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1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Eine Nervenanstalt mit falscher Adresse
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten ermordeten Martha Razen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Martha
Razen
hatte
keine
Chance.
Sie
fiel
aus
zwei
Gründen
durch
das
Raster
der
Ideologie
des
Hitler-
Regimes
–
weil
sie
Jüdin
und
Patientin
in
einer
psychiatrischen
Anstalt
war.
1940
töteten
Nationalsozialisten
die
42
Jahre
alte
Osnabrückerin
in
Brandenburg
mit
Gas.
Die
Tochter
des
Kaufmanns
Josef
Schulhoff
und
dessen
Frau
Johanna
heiratete
1922
den
Ingenieur
Julius
Razen.
Zwei
Jahre
später
ließen
sich
die
Eheleute
in
Luxemburg
scheiden
–
offenbar
waren
sie
dort
hingezogen.
Während
der
Ex-
Ehemann
dort
blieb,
zog
Martha
Razen
nach
Osnabrück
in
die
Möserstraße
zu
ihrem
Bruder.
Ob
sie
an
einer
Behinderung
litt
oder
psychisch
erkrankt
war,
ist
nicht
überliefert.
1937,
als
die
Nationalsozialisten
den
Juden
bereits
viele
Rechte
genommen
hatten,
kam
Martha
Razen
in
die
Heil-
und
Pflegeanstalt
zum
Gertrudenberg.
1940
wurde
sie
in
eine
Anstalt
bei
Wunstorf
gebracht
und
gleich
darauf
mit
158
jüdischen
Patienten
aus
ganz
Norddeutschland
nach
Brandenburg
verschleppt.
Offiziell
war
von
einer
"
Verlegung"
in
eine
Nervenheilanstalt
in
Cholm
bei
Lublin
die
Rede.
Doch
wie
sich
später
herausstellen
sollte,
stimmte
die
angegebene
Adresse
nicht:
Tatsächlich
befand
sich
dort
das
Standesamt,
das
im
September
1940
die
Sterbeurkunde
für
die
Patienten
ausstellte
–
unter
anderem
für
Martha
Razen.
Denn
statt
die
Patienten
zu
behandeln,
töteten
die
Nationalsozialisten
sie
im
ehemaligen
Zuchthaus
Brandenburg.
Die
Tatwaffe
war
Kohlenstoffmonoxid,
das
Motiv
Rassenwahn,
der
sich
sowohl
gegen
Juden
richtete
als
auch
gegen
andere
Menschen,
die
nicht
den
Idealvorstellungen
der
Nationalsozialisten
entsprachen.
Bei
Morden
an
Anstaltspatienten
sprachen
sie
von
"
Rassenhygiene"
.
Patin
des
Stolpersteins
für
Martha
Razen
ist
die
Erich-
Maria-
Remarque-
Realschule.
Schüler
der
Klassen
9a,
9c
und
10b
gestalteten
die
Zeremonie
zur
Verlegung
an
der
Möserstraße
39,
die
der
Schüler
Joachim
Walz
als
"
unseren
Beitrag
gegen
das
Vergessen"
bezeichnete.
Leonie
Krahn
berichtete
aus
der
Biografie
Martha
Razens,
die
1940
zum
Opfer
der
gerade
beginnenden
Massenmorde
wurde.
Florian
Witt-
struck
ging
es
um
"
unseren
Standpunkt
zu
Frieden
und
zu
einem
humanistischen
Miteinander"
.
Wie
Eike
Lauszus
sagte,
ist
es
"
wichtig,
an
die
Verbrechen
der
Vergangenheit
zu
erinnern,
um
die
Zukunft
gestalten
zu
können"
.
Die
für
ihn
erfreuliche
Gegenwart
beschrieb
er
so:
"
An
unserer
Schule
gibt
es
viele
Glaubensrichtungen.
Doch
wir
sehen
die
Vielfalt
als
Bereicherung.
Auch
das
Leben
mit
Menschen
mit
Handicap
ist
für
uns
alltäglich."
Für
Anna
Maria
Thiessen
und
Gian
Vicente
ist
die
Stolpersteinverlegung
"
eine
symbolische
Verbeugung
vor
den
Opfern"
.
Bildtext:
Möserstraße
39:
Hier
lebte
Martha
Razen,
bis
sie
Patientin
in
der
Heil-
und
Pflegeanstalt
wurde.
1940
ermordeten
Nationalsozialisten
die
Jüdin
in
Brandenburg.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
Die
in
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
jeweils
vor
ihren
letzten
Wohnungen.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
europaweiten
Projekts.
Patin
des
Stolpersteins
für
Martha
Razen
ist
die
Erich-
Maria-
Remarque-
Realschule.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Mario
Berstermann,
Artur
Bulanovic,
Ilker
Ciftci,
Fabian
Maihöfer,
Marvin
Aistermann
und
Lucas
Meyer
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
Hinweise
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber