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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leerstand in der Theaterpassage
 
Viel Theater in der Passage
Zwischenüberschrift:
Mieter kritisieren Leerstand
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Mit dem Auszug des Modegeschäftes " Ambiente" zum Ende des Jahres stehen fünf der 14 Ladenlokale in der Theaterpassage leer. Die Inhaberin des Modegeschäftes Caprice, Petra Frontzek, klagt über geschäftsschädigenden Leerstand.

Osnabrück. Mit dem Auszug des Modegeschäftes " Ambiente" zum Ende des Jahres werden in der Theaterpassage fünf der 14 Ladenlokale leer stehen. Für die verbleibenden Mieter eine schwierige Situation: " Der Leerstand in der Passage ist für mich geschäftsschädigend. Bis auf meine Stammkunden kommt hier niemand mehr vorbei", sagte Petra Frontzek, Inhaberin des Damenmodegeschäfts Caprice.

Die leeren Schaufenster schrecken die Laufkundschaft ab. Manche Ladenlokale stehen seit mehreren Jahren leer. In den vergangenen zwölf Monaten verließen der Drogeriemarkt " Ihr Platz", ein Modegeschäft und eine Apotheke aus verschiedenen Gründen die Passage.

Der Eigentümer, die Deutsche Immobilien Chancen AG (DIC) aus Frankfurt, hat nach Angaben des Pressesprechers Thomas Pfaff natürlich ein Interesse daran, Leerstände zu vermeiden. Momentan sei der Eigentümer auf der Suche nach einem langfristigen Gesamtkonzept für die Passage, um eine attraktive Mischung von Händlern zu finden. Dafür bittet Pfaff um Geduld. " Ziel ist es, einen kleinen Magneten zu schaffen, der die Menschen durch sein besonderes Konzept anzieht", so der Pressesprecher. " Das ist nicht von heute auf morgen umzusetzen." Die Immobiliengesellschaft ist seit 2007 Eigentümerin der Passage mit 2600 Quadratmetern für Gewerbe- und Büroflächen. Ein Verkauf stehe nicht zur Debatte, sagte Thomas Pfaff.

In Osnabrück sei Leerstand im Einzelhandel kein generelles Problem, sagte der Handelsexperte Falk Hassenpflug von der Industrie- und Handelskammer (IHK): " In der Innenstadt stehen nur drei Prozent der Gewerbeflächen leer. Wenn es Leerstand gibt, hat das meist objektabhängige Gründe." Nach Einschätzung des Experten ist die Theaterpassage bei Händlern nicht die erste Wahl, da Passagen generell nicht mehr zeitgemäß seien: " Die Form der Passage stammt aus den Achtziger- und Neunzigerjahren, sodass die damals gebauten Ladenflächen für heutige Ansprüche zu klein und zu verwinkelt sind", erklärte Hassenpflug. Um die Theaterpassage für namhafte Geschäfte attraktiv zu machen, müsse man ein neues Konzept finden und Ladenflächen zusammenfassen. " Doch der Eigentümer muss die Kunden und Mieter auch in der Zwischenzeit zufriedenstellen", so der IHK-Handelsexperte. Bis das Konzept erstellt sei, könnten die Freiflächen kulturell genutzt oder etwa die Fassade gereinigt werden.

Die Mieterschaft der Theaterpassage ist mit der Betreuung durch die Immobiliengesellschaft unzufrieden " Wir fühlen uns im Stich gelassen", sagte Petra Frontzek. Andere Mieter berichteten, dass der Eigentümer nur selten auf E-Mails und Briefe antworte und der Vermietungsmanager in den letzten Jahren oft gewechselt habe. " Der Vermieter behandelt uns nicht wie Partner. Er kümmert sich um nichts", so ein Mieter.

Pressesprecher Thomas Pfaff weist diese Vorwürfe mit Nachdruck zurück. Es gebe seit 2010 eine feste Objektbetreuerin, die sich um die Theaterpassage in Osnabrück kümmere. Sie habe ihr Büro zwar nicht in Osnabrück, stehe den Mietern und etwaigen Mietinteressenten aber als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Die DIC hat nach eigenen Angaben 240 Immobilien im Gesamtwert von 3, 4 Milliarden Euro im Portfolio. Sie ist auf Gewerbeimmobilien in Deutschland spezialisiert.

Kurzfristig wird sich an der Lage in der kleinen Passage zwischen Krahnstraße und Theatervorplatz vermutlich nichts ändern. " Es bringt nichts, kurzfristig Mieter hereinzunehmen, die nach ein paar Monaten wieder raus sind", sagte DIC-Sprecher Pfaff. " Wir wollen Nachhaltigkeit."

Schwierig ist die Vermietung auch, weil es erheblichen Investitionsbedarf gibt. Einige Ladenlokale müssten saniert und modernisiert werden, räumt auch Pfaff ein. Wer die Investition trägt der neue Mieter oder der Eigentümer sei jeweils Verhandlungssache. Eine Gastronomin, die zeitweise Interesse an einem Lokal in der Passage hatte, schreckte vor dieser Investition zurück. Sie wurden nach ihren Angaben auf 250 000 Euro beziffert.
Bildtexte:
Das nächste Geschäft verlässt zum Jahresende die Theaterpassage.
Die Fassade macht keinen guten Eindruck.
Die Theaterpassage. Eine Problemzone.
Fotos:
Katharina Fiedler
Autor:
Katharina Fiedler


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