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1.
Erscheinungsdatum:
28.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Blindgänger gesprengt
Weltkriegsbombe gesprengt
Zwischenüberschrift:
Räumung verläuft reibungslos – Detonation in der gesamten Stadt zu hören
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ohne
Zwischenfälle
ist
gestern
Mittag
in
Osnabrück
die
Räumung
einer
Weltkriegsbombe
verlaufen.
Da
der
Zünder
des
Blindgängers
beschädigt
war,
entschied
sich
Thomas
Krause
vom
Kampfmittelbeseitigungsdienst
für
eine
kontrollierte
Sprengung.
Durch
die
Detonation
entstand
ein
Fünf-
Meter-
Krater.
Der
Knall
der
Explosion
war
kilometerweit
zu
hören.
Zuvor
hatten
rund
4000
Bürger
ihre
Wohnungen
verlassen
müssen.
Die
A
30
musste
im
Bereich
der
Anschlussstelle
Sutthausen
vorübergehend
voll
gesperrt
werden.
Osnabrück.
Ein
lauter
Knall
war
um
12.44
Uhr
in
der
gesamten
Stadt
zu
hören.
Sprengmeister
Thomas
Krause
und
Munitionsfacharbeiter
Ulrich
Wolgast
hatten
die
fünf
Zentner
schwere
Weltkriegsbombe
in
Sutthausen
erfolgreich
sprengen
können.
Die
Sprengung
war
nötig
geworden,
da
einer
der
beiden
Zünder
beschädigt
war.
Eine
Entschärfung
war
nicht
mehr
möglich.
Sprecher
von
Polizei,
Kampfmittelbeseitigungsdienst
und
die
Stadt
Osnabrück
zeigten
sich
äußerst
zufrieden
mit
dem
reibungslosen
Verlauf
der
Evakuierung
und
anschließenden
Sprengung.
Am
Vormittag
hatten
rund
4000
Personen
aus
den
Stadtteilen
Sutthausen
und
Nahne
bis
10
Uhr
ihre
Häuser
und
Wohnungen
räumen
müssen.
Wer
es
bis
dahin
versäumt
hatte,
das
Räumungsgebiet
zu
verlassen,
wurde
von
speziellen
Evakuierungskommandos,
bestehend
aus
Polizisten,
Feuerwehrleuten
und
Helfern
des
THW,
he
rausgeklingelt.
Dies
war
jedoch
nur
in
wenigen
Fällen
nötig.
"
Das
ist
bislang
ein
absolut
ruhiger
Einsatz.
Die
Menschen
haben
ihre
Wohnungen
eigentlich
schon
alle
verlassen"
,
berichtete
Ingo
Imwalle
von
der
Freiwilligen
Feuerwehr
Voxtrup
am
späten
Vormittag.
Für
den
Einsatzleiter
war
es
nicht
die
erste
Bombenräumung
in
Osnabrück.
"
Fragen
Sie
mich
bloß
nicht,
wie
viele
es
waren.
Es
waren
unzählige"
,
sagte
er
mit
einem
Schmunzeln.
Auch
der
strömende
Regen
trübte
nicht
die
Stimmung
der
Einsatzkräfte;
sie
zeigten
sich
viel
mehr
erfreut
über
den
planmäßigen
Verlauf
der
Evakuierung.
Verständnis
aufgebracht
Die
von
der
Räumung
betroffenen
Personen
reagierten
weitestgehend
verständnisvoll.
"
Da
kann
man
halt
nichts
machen.
Das
ist
einfach
höhere
Gewalt"
,
erklärte
ein
Familienvater
aus
Nahne.
Zusammen
mit
seiner
Ehefrau
und
ihrem
gemeinsamen
Sohn
nutzte
er
die
Räumung
und
besuchte
seinen
Schwiegervater.
Ilke
Pucnic
dagegen
hatte
Glück.
Sie
wohnt
direkt
an
der
Grenze
des
Evakuierungsgebietes.
Bei
einem
Spaziergang
mit
ihrem
Hund
kritisierte
sie
den
Umfang
der
Räumung:
"
Der
Aufwand
erscheint
mir
ein
bisschen
zu
hoch.
Müssen
denn
so
viele
Menschen
evakuiert
werden?
",
fragte
sie.
Da
sie
jedoch
in
diesem
Bereich
keine
Expertin
sei,
könne
sie
kein
wirkliches
Urteil
darüber
abgeben,
räumte
sie
dennoch
ein.
Unspektakulär
verlief
die
Evakuierung
auch
in
Sutthausen:
Rund
anderthalb
Stunden
benötigten
Polizei
und
THW,
um
zu
prüfen,
ob
die
Anwohner
der
entsprechenden
Gebiete
der
Räumungsaufforderung
nachgekommen
waren.
Eine
ältere
Dame
und
eine
Rollstuhlfahrerin
wurden
noch
in
ihren
Wohnungen
angetroffen
und
durch
Rettungskräfte
ins
Schulzentrum
Wüste
gebracht.
Ein
kurioses
Bild
bot
sich
am
Sonntagvormittag
an
der
Ernst-
Stahmer-
Straße:
Während
die
rechte
Straßenhälfte
noch
in
der
Räumungszone
lag
und
sich
wie
ausgestorben
präsentierte,
konnte
ein
Heimspiel
des
SV
Rot
Weiß
Sutthausen
auf
dem
links
der
Straße
liegenden
Vereinsgelände
regulär
ausgetragen
werden.
Gegen
11.30
Uhr
erklärte
Polizeisprecher
Phil
Havermann
die
Zone
für
evakuiert,
das
Warten
auf
die
Sprengung
der
Bombe
begann.
Sprengung
notwendig
Am
Vormittag
war
bekannt
geworden,
dass
die
britische
Bombe
nicht
entschärft,
sondern
gesprengt
werden
muss.
Bei
der
Bergung
des
Sprengkörpers
auf
einem
Feld
"
An
der
Rennbahn"
stellte
sich
heraus,
dass
der
Kopfzünder
beschädigt
war;
somit
konnte
die
Bombe
nicht
mehr
entschärft
werden.
Bereits
am
Samstag
waren
umfangreiche
Vorarbeiten
nötig
geworden.
So
verlegte
das
Technische
Hilfswerk
direkt
vor
Ort
70
Meter
Baustraße;
zusammen
mit
der
Berufsfeuerwehr
Osnabrück
waren
zudem
im
Vorfeld
90
Tonnen
Sandsäcke
sowie
50
Kubikmeter
Wassersäcke
als
Dämmmaterial
herangeschafft
worden.
Das
Technische
Hilfswerk
beteiligte
sich
mit
fünf
Ortsverbänden
(Melle,
Meppen,
Bad
Essen,
Osnabrück
und
Quakenbrück)
an
der
Bombenräumung.
Während
die
Autobahnabfahrt
Sutthausen
schon
morgens
gesperrt
wurde,
konnte
der
Verkehr
auf
der
A
30
bis
kurz
vor
der
Sprengung
normal
fließen;
danach
wurde
er
kurzzeitig
angehalten.
Kurz
vor
13
Uhr
war
es
dann
so
weit:
Die
Bombe
konnte
erfolgreich
gesprengt
werden.
Sprengmeister
Krause
und
Ulrich
Wolgast
taten
dies
aus
Sicherheitsgründen
aus
rund
50
Metern
Entfernung.
Das
Ergebnis:
Durch
die
Detonation
entstand
ein
fünf
Meter
tiefer
Krater
mit
einem
Durchmesser
von
15
Metern.
Der
laute
Knall
der
Bombe
war
kilometerweit
zu
hören.
"
Wider
Erwarten
hat
es
sehr
laut
geknallt.
Das
kann
aber
auch
unter
anderem
an
den
Bodenverhältnissen
liegen.
Dennoch
hat
alles
wunderbar
geklappt"
,
zeigte
sich
Wolgast
zufrieden.
Respekt,
aber
keine
Angst
Auch
Sprengmeister
Krause
war
erleichtert
über
den
reibungslosen
Verlauf.
Seit
24
Jahren
arbeitet
er
nun
bereits
für
den
Kampfmittelbeseitigungsdienst;
seit
zwei
Jahren
ist
es
dort
als
Sprengmeister
tätig.
Er
ist
sich
der
Gefahren
bewusst,
die
jeder
seiner
Einsätze
mit
sich
bringt.
Angst
habe
er
trotzdem
nicht.
"
Man
muss
Respekt
haben.
Schließlich
kann
immer
etwas
schiefgehen.
Aber
eigentlich
ist
es
ein
vollkommen
normaler
Beruf."
Routine
gebe
es
in
seinem
Job
nicht;
immerhin
sei
jeder
Auftrag
anders.
Als
er
gefragt
wird,
ob
seine
Frau
oder
seine
Angehörigen
nicht
um
ihn
besorgt
seien,
wenn
er
eine
Bombe
entschärfen
müsse,
grinst
er:
"
Na
ja,
ich
bin
seit
zwölf
Jahren
geschieden.
Von
daher
ist
das
kein
Problem."
Nach
der
Sprengung
wurden
die
Straßensperrungen
umgehend
aufgehoben,
die
Anwohner
konnten
wieder
in
ihre
Häuser
und
Wohnungen
zurückehren,
auch
die
A
30
war
wieder
frei
befahrbar.
An
der
Fundstelle
machten
sich
die
Helfer
vom
THW
daran,
die
Unordnung
zu
beseitigen;
die
Baustraße
musste
schließlich
wieder
abgebaut
und
auch
die
geplatzten
Sandsäcke
mussten
eingesammelt
werden.
Ein
Baggerfahrer
schüttete
den
Sprengkrater
wieder
zu.
Insgesamt
rund
50
Bewohner
der
geräumten
Gebiete
hatten
im
Schulzentrum
in
der
Wüste
Zuflucht
gesucht,
wo
DRK
und
Arbeiter-
Samariter-
Bund
ein
Evakuierungszentrum
eingerichtet
hatten.
Nach
der
Sprengung
leerte
sich
das
Schulzentrum
zügig,
wozu
auch
das
reibungslose
Zusammenspiel
der
Rettungskräfte
beim
Rücktransport
von
bettlägerigen
oder
hilfsbedürftigen
Menschen
beitrug.
Dennis
Prior,
technischer
Leiter
beim
Deutschen
Roten
Kreuz,
bezeichnete
den
Einsatz
als
insgesamt
sehr
ruhig:
"
Im
Zusammenhang
mit
Bombenentschärfungen
haben
wir
in
Osnabrück
schon
deutlich
stressigere
Tage
erlebt."
Bildtexte:
Bereits
am
Samstag
platzierten
die
Berufsfeuerwehr
Osnabrück
und
das
Technische
Hilfswerk
90
Tonnen
Sandsäcke
um
die
Fundstelle
herum.
Durch
die
Detonation
entstand
ein
fünf
Meter
tiefer
Krater
mit
einem
Durchmesser
von
15
Metern.
Seit
zwei
Jahren
Sprengmeister:
Thomas
Krause
mit
einem
Bombensplitter.
Die
Anwohner
zeigten
sich
zumeist
verständnisvoll.
Nur
selten
musste
mit
ihnen
diskutiert
werden.
Kontrolle,
ob
noch
jemand
zu
Hause
ist:
Alexander
Putze
vom
THW
klingelt
an
einer
Haustür.
Fotos:
Moritz
Frankenberg,
Uwe
Lewandowski
Kommentar
Ein
gutes
Zeichen
Es
kann
aufgeatmet
werden:
Die
Bombenräumung
und
die
Sprengung
verliefen
komplikationslos.
Doch
nicht
nur
das
ist
als
eine
gute
Nachricht
zu
werten.
Dass
alles
den
planmäßigen
Ausgang
nahm,
ist
zweifellos
auf
die
gute
Vorbereitung
von
Stadt,
Polizei
und
den
anderen
beteiligten
Behörden
zurückzuführen.
Aber
nicht
nur
darauf.
Auch
das
Verständnis,
das
die
Anwohner
der
Evakuierung
entgegengebracht
haben,
sorgte
dafür.
Der
Umgang
mit
Bomben
mag
in
Osnabrück
zwar
schon
längst
zur
Routine
geworden
sein.
Dennoch
darf
das
nicht
dazu
führen,
das
Risiko
gering
zu
schätzen
und
die
Sicherheitsvorkehrungen
schleifen
zu
lassen.
Bei
einer
Sprengung
kann
schließlich
immer
etwas
schiefgehen.
Das
sollten
sich
diejenigen,
die
das
Ausmaß
der
Räumung
für
zur
groß
erachten,
auch
vor
Augen
führen.
Sicherlich
mag
es
für
manche
Bürger
etwas
übertrieben
erscheinen,
4000
Bürger
für
eine
Bombe
aus
den
Häusern
zu
verbannen.
Wenn
man
aber
an
die
Bilder
aus
Göttingen
vor
drei
Jahren
denkt,
relativiert
sich
das
Ganze.
Damals
starben
drei
Sprengstoffexperten
bei
einer
scheinbar
routinemäßigen
Bombenentschärfung.
Sicherheit
geht
vor,
muss
das
Motto
lauten.
Und
in
diesem
Fall
haben
sich
die
Stadt,
die
Behörden
und
die
zahlreichen
Helfer,
aber
auch
die
Bürger
absolut
vorbildlich
verhalten.
Autor:
Christian Lang, Michael Pohl