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1.
Erscheinungsdatum:
21.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Flüchtlingshoffnung
und
Flüchtlingselend
Dicht
beieinander
liegen
positive
und
negative
Schlagzeilen
beim
Thema
Zuwanderung.
Gewalt
in
Unterkünften
und
Beispiele
tatkräftiger
Hilfe
–
das
gab
und
gibt
es
auch
in
unserer
Region.
Überschrift:
Breite Unterstützung für Til Schweiger
"Ganz viel Schönes bewegen"
Kaserne für Flüchtlinge ungeeignet?
Erst ein Tabubruch, dann Gewalt
London und Paris sagen Schleusern den Kampf an
Zwischenüberschrift:
Reihe von Prominenten unterstützt Flüchtlingsstiftung des Schauspielers
Til Schweiger über seinen Stiftungsplan – Schauspieler will nach Osnabrück kommen
Länder wollen Flüchtlingskrise am Eurotunnel entschärfen – Mazyek: Quittung für falsche EU-Politik
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schauspieler
Til
Schweiger
hat
namhafte
Mitstreiter
für
seine
Stiftung
zur
Unterstützung
von
Flüchtlingen
gewonnen.
Unterstützung
fordert
auch
die
Politik,
allerdings
von
den
Partnern
in
der
EU:
Bundesinnenminister
Thomas
de
Maizière
kritisiert
die
ungleiche
Verteilung
von
Asylbewerbern
in
den
Mitgliedsstaaten.
In
einem
Interview
mit
unserer
Redaktion
sagte
Schweiger,
dem
Beirat
würden
der
SPD-
Vorsitzende
Sigmar
Gabriel
(SPD)
,
Bundestrainer
Joachim
Löw,
Bundestagspräsidentin
a.D.
Rita
Süssmuth
(CDU)
,
Springer-
Vorstandschef
Mathias
Döpfner,
Rapper
Thomas
D
("
Die
Fantastischen
Vier"
),
Schauspieler
Jan
Josef
Liefers
und
NDR-
Unterhaltungschef
Thomas
Schreiber
angehören.
"
Das
sind
alles
tolle
Menschen,
mit
denen
man
ganz
viel
Schönes
bewegen
kann"
,
sagte
Schweiger.
Obwohl
die
Stiftung
erst
am
heutigen
Freitag
gegründet
werden
soll,
habe
er
bereits
viel
Geld
gesammelt,
berichtete
der
Schauspieler
und
Regisseur.
Die
Stiftung
will
zuerst
in
der
Erstaufnahmeeinrichtung
in
Osnabrück
tätig
werden.
Aus
Sicht
der
Bundesregierung
kann
Deutschland
auf
lange
Sicht
nicht
jährlich
800
000
Asylbewerber
aufnehmen.
Die
bis
Jahresende
erwartete
Flüchtlingszahl
sei
auf
Dauer
zu
hoch,
sagte
Innenminister
Thomas
de
Maizière
(CDU)
am
Donnerstag.
Er
forderte,
andere
EU-
Staaten
müssten
mehr
Migranten
aufnehmen.
Andernfalls
müsse
die
Reisefreiheit
in
Europa
beschränkt
werden.
Ähnlich
sieht
es
sein
niedersächsischer
Amtskollege
Boris
Pistorius
(SPD)
.
Deutschland
nehme
44
Prozent
der
Flüchtlinge
auf,
die
in
die
EU
kommen,
sagte
er
im
Deutschlandfunk.
Nur
zehn
Staaten
beteiligten
sich
überhaupt
an
der
Aufnahme.
"
So
funktioniert
Europa
nicht"
,
sagte
er.
Es
könne
nicht
sein,
dass
die
EU-
Kommission
in
dieser
Frage
untätig
sei,
aber
"
jederzeit
bereit
ist,
Vertragsverletzungsverfahren
anzustrengen
und
Sanktionen
anzudrohen,
wenn
Kommunen
nicht
genug
Kläranlagen
errichten"
.
Die
Kommission
müsse
die
Mitgliedstaaten
anhalten,
ihrer
Verpflichtung
innerhalb
des
gemeinsamen
Asylsystems
nachzukommen.
In
einem
überbelegten
Flüchtlingsheim
im
thüringischen
Suhl
kam
es
unterdessen
wegen
einer
angeblichen
Koranschändung
zu
Ausschreitungen
mit
mindestens
17
Verletzten.
120
Polizisten
sowie
Sanitäter
und
Feuerwehrleute
waren
im
Einsatz,
um
den
Gewaltausbruch,
bei
dem
Eisenstangen,
Betonklötze
und
Möbel
flogen,
unter
Kontrolle
zu
bringen.
Der
Deutsche
Landkreistag
sprach
sich
derweil
für
eine
"
dauerhafte
Lastenverteilung
zwischen
Bund,
Ländern
und
Kommunen"
aus.
"
Wir
müssen
endlich
herauskommen
aus
diesem
Krisenmodus"
,
sagte
Sprecher
Markus
Mempel.
Der
Landkreistag
geht
von
Ausgaben
von
10
000
Euro
jährlich
pro
Asylbewerber
aus.
Nach
Recherchen
der
"
Frankfurter
Allgemeinen
Zeitung"
müssen
die
Länder
in
diesem
Jahr
bei
der
Flüchtlingsunterbringung
und
-
versorgung
mit
Kosten
in
Höhe
von
insgesamt
zehn
Milliarden
Euro
rechnen.
Die
Summe
ergibt
sich
aus
der
neuen
Prognose.
Großbritannien
und
Frankreich
vereinbarten
indessen
im
Kampf
gegen
Schleuser
eine
engere
Kooperation.
Mazedonien
erklärte
wegen
der
angespannten
Flüchtlingssituation
an
seinen
Grenzen
zu
Griechenland
und
Serbien
den
Notstand.
Bildtext:
Acht
Köpfe,
ein
Anliegen
-
Hilfe
für
Flüchtlinge
zu
ermöglichen:
(von
links
oben
nach
rechts
unten)
Til
Schweiger,
SPD-
Chef
Sigmar
Gabriel,
Bundestagspräsidentin
a.D.
Rita
Süssmuth
(CDU)
,
Fußball_Bundestrainer
Joachim
Löw,
Rapper
Thomas
D,
Springer-
Chef
Mathias
Döpfner,
NDR-
Programmchef
Thomas
Schreiber
und
Schauspieler
Jan
Josef
Liefers.
Fotos:
dpa,
Imago/
Future
Image
Kommentar
Flagge
zeigen
Europa,
wo
bist
du?
Politiker
werden
nicht
müde,
die
wirtschaftlichen
Segnungen
der
EU
zu
loben,
viele
Milliarden
investiert
die
Gemeinschaft,
um
Strukturprobleme
zu
lösen
oder
Krisenländer
wie
Griechenland
zu
unterstützen.
Doch
jetzt,
wo
sich
die
Probleme
mit
der
Unterbringung
von
Asylbewerbern
häufen,
muss
gerade
mal
ein
Drittel
der
EU-
Staaten
alleine
mit
den
Herausforderungen
klarkommen.
Sieht
so
europäische
Solidarität
aus?
Nein,
die
EU
darf
sich
nicht
nur
auf
ökonomische
Aspekte
beschränken.
Auch
humanitäre
Fragen
wie
die
Linderung
der
Flüchtlingsnot
sind
eine
Gemeinschaftsaufgabe
aller
Staaten.
Eine
Quotenregelung
zur
Verteilung
der
Flüchtlinge
ist
und
bleibt
überfällig.
Einerseits
von
den
Segnungen
der
EU
zu
profitieren,
ihr
aber
andererseits
die
Unterstützung
zu
verweigern
–
eine
solche
Entsolidarisierung
unterhöhlt
das
europäische
Fundament
und
macht
es
brüchig.
Allein
in
Deutschland
werden
im
laufenden
Jahr
800
000
Asylsuchende
erwartet.
Das
ist
kein
Grund
zur
Panik,
wohl
aber
eine
gewaltige
Herausforderung.
Da
hat
Innenminister
Thomas
de
Maizière
völlig
recht.
Dass
er
bei
800
000
Anträgen
eine
Art
Belastungsgrenze
ziehen
will,
ist
allerdings
unrealistisch,
solange
sich
in
der
EU
nichts
bewegt
und
die
Krisen
vor
den
europäischen
Grenzen
nicht
entschärft
werden.
Osnabrück.
Erst
waren
es
deutliche
Worte,
nun
lässt
Schauspieler
Til
Schweiger
Taten
folgen:
Mit
anderen
Prominenten
will
er
Flüchtlingen
helfen.
Im
Interview
äußert
er
sich
über
die
geplante
Stiftung
und
Anfeindungen
im
Internet.
Herr
Schweiger,
warum
engagieren
Sie
sich
so
stark
für
Flüchtlinge?
Weil
die
Zustände
in
viele
Flüchtlingseinrichtungen
in
Deutschland
kaum
besser
sind
als
in
Griechenland
oder
Italien.
Mit
diesem
Ansturm
hat
ja
niemand
gerechnet,
deshalb
herrschen
oft
kata
strophale
Zustände.
Die
Menschen
sitzen
den
ganzen
Tag
rum,
haben
nichts
zu
tun,
warten
nach
dem
Frühstück
aufs
Mittagessen
und
nach
dem
Mittagessen
aufs
Abendessen.
Im
Fernsehen
habe
ich
einen
Bericht
über
einen
syrischen
Arzt
gesehen,
der
andere
Flüchtlinge
nicht
behandeln
darf,
weil
er
keine
Arbeitserlaubnis
hat
–
das
ist
doch
absurd.
Wie
kam
es
zu
Ihrer
Entscheidung,
die
Flüchtlingseinrichtung
in
Osnabrück
zu
unterstützen?
Durch
die
Verzögerung
in
Osterode,
die
sechs
bis
sieben
Monate
betragen
wird.
Ich
will
aber
möglichst
schnell
etwas
tun
und
habe
dann
beim
Talk
bei
Dunja
Hayali
den
niedersächsischen
Innenminister
Boris
Pistorius
kennengelernt,
von
dem
mir
Sigmar
Gabriel
schon
gesagt
hatte:
Das
ist
ein
guter
Mann.
Anfang
der
Woche
kam
Pistorius
zu
mir
nach
Hamburg,
top
vorbereitet
und
mit
einem
supersympathischen
jungen
Mitarbeiter.
Er
hat
mir
von
der
Einrichtung
und
der
wahnsinnigen
Unterstützung
durch
die
Bevölkerung
in
Osnabrück
erzählt
und
davon,
dass
die
Leute
in
der
Einrichtung
einen
Mega-
Job
machen.
Ist
Osterode
damit
vom
Tisch?
Nein,
auf
keinen
Fall,
das
dauert
eben
nur.
Aber
auch
dort
ist
die
Bevölkerung
unglaublich
aufgeschlossen
–
das
ist
nicht
vom
Tisch.
Werden
Sie
die
Einrichtung
in
Osnabrück
auch
persönlich
besuchen?
Logo,
natürlich
komme
ich
nach
Osnabrück.
Ich
drehe
jetzt
noch
bis
zum
15.
September
und
zeitweise
in
Moskau
meinen
Kino-
"
Tatort"
,
das
ist
irre
anstrengend.
Wahrscheinlich
mache
ich
danach
noch
ein
paar
Tage
Urlaub,
aber
Ende
September
oder
im
Oktober
komme
ich
nach
Osnabrück.
Am
Freitag
gründen
Sie
ja
Ihre
Stiftung
–
gibt
es
schon
einen
Namen?
Ja,
wir
haben
einen
Namen.
Die
Stiftung
wird
den
Namen
"
die
Til
Schweiger
Foundation"
haben.
Wer
ist
alles
dabei?
Im
Beirat
sind
Sigmar
Gabriel,
Rita
Süssmuth,
Mathias
Döpfner,
Thomas
D,
Jan
Josef
Liefers,
NDR-
Unterhaltungschef
Thomas
Schreiber
und
Jogi
Löw,
den
ich
gerade
erst
dafür
gewonnen
habe.
Das
sind
alles
tolle
Menschen,
mit
denen
man
ganz
viel
Schönes
bewegen
kann.
In
welchem
Umfang
beteiligen
Sie
sich
selbst?
Ich
habe
schon
jede
Menge
Geld
eingesammelt,
obwohl
es
die
Stiftung
noch
gar
nicht
gibt.
Von
meinem
eigenen
Geld
gebe
ich
100
000
Euro,
daraufhin
hat
mir
Thomas
D
ebenfalls
100
000
Euro
zugesagt.
Und
Jogi
Löw
bringt
25
000
Euro
von
der
Sportstiftung
mit.
Auf
Facebook
gibt
es
immer
wieder
hässliche
und
gehässige
Kommentare
zu
Ihrem
Engagement
–
was
sagen
Sie
diesen
Menschen?
Die
jammern
doch
nur
rum
und
tun
selbst
überhaupt
nichts.
Ich
lese
das
selbst
gar
nicht
mehr.
Aber
ich
habe
zwei
Leute
eingestellt,
die
sich
darum
kümmern,
strafrelevante
Sachen
zur
Anzeigen
bringen
und
die
anderen
dumpfen
Beiträge
einfach
löschen.
Von
der
Klinik
zum
Flüchtlingsheim:
mehr
zur
Erstaufnahmeeinrichtung
auf
noz.de
Bildtext:
Das
Flüchtlingsheim
in
Osnabrück
soll
zunächst
im
Mittelpunkt
von
Schweigers
Plänen
Stehen.
Foto:
Michael
Gründel
Hannover.
Im
niedersächsischen
Osterode
wachsen
die
Zweifel,
ob
die
Nutzung
der
ehemaligen
Rommel-
Kaserne
als
Erstaufnahmeeinrichtung
für
rund
600
Asylbewerber
tatsächlich
zustande
kommt.
So
bestätigte
der
Landkreis
Osterode
am
Donnerstag
einen
Bericht
des
NDR,
wonach
beim
Bau
der
Kaserne
vor
rund
50
Jahren
krebserregende
Stoffe
wie
Asbest,
Glaswolle
und
polychlorierte
Biphenyle
(PCB)
verwandt
worden
sind.
Viele
Gebäude
seien
für
eine
dauerhafte
Bewohnung
nicht
geeignet;
die
Sanierung
erfordere
einen
zweistelligen
Millionenbetrag.
Ob
der
neue
Eigentümer,
die
Firma
"
Princess
of
Finkenwerder"
des
Stader
Geschäftsmannes
Wolfgang
Koch,
solche
Investitionen
stemmen
kann,
gilt
jedoch
als
zunehmend
fraglich.
Nach
einem
Bericht
des
Magazins
"
Stern"
gibt
es
Hinweise
auf
eine
mangelnde
Bonität
des
Unternehmens,
das
seit
drei
Jahren
stets
identische
Jahresabschlüsse
ausgewiesen
habe.
Experten
zufolge
deutet
dies
an,
dass
die
Firma
in
dieser
Zeit
keinerlei
Geschäftstätigkeit
entfaltet
habe.
Das
Innenministerium
in
Hannover
bekräftigte
unterdessen,
dass
Kochs
Firma
auf
keinen
Fall
mehr
als
Betreiber
einer
Erstaufnahmestelle
in
Betracht
komme.
Allenfalls
wolle
das
Land
die
Kaserne
für
einen
solchen
Zweck
anmieten.
Suhl.
Der
junge
Mann
hat
Mullkompressen
im
Gesicht
und
will
eigentlich
nichts
sagen
zu
dem
Gewaltausbruch,
den
er
im
Flüchtlingsheim
auf
dem
Suhler
Friedberg
erlebt
hat.
Dann
gibt
er
sich
einen
Ruck:
"
Mein
Herz
weint"
,
sagt
er.
Seit
26
Tagen
lebt
er
in
der
überfüllten
Erstaufnahmestelle
für
Flüchtlinge
in
Thüringen.
Dass
ein
anderer,
25
Jahre
alter
Flüchtling
den
Koran
zerreißt
und
in
eine
Toilette
wirft,
macht
ihn
fassungslos.
"
Es
ist
doch
unser
Koran."
Danach
war
die
Lage
eskaliert,
es
flogen
Eisenstangen,
Steine,
Möbel,
120
Polizisten
waren
im
Einsatz.
Fassungslos
wirkt
auch
Thüringens
Migrationsminister
Dieter
Lauinger
(Grüne)
,
der
nach
Suhl
gefahren
ist.
Aufgebrachte
Anwohner
berichten
von
bürgerkriegsähnlichen
Zuständen.
Dabei
will
Deutschlands
erste
rot-
rot-
grüne
Landesregierung
in
der
Flüchtlingspolitik
Akzente
setzen.
Doch
die
Zahl
der
Flüchtlinge
steigt,
es
gibt
Unterbringungsprobleme.
Lauinger
muss
sich
in
Suhl
Kritik
wegen
der
Überbelegung
des
Heims
anhören
–
es
leben
bis
zu
600
Menschen
mehr
dort
als
vorgesehen
–
und
wegen
eines
aus
Sicht
von
Anwohnern
fehlenden
Zauns.
"
Menschen
leben
auf
engem
Raum.
Das
wird
nie
konfliktfrei
gehen
–
nicht
nur
in
Suhl,
auch
anderswo"
,
sagt
Lauinger.
Opposition
und
Flüchtlingsrat
kritisieren
jedoch
auch
die
Überbelegung:
"
Die
Situation
ist
derzeit
so
schlimm,
dass
von
Hygienestandards
und
menschenwürdiger
Unterbringung
keine
Rede
sein
kann"
,
so
Ellen
Könneker
vom
Flüchtlingsrat.
London/
Paris.
Während
noch
immer
rund
3000
Flüchtlinge
in
der
Hoffnung
auf
ein
neues
Leben
in
Großbritannien
in
einem
improvisierten
Lager
in
Calais
ausharren,
haben
der
französische
Innenminister
Bernard
Cazeneuve
und
seine
britische
Amtskollegin
Theresa
May
eine
Vereinbarung
zum
gemeinsamen
Vorgehen
in
der
Flüchtlingskrise
unterzeichnet.
Im
Fokus
steht
der
Kampf
gegen
Schleuser.
Dieser
soll
mit
der
Einrichtung
eines
gemeinsamen
Kommando-
und
Kontrollzentrums
verstärkt
werden.
Polizisten
und
Grenzschützer
beider
Länder
würden
künftig
das
Vorgehen
am
Ärmelkanal
koordinieren.
"
Wir
müssen
diese
kriminellen
Banden
zerschlagen"
,
sagte
May.
Es
sei
ein
"
schwieriger
Sommer"
gewesen.
Doch
die
gemeinsamen
Anstrengungen
mit
der
französischen
Seite
würden
funktionieren.
Geplant
sind
zudem
weitere
Sicherheitsmaßnahmen
am
Eingang
zum
Eurotunnel,
bei
dessen
Durchquerungsversuchen
seit
Anfang
Juni
mindestens
zehn
Menschen
starben.
Nacht
für
Nacht
versuchen
noch
immer
bis
zu
200
Flüchtlinge,
vor
allem
aus
Syrien,
Eritrea,
Afghanistan
und
Albanien,
in
riskanten
Manövern
auf
Lastwagen
und
Zügen
durch
den
Tunnel
in
ihr
Sehnsuchtsland
Großbritannien
zu
gelangen
–
auch
wenn
mittlerweile
aufgrund
neuer
Sperrzäune
und
verstärkten
Polizeiaufgebots
die
Zahl
der
Fluchtversuche
gesunken
ist.
Um
noch
mehr
Menschen
abzuhalten,
will
London
unter
anderem
einen
neuen
Überwachungsraum
für
den
Tunnel
mit
Bewegungsmeldern
und
zusätzlichen
Kameras
einrichten
und
dafür
die
Finanzierung
übernehmen.
Zudem
hat
London
angekündigt,
über
die
nächsten
zwei
Jahre
zehn
Millionen
Euro
für
die
humanitäre
Hilfe
für
die
in
Nordfrankreich
Gestrandeten
bereitzustellen,
um
neue
Unterkünfte
zu
bauen.
Gleichzeitig
werden
aber
auch
Hilfsprogramme
aufgesetzt,
mit
denen
Flüchtlinge
zu
einer
freiwilligen
Rückkehr
in
ihre
Heimatländer
bewegt
werden
sollen.
Der
Zentralrat
der
Muslime
in
Deutschland
macht
für
die
derzeitige
Flüchtlingskrise
auch
die
bisherige
geopolitische
Kurzsichtigkeit
Europas
verantwortlich.
"
Die
Europäische
Union
zahlt
nun
die
Zeche
für
ihre
fehlerhafte
und
zögerliche
Politik
während
des
Arabischen
Frühlings
in
Nordafrika
und
Nahost"
,
sagte
der
Zentralrats-
Vorsitzende
Aiman
Mazyek
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Während
der
Umbrüche
in
der
arabischen
Welt
vor
vier
Jahren
hätte
es
einen
"
Marshallplan
für
den
Nahen
Osten"
zur
politischen
und
wirtschaftlichen
Unterstützung
der
betroffenen
Länder
gebraucht.
Stattdessen
seien
die
Staaten
sich
selbst
überlassen
worden.
Dies
räche
sich
nun,
betonte
der
Zentralrats-
Vorsitzende
mit
Blick
auf
Konfliktländer
wie
Syrien,
Libyen
oder
Ägypten.
"
Für
Europa
erwächst
daraus
die
Verantwortung,
sich
nicht
vor
denjenigen
zu
verschließen,
die
nun
aus
der
Krisenregion
fliehen."
Bildtext:
Theresa
May,
britische
Innenministerin.
Foto:
dpa
Kommentar
Menschenunwürdig
Flüchtlinge,
die
verzweifelt
versuchen,
Zäune
zu
überwinden
und
Polizeikontrollen
zu
entkommen,
und
dabei
nicht
selten
ihr
Leben
riskieren:
Das
sind
menschenunwürdige
Szenen,
wie
sie
bisher
von
den
Außengrenzen
Europas,
etwa
in
den
spanischen
Exklaven
in
Afrika,
bekannt
sind.
Doch
dieses
Mal
spielen
sie
sich
mitten
in
der
EU
ab,
sogar
an
der
Grenze
zwischen
zwei
der
reichsten
EU-
Staaten:
am
Eurotunnel
zwischen
Frankreich
und
Großbritannien.
Ausgerechnet
die
Briten
protestierten
vor
wenigen
Wochen
am
lautesten,
als
es
um
eine
europäische
Quote
für
die
Verteilung
von
Flüchtlingen
ging.
Ausgerechnet
die
Briten,
die
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
stets
Gewehr
bei
Fuß
standen,
wenn
die
USA
nach
Unterstützung
für
ihre
Kriege
im
Nahen
und
Mittleren
Osten
riefen.
Ausgerechnet
sie
weigern
sich
nun,
die
Folgen
dieses
Handelns
zu
tragen.
Mehr
Sicherheitskräfte
am
Eurotunnel
und
eine
bessere
Versorgung
der
kampierenden
Flüchtlinge
mögen
die
dortige
Situation
kurzfristig
zwar
entschärfen.
Langfristig
kann
sich
Großbritannien
aber
nicht
aus
der
Verantwortung
als
EU-
Mitglied
stehlen,
indem
es
seine
Abwehrmechanismen
perfektioniert.
Auch
wenn
Premier
David
Cameron
daheim
die
Rechtspopulisten
im
Nacken
sitzen:
An
einer
Neuordnung
der
Asylpolitik
seines
Landes
führt
kein
Weg
vorbei.
Angst
vor
blinden
Passagieren
Das
Video
zeigt
das
Heck
eines
Lastwagens
des
Küchenherstellers
Nobilia,
davor
ein
Mann.
Er
öffnet
eine
Tür,
prompt
springt
jemand
aus
dem
Lkw
und
rennt
davon.
Es
folgen
weitere
Personen.
Mit
dieser
Szene
beginnt
ein
Handy-
Video
vom
vergangenen
Freitag,
das
ein
Mitarbeiter
des
ostwestfälischen
Küchenherstellers
nahe
der
Hafenstadt
Calais
aufgenommen
hat.
Zur
eigenen
Sicherheit,
sagt
er,
um
nicht
in
Verdacht
zu
geraten,
als
Schlepper
tätig
zu
sein.
Mit
solchen
Vorwürfen
würden
Lastwagen-
Fahrer
regelmäßig
konfrontiert.
Weiter
zeigt
das
Video,
dass
die
Passagiere
ihre
Wut
am
Lkw
auslassen
wollen,
dann
aber
flüchten.
Berichte
von
Transportunternehmen
über
Vorfälle
wie
diesen
mehren
sich:
Glimpflicher
lief
ein
Ereignis
Anfang
August
ab,
als
sich
Flüchtlinge
gewaltsam
Zugang
zu
einem
Lastwagen
verschafft
hatten,
der
im
Auftrag
des
Osnabrücker
Logistikers
Hellmann
den
Ärmelkanal
queren
sollte.
Die
Situation
konnte
mit
den
Behörden
vor
Ort
geklärt
werden,
lässt
das
Unternehmen
wissen.
Autor:
Joachim Schmitz, dpa, Uwe Westdörp, Hans Brinkmann, Simone Rothe, Birgit Holzer, Franziska Kückmann, Katrin Pribyl, aky, nw