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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Anwohner fürchten neue Stromleitungen
Zwischenüberschrift:
Runder Tisch Schölerberg-Fledder spricht über geplanten Ausbau der Hochspannungstrassen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Sorgen wegen der bevorstehenden Umstellung auf die neuen 380-Kilovolt-Hochspannungsleitungen wurden jetzt beim Runden Tisch Schölerberg-Fledder laut. Anwohner, die in unmittelbarer Nähe zu den stählernen Riesen leben, äußerten die Befürchtung, dass Abstände und Grenzwerte nicht eingehalten würden.

Besonders engagiert gegen die Hochspannungsleitungen ist die Runder-Tisch-Teilnehmerin Mechthild Thiesing. " Ich möchte nicht, dass meine Nachwelt denselben Strahlen ausgesetzt ist wie wir heute", sagte sie. Heute schon liefen Hochspannungsleitungen in 35 Meter Entfernung an ihrem Wohnhaus vorbei. Mit den von der Firma Amprion zusätzlich geplanten zwei Leitungen à 380 Kilovolt steige ihre Sorge vor Elektrosmog. " Studien über dessen Risiko werden abgelehnt, weil sie angeblich nicht nachhaltig genug sind", beklagte sich Thiesing.

Da gleich zwei Hochspannungsmasten auf ihrem Grundstück stehen, habe sie gehofft, durch einen Widerspruch gegen den Ausbau ein langwieriges juristisches Enteignungsverfahren in Gang zu setzen um möglichst lange ohne neue Leitungen leben zu müssen. " Aber die Rechtsprechungspraxis hat sich geändert. Solche Prozesse werden jetzt nach wenigen Wochen abgeschlossen", sagte Thiesing.

Auch Bewohner des Langen kamps äußerten Sorgen. Ihrer Meinung nach würden durch die neuen Leitungen Grenzabstände und - werte zu ihren Häusern nicht eingehalten. Hoffnungen, dass eine Erdverkabelung die befürchtete Belastung senken werde, machte Thiesing zunichte: " Eine Erdverkabelung ist aus Kostengründen nur für neue, ausgewählte Projekte vorgesehen und nicht für bereits bestehende Trassen."

Thiesing berichtete zudem davon, wie schwierig es ihrer Erfahrung nach sei, Unterstützer und Verbündete für das Anliegen der Hochspannungskritiker zu gewinnen. Ein von ihr gewünschtes Gespräch mit Zoodirektor Andreas Busemann etwa über einen Teil des Tierparkgeländes führt die Stromtrasse käme einfach nicht zustande. Und auch vom Osnabrücker Bundestagsabgeordneten Mathias Middelberg (CDU) fühle sie sich von Woche zu Woche vertröstet.

Als einzige Möglichkeit bleibe, Einfluss auf das jetzt wohl bald anlaufende Planfeststellungsverfahren zu nehmen. " Dabei können wir Eingaben machen, die von den Behörden geprüft werden müssen", schilderte Thiesing.

Monika Budke, Sprecherin des Runden Tisches, rief die 15 Teilnehmer dazu auf, am kommenden Dienstag, 5. November, zum von der Stadt organisierten Bürgerforum Schölerberg/ Fledder in der Grundschule am Schölerberg zu kommen. Auch dort stünden die neuen Hochspannungsleitungen auf der Tagesordnung.

Budke gab zudem die nächsten Termine des Runden Tisches Schölerberg-Fledder bekannt: Der Laternenumzug zu Sankt Martin findet demnach am Freitag, 15. November, statt. Die nächste Sitzung des Runden Tisches ist für Mittwoch, 22. Januar, um 19.30 Uhr terminiert.
Bildtext:
Knotenpunkt: Vom Amprion-Umspannwerk im Gewerbegebiet Teufelsheide (Stadtteil Darum-Gretesch-Lüstringen) führen Stromtrassen in drei verschiedene Richtungen. Sie sollen von 220 auf 380 Kilovolt hochgerüstet werden.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Stefan Buchholz


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