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1.
Erscheinungsdatum:
09.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Juden wünschen echte Anteilnahme
"Nicht vergessen und nicht vergeben"
Zwischenüberschrift:
75. Jahrestag der Reichspogromnacht – Zentralrat warnt vor ritualisierter Betroffenheit
Vor 75 Jahren brannten auch im Nordwesten Deutschlands Synagogen und Gebetshäuser: Wo es jüdisches Leben gab und was 1938 vor Ort geschah
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
war
die
Nacht,
in
der
die
Synagogen
brannten.
Im
ganzen
Deutschen
Reich
zogen
rund
um
den
9.
November
1938
brandschatzende
und
prügelnde
Schlägertrupps
umher.
Ziel
der
Übergriffe:
die
Juden.
In
zahlreichen
Städten
wird
am
75.
Jahrestag
an
diesem
Samstag
an
die
Opfer
der
Pogrome
erinnert.
Anlässlich
des
Jahrestages
der
Reichspogromnacht
hat
der
Vorsitzende
des
Zentralrats
der
Juden
in
Deutschland,
Dieter
Graumann,
vor
einem
Bedeutungsverlust
des
Gedenktages
gewarnt.
In
einem
Gespräch
mit
unserer
Zeitung
sagte
er,
häufig
sei
in
Deutschland
nur
noch
ritualisierte
Betroffenheit
anzutreffen.
Diese
sei
immerhin
"
noch
viel
besser
als
ein
planvolles
Vergessen"
,
erklärte
der
Zentralratsvorsitzende.
Er
persönlich
wünsche
sich
von
den
Deutschen
allerdings
eine
"
ehrliche,
emotionale
Anteilnahme"
.
Für
einige
Menschen
in
Deutschland
möge
der
Tag
nur
Gewohnheit
sein
oder
zur
"
Political
Correctness"
zählen,
so
Graumann
weiter.
Für
die
jüdische
Gemeinschaft
aber
seien
Schmerz,
Trauer
und
die
Erinnerung
an
die
mehr
als
sechs
Millionen
ermordeten
Juden
dauerhaft.
"
Die
Lehre,
die
wir
daraus
ziehen,
ist
so
einfach
wie
eindeutig:
Nie
wieder
werden
wir
es
zulassen,
dass
man
uns
wegen
unseres
Judentums
angreift!
Nie
wieder
werden
wir
uns
einschüchtern
lassen"
,
erklärte
der
Vorsitzende
des
Zentralrats.
Graumann
rief
dazu
auf,
die
Geschichte
"
gerade
den
Kindern
hierzulande
näher-
zubringen"
.
Schulen
sollten
die
Möglichkeit
nutzen,
die
letzten
noch
lebenden
Zeitzeugen
einzuladen:
"
Mehr
Authentizität
wird
es
nie
mehr
geben."
Die
politische
Unterstützung
der
NSDAP
unterschied
sich
damals
im
Nordwesten
Deutschlands
nicht
wesentlich
vom
übrigen
Gebiet
des
Deutschen
Reiches.
So
erzielten
die
Nationalsozialisten
bei
den
letzten
Mehrparteienwahlen
im
März
1933
im
vom
Landkreis
Osnabrück
bis
zur
Nordsee
reichenden
Wahlbezirk
Weser-
Ems
41,
4
Prozent.
Zwar
war
in
einzelnen
Orten
noch
das
Zentrum
die
stärkste
Partei.
Aber
das
nordwestdeutsche
Gesamtergebnis
lag
nahe
am
Resultat
für
das
ganze
Reich
von
43,
9
Prozent.
Noch
höher
waren
die
Werte
bei
den
freilich
undemokratischen
und
nicht
aussagekräftigen
Scheinwahlen
im
April
1938.
Im
Bezirk
Weser-
Ems
kam
die
NSDAP
hier
auf
97,
51
Prozent.
Klar
unter
dem
Schnitt
lag
lediglich
die
Grafschaft
Bentheim
(94
Prozent)
.
Im
Internet
auf
www.noz.de
finden
Sie
Berichte
und
Zitate
von
Augenzeugen.
Außerdem
auf
den
Seiten
4
und
5
der
heutigen
Ausgabe
eine
Übersicht
über
das
damalige
Geschehen
in
der
Region.
Bildtext:
Brennendes
Bethaus
in
Quakenbrück:
SA-
Leute
entzündeten
es
am
10.
November
1938,
zertrümmerten
Möbel
und
sakrale
Gegenstände
wie
die
Thora.
Ein
anonymer
Beobachter
fotografierte
die
Szene.
Foto:
Archiv
Renate
Rengermann
Kommentar
Die
Jüngeren
müssen
bewahren
Drei
Generationen
liegen
die
zutiefst
menschenverachtenden
Ereignisse
vom
9.
November
1938
nun
zurück.
Nur
noch
wenige
gibt
es
heute,
die
davon
erzählen
können.
Vielleicht
waren
sie
damals
selbst
im
Visier
der
Nationalsozialisten,
mussten
um
ihr
Leben
bangen.
Vielleicht
starrten
sie
wie
gelähmt
auf
die
brennenden
Gebetshäuser
und
konnten
nicht
begreifen,
was
sie
dort
sahen.
Vielleicht
gehörten
sie
auch
zu
den
Schlägern,
Plünderern
und
Marodeuren.
Die
Erinnerung
der
Verbliebenen
verblasst
nicht
–
trotz
der
langen
Zeit.
Das
ist
gut.
Denn
der
9.
November
1938
geht
alle
etwas
an,
jetzige
und
künftige
Generationen.
Und
je
älter
die
Zeitzeugen
werden,
desto
mehr
sind
die
Jüngeren
gefordert.
Sie
müssen
behüten.
Den
Schrecken
dessen
bewahren,
was
auf
die
Judenpogrome
folgte.
Denn
der
9.
November
1938
markierte
den
Aufbruch
zu
einer
bis
dato
unvorstellbaren
Katastrophe.
Schon
vorher
wurden
Juden
in
Deutschland
diskriminiert
und
erniedrigt.
Doch
seit
marodierende
Trupps
vor
75
Jahren
Synagogen
in
Brand
setzten,
Juden
verprügelten
und
verschleppten,
Geschäfte
verwüsteten
und
religiöse
Symbole
zerstörten,
gab
es
bei
der
Judenverfolgung
kein
Halten
mehr.
Der
Holocaust
begann
zu
wüten.
Heute
stehen
oftmals
Gedenksteine
dort,
wo
früher
Juden
lebten,
arbeiteten,
beteten.
Sie
mahnen
uns,
nicht
zu
vergessen.
Hören
wir
auf
sie.
Neues
jüdisches
Leben
hat
hier
längst
eine
Heimat
gefunden.
Diese
gilt
es
zu
schützen.
Autor:
Cornelia Mönster