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1.
Erscheinungsdatum:
26.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Marienheim verstärkt Hochwasserschutz
Erinnerungen versinken in Regenfluten
Zwischenüberschrift:
In drei Jahren zweimal überflutet
Wie unsere Redakteurin Stephanie Kriege die Nacht auf den 27. August 2010 in Hagen erlebte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
2010
gab
es
in
der
Berufsbildenden
Schule
am
Marienheim
das
zweite
Hochwasser.
Drei
Jahre
zuvor
war
während
des
Orkans
Kyrill
der
ganze
Keller
überflutet
worden.
Jetzt
hat
die
Schule
auf
dem
Gelände
den
Hochwasserschutz
verstärkt.
"
Alexander
Dammer
ist
ein
Mann,
der
alles
kann"
,
lächelt
Schwester
Dominica
Maria
Langmeyer.
Dammer
ist
der
Hausmeister
der
Berufsbildenden
Schule.
Er
hat
in
den
vergangenen
Jahren
alle
Hände
voll
zu
tun
gehabt,
um
den
Hochwasserschutz
zu
verbessern,
damit
das
Gebäude
so
schnell
nicht
wieder
überflutet
werden
kann.
Der
Januar
2007
war
allen
noch
in
lebhafter
Erinnerung,
als
im
August
2010
erneut
Hochwasser
in
den
Keller
der
Schule
eindrang.
Drei
Jahre
zuvor
war
der
gesamte
Keller
überschwemmt
worden,
weil
im
Sturm
umgeknickte
Bäume
die
Düte
stauten
und
das
Wasser
über
die
Wiesen
ungehindert
in
den
Keller
strömte.
2010
standen
"
nur"
rund
30
Zentimeter
Wasser
im
Keller.
Es
breitete
sich
auf
der
Wiese
aus,
machte
aber
kurz
vor
dem
Hintereingang
zum
Lehrerzimmer
halt,
erzählt
die
Schwester
Oberin.
Zudem
hatte
das
Marienheim
inzwischen
eine
Elementarversicherung,
mit
der
Überschwemmungsschäden
abgedeckt
werden,
abgeschlossen.
Das
alles
änderte
aber
nichts
daran,
dass
in
den
folgenden
zwei
Monaten
wieder
rund
die
die
Uhr
die
Sauger
und
Trockner
liefen,
um
das
Wasser
aus
dem
Boden
und
den
Wänden
zu
ziehen.
Allein
die
Stromkosten
dafür
beliefen
sich
auf
mehrere
Tausend
Euro.
"
Die
Pumpe
damals
war
nicht
auf
Dauerbetrieb
eingestellt"
,
erläutert
Alexander
Dammer
eines
der
Probleme
und
einen
Auslöser
für
die
zweite
Flutwelle
im
August
2010.
"
Der
Mann,
der
alles
kann"
und
unter
anderem
eine
Ingenieursausbildung
hat,
machte
sich
an
die
Arbeit,
um
den
Hochwasserschutz
für
die
katholische
Schule
zu
erhöhen.
Dazu
wurden
die
Regenwasserschächte,
die
bisher
auf
Bodenniveau
lagen,
auf
über
einen
Meter
erhöht.
Alle
anderen
Schächte
erhielten
neue,
abgedichtete
Deckel.
Das
Gelände
zwischen
Düte
und
Schule
wurde
vor
dem
Gebäude
aufgeschüttet,
sodass
ein
kleiner
Deich
entstand.
Dass
2010
Wasser
in
den
Keller
eindringen
konnte,
lag
nach
Schilderung
des
Hausmeisters
auch
daran,
dass
die
Regenmassen
vom
Dach
strömten
und
auf
Gegendruck
vom
Hochwasser
auf
der
Wiese
stießen.
Deshalb
wurde
ein
größeres
Abflussrohr
montiert,
Mauern
und
Lichtschächte
hochgezogen.
Alexander
Dammer
geht
aber
noch
weiter
auf
Nummer
sicher:
Wenn
bei
einer
künftigen
Katastrophe
die
Pumpe
ausfallen
sollte,
wird
er
per
SMS
darüber
informiert.
Für
alle
Fälle
hat
er
dann
eine
mobile
Pumpe,
die
er
auf
Empfehlung
der
Feuerwehr
angeschafft
hat:
"
Wenn
alles
ausfällt,
die
läuft
bestimmt."
Trotz
aller
Schäden,
Schrecken
und
Arbeit:
Schwester
Dominica
Maria
erinnert
sich
dankbar
an
die
überwältigende
Hilfsbereitschaft
der
Nachbarn
sowohl
2007
als
auch
2010.
Viele
seien
schnell
zur
Stelle
gewesen
und
hätten
tatkräftig
zugepackt.
Über
Solidarität
und
Hilfsbereitschaft
hatten
sich
auch
vor
genau
fünf
Jahren
viele
Hochwasseropfer
in
Osnabrück
gefreut.
Das
war
ein
Lichtblick
in
schweren
Zeiten,
in
denen
Keller
vollliefen
und
große
Schäden
verursacht
wurden,
deren
Ausmaß
meist
erst
später
deutlich
wurde.
Unsere
Redaktion
berichtete
damals
über
eine
Solidargemeinschaft
in
Voxtrup,
wo
an
der
Düstruper
Heide
ganz
von
selbst
Freunde,
Nachbarn
und
Verwandte
auftauchten,
um
eine
Kellerüberflutung
zu
stoppen.
Eine
Familie
in
Lüstringen,
deren
Heizung
vor
fünf
Jahren
durch
das
regenreiche
Tief
"
Cathleen"
kaputtging,
will
heute
nicht
mehr
darüber
reden.
Mangels
einer
Elementarversicherung
musste
die
Familie
Waschmaschine,
Trockner
und
alle
anderen
Schäden
außer
der
Heizung
aus
eigener
Tasche
zahlen.
Etwas
Unterstützung
von
der
Stadt
hätte
sich
die
Familie
gewünscht.
Aber
von
dort
sei
nicht
mal
die
Frage
gekommen:
"
Wie
sind
Sie
damit
fertig
geworden?
"
Mehr
Fotos
und
alle
Beiträge
aus
der
Serie
vom
Hochwasser
2010
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Dass
erste
Hochwasser
war
das
schlimmste.
Den
Pegelstand
beim
Orkan
Kyrill
hat
der
Sutthauser
Künstler
Volker-
Johannes
Trieb
für
die
Schule
am
Marienheim
gestaltet.
Die
Ersatzpumpe
für
alle
Fälle:
Hausmeister
Alexander
Dammer
hat
die
Berufsbildende
Schule
für
weitere
Hochwasser
abgesichert.
Die
Abwasserschächte,
die
früher
auf
Bodenniveau
lagen,
wurden
auf
über
einen
Meter
erhöht.
Die
Abdeckung
kann
jetzt
wie
ein
Tisch
genutzt
werden.
Thema
der
Woche:
Die
große
Flut
vor
5
Jahren
/
Betroffene:
Marienheim
Sutthausen
Fotos:
Gert
Westdörp
Hagen.
Als
es
kürzlich
so
heftig
regnete
und
eine
Notfall-
Meldung
nach
der
anderen
die
Redaktion
erreichte,
alle
mit
demselben
Einsatzstichwort
"
Wasserschaden"
,
da
fühlte
ich
mich
unwohl.
Ich
hatte
wie
jeden
Tag
Spätdienst,
wäre
aber
lieber
zu
Hause
gewesen.
Hoffentlich
läuft
der
Keller
nicht
voll,
hoffentlich
ist
alles
trocken.
Ich
bin
ein
gebranntes
Kind.
Vor
fünf
Jahren,
als
heftige
Regenfälle
die
ganze
Region
unter
Wasser
setzten,
da
waren
auch
meine
vier
Wände
betroffen.
Damals
wohnte
ich
noch
in
Hagen,
die
erste
eigene
Wohnung.
Schön
war
sie
nicht:
Sie
lag
im
Keller
eines
Mehrfamilienhauses.
Es
gab
nur
ein
Fenster
mit
Tageslicht,
im
Wohnzimmer,
ich
schaute
auf
das
Hochbeet
meiner
Nachbarn.
In
allen
anderen
Räumen
gab
es
nur
diese
hoch
oben
an
der
Decke
gelegenen
Kellerfenster.
Wenn
die
Wohnung
einen
kleinen
Vorteil
hatte,
dann
waren
es
die
zwei
Eingänge.
Ich
konnte
entweder
ganz
normal
durch
die
Haustür
kommen
oder
direkt
vom
Parkplatz
im
Hinterhof
durch
den
Fahrradkeller
in
meine
Küche
treten.
Ich
weiß
noch,
dass
ich
am
späten
Nachmittag
dieses
26.
August
nach
Hause
kam
und
die
Feuerwehr
schon
die
schmale
Straße
versperrte.
Unser
Hof
stand
unter
Wasser,
es
reichte
etwa
bis
zu
meinen
Knöcheln,
und
man
war
gerade
dabei,
eine
Pumpe
an
dem
Gully
vor
dem
Treppenansatz
zum
Fahrradkeller
(und
somit
auch
zu
meiner
Küche)
zu
installieren.
Ehrlich
gesagt,
habe
ich
mir
dann
auch
nicht
viel
mehr
Gedanken
um
diese
Sache
gemacht.
Die
Pumpe
der
Feuerwehr
verrichtete
zuverlässig
ihren
Dienst,
ich
fühlte
mich
in
meiner
Wohnung
von
den
Wassermassen
nicht
bedroht.
Knöcheltief
Nachts
wurde
ich
dann
wach.
Als
ich
barfuß
aus
dem
Bett
stieg,
bekam
ich
nasse
Füße.
Mein
Schlafzimmer
stand
unter
Wasser,
etwa
sechs
Zentimeter
hoch
war
der
Pegel
gestiegen.
Ein
Stromausfall
hatte
die
Pumpe
im
Hof
außer
Gefecht
gesetzt.
Ich
war
ehrlich
gesagt
etwas
überfordert.
Es
war
mitten
in
der
Nacht,
circa
halb
drei,
drei
Uhr.
Wen
ruft
man
da
an?
Okay,
die
Feuerwehr.
Gute
Idee.
Die
werden
wissen,
was
zu
tun
ist.
Aber
ich
war
offenbar
nicht
die
Einzige,
die
in
dieser
Nacht
mit
den
Wassermassen
zu
kämpfen
hatte.
Denn
als
ich
(direkt)
im
Feuerwehrhaus
anrief,
sagte
man
mir,
dass
ich
mich
etwas
gedulden
müsse.
Das
könne
wohl
noch
ein,
zwei
Stunden
dauern,
bis
ich
hier
mit
Hilfe
rechnen
könnte.
Ich
klingelte
meine
Mutter
aus
dem
Bett,
die
sofort
kam
und
mit
anpackte.
Als
die
Feuerwehr
endlich
da
war,
brachte
sie
die
Pumpe
im
Hof
wieder
in
Gang
und
legte
vorne
an
der
Haustür
eine
weitere.
Es
wurde
eine
lange
Nacht.
Doch
erst
am
nächsten
Morgen
wurde
mir
nach
und
nach
das
Ausmaß
des
Schadens
bewusst.
Das
Sofa
im
Wohnzimmer
stand
etwas
erhöht,
es
hat
die
Nacht
unbeschadet
überstanden.
Genau
wie
das
Bett
und
der
Schreibtisch.
Der
Wohnzimmerschrank
hingegen
war
hinüber.
Der
Teppich
sowieso.
Auf
Geld
von
der
Versicherung
brauchte
ich
nicht
zu
hoffen.
Die
dafür
notwendige
Elementarversicherung
hatte
ich
nicht.
Noch
Tage
später
versuchten
wir
mit
großen
Heizlüftern,
die
Wände
trocken
zu
bekommen.
Vergeblich.
Mein
Vermieter
sah
das
offenbar
weniger
eng,
er
ließ
den
(immer
noch
feuchten)
Schaden
einfach
überstreichen.
Kurz
nach
den
Vorkommnissen
im
August
bin
ich
nach
Holzhausen
umgezogen,
wo
ich
bis
heute
wohne.
Das
Haus
steht
am
Pik
einer
abschüssigen
Straße.
Wasser
wird
hier
eher
nicht
eindringen.
Nur
noch
Müll
Noch
heute
werde
ich
hin
und
wieder
an
die
Hochwassertage
von
damals
erinnert.
Mein
Freund
und
ich
haben
uns
vergangene
Woche
Fotos
aus
meiner
Kindheit
angesehen.
Alben
aus
meinen
ganz
frühen
Tagen
liegen
sicher
bei
meinen
Eltern.
Doch
bei
der
Frage,
ob
es
nicht
auch
Fotos
von
Klassenfahrten
und
aus
Teenagertagen
gebe,
musste
ich
passen.
Die
lagen
damals
mit
vielen
anderen
Bildern
in
einem
Karton,
der
(scheinbar
sicher)
im
Wohnzimmer
auf
dem
Boden
stand.
Die
Fotos
habe
ich
nicht
weggeschmissen.
Aber
anschauen
kann
ich
sie
auch
nicht
mehr.
Sie
kleben
aneinander,
sind
quasi
Müll.
Möbel
kann
man
ersetzen.
Bilder
nicht.
Im
Endeffekt
war
das
der
für
mich
größte
Schaden
dieser
schlimmen
Nacht.
Bildtext:
Durch
den
Starkregen
wurden
größere
Massen
Schlamm
von
einem
Acker
am
Jägerberg
in
die
Keller
der
Siedlung
"
Im
Siek"
gespült,
wo
damals
auch
Stephanie
Kriege
(kleines
Foto)
wohnte.
Archivfotos:
Thorsten
Wöhrmann,
Jörn
Martens
Autor:
Ulrike Schmidt, Stephanie Kriege