der
kaufmännische
Angestellte
war
Leiter
der
Ortsgruppe
"
Martinitor"
und
von
1934
bis
1940
außerdem
hauptamtlicher
Kreisleiter
der
NSDAP
für
die
Stadt
Osnabrück.
Anschließend
brachte
er
es
zum
Beauftragten
des
Reichskommissars
für
die
besetzten
niederländischen
Gebiete.
Mit
diesem
Amt
hat
er
es
sogar
in
die
Wikipedia-
Enzyklopädie
geschafft.
Doch
während
das
Online-
Lexikon
behauptet,
über
Münzers
Entnazifizierung
sei
nichts
bekannt,
hat
Marie
Toepper
bei
der
Recherche
zu
ihrer
Bachelorarbeit
über
die
Osnabrücker
Ortsgruppenleiter
sehr
wohl
einiges
zu
Münzers
Geschichte
nach
1945
gefunden:
Vier
Jahre
nach
Kriegsende
wurde
Münzer
als
Minderbelasteter
eingestuft
und
zu
einer
Geldstrafe
in
Höhe
von
2000
DM
verurteilt.
Wie
Arnoldi
hatte
auch
Münzer
in
Kriegsgefangenschaft
gesessen,
und
auch
in
seinem
Fall
galt
die
Strafe
damit
bereits
als
verbüßt.
"
Im
Großen
und
Ganzen
wurden
sie
für
ihre
Tätigkeit
als
Ortsgruppenleiter
nicht
ausreichend
zur
Verantwortung
gezogen"
,
sagte
Marie
Toepper.
"
Und
das,
obwohl
sie
eine
wichtige
Position
im
System
hatten."
Keine
höhere
Bildung
Beim
formalen
Vergleich
der
zehn
Osnabrücker
Ortsgruppenleiter,
zu
denen
sich
Akten
im
hiesigen
Staatsarchiv
finden,
entdeckte
Marie
Toepper
schließlich
einige
Auffälligkeiten.
Vier
der
Männer
waren
zur
Volksschule
gegangen,
eine
höhere
Bildung
war
also
offenbar
keine
Voraussetzung
für
das
Amt
des
Ortsgruppenleiters.
Ebenfalls
vier
von
zehn
Funktionären
waren
Kaufmänner,
drei
arbeiteten
als
Angestellte.
Die
Historikerin
zieht
daraus
den
Schluss,
dass
die
Osnabrücker
Ortsgruppenleiter
fest
in
der
Mittelschicht
verwurzelt
waren.
Alle
zehn
aktenkundigen
Funktionäre
schließlich
hatten
niedrige
Parteinummern,
waren
also
lange
vor
der
Machtübernahme
im
April
1933
in
die
NSDAP
eingetreten.
Marie
Toepper
fasste
diese
Tatsache
zusammen,
indem
sie
die
Nazi-
Terminologie
zitierte:
"
Das
waren
alles
alte
Kämpfer."
Bildtext:
Der
Kreisstab
und
die
Ortsgruppenleiter:
Das
Foto
erschien
am
25.
Februar
1934
in
der
"
Osnabrücker
Zeitung"
.
Autor:
stk