User Online: 3 |
Timeout: 12:06Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
23.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Aushängeschilder des Naturschutzes kehren zurück
Zwischenüberschrift:
Wolf, Kolkrabe, Seeadler und Co finden dank Schutzmaßnahmen und Unterlassen der Jagd wieder eine Heimat in Niedersachsen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Wolf
ist
wieder
zurück
in
Deutschland,
das
ist
bekannt.
Aber
er
ist
nur
der
auffälligste
unter
den
Rückkehrern
ins
einheimische
Tierreich.
Denn
während
sich
Allerweltsarten
wie
Rebhuhn
und
Hausspatz
langsam
aus
der
Landschaft
verabschieden,
tauchen
Aushängeschilder
des
Naturschutzes
wieder
auf:
Wildkatze,
Schwarzstorch,
Kranich
und
Co.
erreichen
zum
Teil
sogar
höhere
Bestände
als
je
zuvor.
Die
Gründe
dafür
sind
vielfältig.
Der
Wolf
zum
Beispiel
ist
nicht
heimlich
ausgesetzt
worden.
Er
wird
einfach
seit
langer
Zeit
nicht
mehr
bejagt,
hat
sich
in
Polen
ausgebreitet
und
dann
zur
Jahrtausendwende
den
Schritt
über
die
Oder
nach
Ostdeutschland
geschafft.
Einzelne
Wölfe
waren
seit
der
Ausrottung
vor
180
Jahren
immer
wieder
nach
Deutschland
gelangt,
sie
wurden
aber
–
zunächst
legal,
später
illegal
–
stets
getötet.
Seit
der
Wende,
mit
der
die
Vorfahren
unserer
Hunde
auch
in
Ostdeutschland
unter
Schutz
gestellt
wurden,
hat
sich
das
Blatt
gewendet.
Im
Juli
2013
gab
es
bundesweit
bereits
24
Wolfsrudel,
davon
drei
im
Osten
Niedersachsens.
Und
die
Ausbreitung
setzt
sich
fort:
Im
Frühjahr
ist
in
der
Nähe
von
Haren
im
Emsland
eine
Jungwölfin
von
einer
Fotofalle
gefilmt
worden.
Die
Untersuchung
einer
Speichelprobe
ergab:
Die
Wölfin
stammt
aus
der
deutsch-
westpolnischen
Population,
zu
der
bislang
der
gesamte
deutsche
Wolfsbestand
gehört.
Wie
das
Tier
ins
Emsland
kam,
ist
unklar.
Ähnliche
Rückkehrgeschichten
wie
der
Wolf
haben
auch
andere
Tierarten,
zum
Beispiel
Kolkrabe
und
Fischotter.
Jahrhundertelang
waren
sie
als
angebliche
Schädlinge
verfolgt
worden
und
aus
Niedersachsen
so
gut
wie
verschwunden.
Erst
ein
Umdenken
über
ihre
Rolle
für
die
Artenvielfalt,
strenger
Schutz
und
die
Verbesserung
der
Lebensräume
führten
zu
einem
Comeback,
das
noch
immer
anhält
und
auch
im
Osnabrücker
Land,
dem
Emsland
und
der
Grafschaft
zu
Beständen
geführt
hat.
Deutlich
im
Aufwind
ist
der
Kranich
–
im
Gegensatz
zu
vielen
anderen
Tierarten
profitiert
er
unter
anderem
vom
steigenden
Maisanbau.
Der
Vogel
des
Glücks
war
in
den
1970er-
Jahren
in
Niedersachsen
fast
ausgestorben,
vor
allem,
weil
die
Bruchwälder,
in
denen
er
brütete,
trockengelegt
wurden.
Intensiver
Schutz
der
letzten
Brutpaare
und
vor
allem
das
Niedersächsische
Moorschutzprogramm
mit
seinen
großen
Wiedervernässungsflächen
haben
dem
eleganten
Schreitvogel
wieder
auf
die
Schwingen
geholfen.
Hinzu
kam
der
intensive
Maisanbau,
der
mit
seinen
Ernteresten
immer
mehr
rastenden
Vögeln
im
Norden
zur
Zugzeit
in
Herbst
und
Frühjahr
ausreichend
Futter
bietet.
Der
Kranich
brütet
inzwischen
auch
in
Westniedersachsen
und
insgesamt
vermutlich
häufiger
als
je
zuvor.
Bleibt
–
neben
anderen
–
noch
die
Gruppe
der
Greifvögel
und
Eulen,
und
hier
besonders
Seeadler,
Wanderfalke
und
Uhu
als
Erfolgsarten.
Beide
profitierten
nach
dem
Aus
in
Niedersachsen
im
20.
Jahrhundert
vom
Wegfall
der
Bejagung
und
dem
Schutz
der
letzten
Horste.
Letztlich
hat
das
Verbot
des
Pflanzenschutzmittels
DDT
dafür
gesorgt,
dass
die
Eierschale
der
Gelege
nicht
mehr
vorzeitig
brach
und
wieder
mehr
Küken
großgezogen
wurden.
Der
ostdeutsche
Seeadlerexperte
Peter
Hauff
freut
sich
zwar
über
die
Entwicklung,
kennt
aber
einen
Wermutstropfen:
"
Die
allgemeine
Überdüngung
unserer
Landschaft
hat
dazu
geführt,
dass
es
in
den
Seen
und
Flüssen
mehr
Fische
gibt.
Davon
profitiert
der
Seeadler.
Für
andere
Arten
bedeutet
der
allgegenwärtige
Dünger
aber
das
Aus,
weil
er
konkurrenzstarke
Arten
fördert
und
die
Landschaft
verändert."
So
gesehen
ist
die
Rückkehr
vieler
Tierarten
zwar
erfreulich.
Daraus
ist
aber
kein
allgemeiner
Trend
für
die
Natur
abzuleiten.
Im
Gegenteil:
Um
den
Erhalt
der
biologischen
Vielfalt
der
Arten
wird
stärker
gerungen
denn
je
–
auch
in
Deutschland.
Bildtext:
Der
erste
Emslandwolf
seit
150
Jahren.
Kolkraben
sind
zurückgekehrt.
Uhus
brüten
auch
in
der
Region.
Foto:
Archiv,
Tobias
Böckermann,
Andreas
Schüring
Autor:
Tobias Böckermann