User Online: 2 |
Timeout: 19:14Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
26.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum es in Osnabrück nicht mehr Nacht wird
Zwischenüberschrift:
Lichtverschmutzung hat fatale Folgen für Mensch und Natur – Grund sind zu viele falsch montierte und schlecht abgeschirmte Leuchten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mit
der
Umstellung
der
Uhren
auf
Winterzeit
werden
die
Tage
ab
Sonntag
wieder
kürzer.
Es
wird
morgens
später
hell
und
abends
früher
dunkel.
Oder
nicht?
Lichtverschmutzung
bewirkt,
dass
es
auch
in
Osnabrück
gar
nicht
mehr
richtig
Nacht
wird.
Was
dahintersteckt
und
welche
Folgen
das
hat,
weiß
kaum
einer
so
gut
wie
Andreas
Hänel.
Der
Planetariumsleiter
ist
Sprecher
der
Fachgruppe
Dark
Sky,
einer
Abteilung
der
Vereinigung
der
Sternfreunde
–
Deutschlands
größtem
Verein
für
Amateurastronomen
mit
über
4000
Mitgliedern.
Herr
Hänel,
was
bedeutet
Lichtverschmutzung?
Das
Wort
ist
eine
direkte
Übersetzung
des
englischen
Fachbegriffs
"
light
pollu
tion"
.
Gemeint
ist
der
übermäßige
Eintrag
von
künstlichem
Licht
in
das
natürliche
Nachtlicht.
Problematisch
sind
vor
allem
Straßenlaternen,
Fassadenstrahler,
Flutlichter,
Leuchtreklamen
und
andere
Außenlampen,
die
oft
schräg
montiert
und
nicht
ausreichend
abgeschirmt
sind.
Ganz
zu
schweigen
von
Bodenstrahlern
und
Kugelleuchten.
Sie
strahlen
viel
Licht
sinnlos
in
den
Nachthimmel
und
in
die
Umgebung.
Welche
Folgen
hat
das?
Menschen
werden
geblendet,
das
kaltweiße
Licht
vieler
moderner
LED-
Leuchten
bringt
mit
seinem
hohen
Blauanteil
ihren
Tag-
Nacht-
Rhythmus
durcheinander
und
beeinträchtigt
die
Bildung
des
Hormons
Melatonin,
das
ihre
innere
Uhr
reguliert.
Das
kann
zu
Schlafstörungen
führen,
Stress
und
Aggressivität
hervorrufen
und
psychische
Erkrankungen
begünstigen.
Die
Medizin
geht
außerdem
von
einem
erhöhten
Risiko
für
Krebs
und
Herzinfarkt
durch
Lichtverschmutzung
aus.
Was
ist
mit
Tieren?
Zugvögel,
die
sich
am
Mond
und
an
den
Sternen
orientieren,
werden
durch
zu
viel
künstliches
Licht
am
Boden
irritiert
und
abgelenkt.
Schlimmstenfalls
finden
sie
ihre
Brutplätze
nicht
wieder.
Unnötig
hell
erleuchtete
Wohnsiedlungen
und
Gewerbegebiete
stören
außerdem
nachtaktive
Tiere
wie
Fledermäuse
und
schränken
sie
in
ihrem
Aktionsradius
stark
ein.
Mögliche
Auswirkungen
sind
auch
hier
Abwanderung
und
Artensterben.
Nicht
zuletzt
fliegen
viele
Insekten
zwanghaft
die
künstlichen
Lichtquellen
an,
bis
sie
vor
Erschöpfung
verenden
oder
verbrennen.
Damit
verringert
sich
das
Nahrungsangebot
für
andere
Tiere,
Blüten
werden
nicht
mehr
bestäubt
–
eine
Kettenreaktion.
Von
erhöhten
Reinigungs-
und
Instandhaltungskosten
für
die
Leuchten
ganz
zu
schweigen.
Wo
liegen
die
Ursachen
für
Lichtverschmutzung?
Hauptgrund
für
die
Zunahme
der
künstlichen
Aufhellung
des
Nachthimmels
ist
die
Zersiedelung
der
Landschaft.
Mit
den
Verkehrs-
und
Gewerbeflächen
breitet
sich
auch
das
künstliche
Licht
aus.
Die
Leuchten
werden
dabei
meist
ineffektiv
angebracht.
Seit
20
Jahren
informiert
die
Fachgruppe
Dark
Sky
in
Deutschland
über
das
Problem.
Als
ich
damals
anfing,
hätte
ich
nicht
geahnt,
welche
Dimension
das
hat.
Welche
Stellen
in
und
um
Osnabrück
sind
besonders
betroffen?
Ganz
so
dramatisch
wie
etwa
in
der
Rhön,
wo
im
Biospährenreservat
ein
internationaler
Sternenpark
entstehen
soll,
ist
es
bei
uns
zum
Glück
nicht.
Dort
steht
eine
Kirche,
die
nachts
mit
zwei
400-
Watt-
Strahlern
angeleuchtet
wird.
Die
sehen
wir
dann
sogar
aus
dem
Weltall!
Aber
auch
in
Osnabrück
sind
Pilzleuchten
im
Gebrauch,
die
viel
Licht
zur
Seite
abstrahlen,
wo
es
nicht
gebraucht
wird.
Werbeflächen
wie
beispielsweise
am
Nahne-
Center
oder
an
der
Iburger
Straße
werden
zu
hell
angestrahlt
–
da
ist
der
Werbeinhalt
teils
überhaupt
nicht
mehr
zu
lesen.
Und
die
bunte
Beleuchtung
des
Gewerkschaftshauses
in
der
Nacht
mag
zwar
schön
sein,
ist
aber
Energieverschwendung.
Was
soll
das?
Alles
führt
dazu,
dass
die
Lichtglocke
von
Osnabrück
noch
in
15
Kilometer
Entfernung
messbar
ist.
Gibt
es
auch
positive
Beispiele?
Mit
neuen
Techniken
findet
vielerorts
ein
Umdenken
statt.
In
Georgsmarienhütte
werden
neuerdings
hier
und
da
asymmetrische
Strahler
eingesetzt,
die
nur
nach
unten
leuchten.
Ganz
toll
sind
auch
die
vollabgeschirmten
Leuchten
an
der
Lotter
Straße.
Am
Rosenplatz
sind
sehr
gut
abgeschirmte
und
energieeffiziente
LED-
Lampen
in
Gebrauch
–
ein
Fortschritt,
allerdings
viel
heller
als
die
umliegenden
Straßen.
Man
könnte
hier
mit
weniger
Licht
auskommen.
Ebenso
am
Haseuferweg:
Da
habe
ich
eine
Beleuchtungsstärke
von
150
Lux
gemessen
–
ein
bis
zwei
Lux
wären
ausreichend.
Aber
bedeutet
mehr
Licht
in
der
Nacht
nicht
auch
mehr
Sicherheit?
Es
ist
statistisch
nicht
belegt,
dass
mehr
Licht
die
Zahl
von
Einbrüchen
und
Unfällen
verringert.
Im
Gegenteil:
Laternenmasten
stellen
für
Verkehrsteilnehmer
eine
viel
größere
Gefahrenquelle
dar.
Beleuchtung
sollte
so
eingesetzt
werden,
dass
sie
das
subjektive
Sicherheitsempfinden
erfüllt.
Aber
dafür
ist
nicht
unbedingt
eine
sehr
helle
Komplettausleuchtung
notwendig.
Was
empfehlen
Sie?
Es
geht
nicht
darum,
alle
Lampen
auszuschalten,
sondern
ihr
Licht
bei
Bedarf
dorthin
zu
lenken,
wo
es
gebraucht
wird.
Voll
abgeschirmte
Leuchtkörper
hat
eigentlich
jeder
Hersteller
im
Angebot
–
sie
einzusetzen
ist
keine
utopische
Forderung.
Auch
auf
die
Leuchtmittel
kommt
es
an:
Moderne
Natriumdampflampen
und
warmweiße
LEDs
sind
effizient,
schonen
wertvolle
Ressourcen
und
sparen
Steuergeld.
Grundsätzlich
sollte
maßvoll
beleuchtet
werden
und
von
oben
nach
unten
statt
umgekehrt.
So
können
wir
die
Nacht
retten
und
auch
wieder
häufiger
die
Milchstraße
sehen.
Bildtexte:
Andreas
Hänel
ist
Planetariumsleiter
in
Osnabrück
und
Sprecher
der
Fachgruppe
Dark
Sky,
einer
Abteilung
der
Vereinigung
der
Sternfreunde
–
Deutschlands
größtem
Verein
für
Amateurastronomen.
Die
Schattenseite
des
künstlichen
Nachtlichts:
Die
Lichtglocke
von
Osnabrück
ist
noch
in
15
Kilometer
Entfernung
messbar.
Grund
sind
zu
viele
falsch
montierte
und
schlecht
abgeschirmte
Leuchten.
Foto:
Elvira
Parton,
Andreas
Hänel
Autor:
sst
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein