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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Böse Blicke durch das Loch in der Tür
Zwischenüberschrift:
Alexander Wexseler starb 1942 bei Riga
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Alexander
Wexseler
erlebte,
wie
der
Hass
gegen
Juden
in
Gewalt
umschlug.
Auch
die
aufkeimende
Mordlust
der
Nationalsozialisten
erlebte
er
–
doch
ob
der
junge
Mann
geahnt
hat,
dass
er
selbst
Opfer
des
Hitler-
Regimes
werden
würde?
1942
starb
er
in
einer
Baracke
bei
Riga.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
Alexander
Wexseler
dort,
wo
er
zuletzt
ein
freies
Leben
geführt
hatte
–
an
der
Möserstraße
26.
Alexander
Wexseler
stammte
aus
Celle.
Seit
1935
lebte
er
an
der
Möserstraße
26
und
arbeitete
zunächst
als
Verkäufer
im
Modegeschäft
Alsberg
an
der
Großen
Straße,
später
in
der
Textilhandlung
Flatauer
im
selben
Haus,
in
dem
er
auch
wohnte.
Seine
Arbeitgeber
waren
ebenfalls
Juden
und
befanden
sich
bald
in
Not.
Im
April
1938
heiratete
er
Paula
Schoeps,
die
ebenfalls
Jüdin
war.
Ein
halbes
Jahr
später
machten
die
Nationalsozialisten
in
ganz
Deutschland
Jagd
auf
Juden:
Am
9.
November
zündeten
sie
Synagogen
an.
Auch
das
jüdische
Gotteshaus
in
Osnabrück
brannte,
und
auf
den
Straßen
eskalierte
die
Gewalt
gegen
Juden.
Siegfried
Katzmann,
Sohn
des
Synagogenvorstehers,
erinnerte
sich
später
an
die
darauf
folgende
Nacht
im
Gestapokeller
im
Schloss:
Er,
Alexander
Wexseler
und
viele
andere
Juden
waren
verhaftet
und
dort
auf
engstem
Raum
zusammengepfercht
worden.
Offenbar
ließ
die
Gestapo
ältere
Gefangene
am
nächsten
Morgen
wieder
frei.
Siegfried
Katzmann
erinnerte
sich
später:
"
Nun
waren
Wexseler
und
ich
allein
übrig."
Angst
und
Ungewissheit
blieben
–
und
es
kamen
neue
Gefangene.
"
Unsere
Zelle
füllte
sich
während
des
Tages."
Sie
waren
Blicken
durch
das
Loch
in
der
Tür
ausgesetzt.
Am
Tag
darauf
mussten
alle
in
einen
Bus
steigen,
der
sie
nach
Buchenwald
ins
Konzentrationslager
brachte.
Dort
erlebten
Alexander
Wexseler
und
Siegfried
Katzmann,
wie
Nationalsozialisten
Mithäftlinge
mit
Knüppeln
erschlugen.
Der
Hass
auf
Juden
schlug
in
Mordlust
um.
Drei
Monate
später
ließen
die
Nationalsozialisten
Alexander
Wexseler
wieder
nach
Osnabrück
zurückkehren,
doch
wartete
auf
ihn
kaum
die
Freiheit.
Im
April
1939
mussten
er
und
seine
Frau
Paula
zusammen
mit
vielen
weiteren
Juden
in
die
Heger
Straße
24
ziehen
–
die
Nationalsozialisten
hatten
es
zum
"
Judenhaus"
erklärt.
Die
Machthaber
hatten
den
Juden
bereits
die
Berufe
und
die
Rechte
genommen
–
und
machten
nun
viele
zu
Zwangsarbeitern
unter
anderem
im
Straßenbau.
Auch
Alexander
Wexseler
und
sein
Schwiegervater
Leopold
Schoeps
mussten
für
eine
Tiefbaufirma
arbeiten.
Im
Dezember
1941
brachten
Nationalsozialisten
mehr
als
30
Juden
in
die
Turnhalle
der
Pottgrabenschule
–
unter
ihnen
befanden
sich
Alexander
und
Paula
Wexseler.
Bald
mussten
sie
in
einen
Zug
steigen,
der
später
als
Bielefelder
Transport
bekannt
wurde.
Unterwegs
Richtung
Osten
mussten
immer
mehr
Juden
einsteigen.
Die
Temperaturen
sanken,
und
der
Hunger
nahm
zu.
Die
Reise
ging
nach
Riga.
Auf
dem
Weg
dorthin
waren
Alexander
und
Paula
Wexseler
voneinander
getrennt
worden.
Sie
sahen
sich
nicht
wieder.
Er
fand
sich
im
Lager
Salaspils
bei
Riga
wieder
–
mit
weit
mehr
als
1000
Häftlingen.
Josef
Grünberg,
der
den
Krieg
überlebte,
erinnerte
sich
später:
"
Wir
mussten
Baracken
aufbauen,
damit
neue
Häftlinge
untergebracht
werden
konnten.
Im
Lager
selbst
habe
ich
viele
Tötungsaktionen
mit
eigenen
Augen
gesehen."
Alexander
Wexseler
beschrieb
er
so:
"
Er
war
bereits
krank,
als
ich
in
Salaspils
eintraf.
Er
litt
an
Hunger-
Typhus,
Ruhr
und
erfrorenen
Füßen.
Etwa
sechs
bis
sieben
Wochen
später
verstarb
er
in
unserer
Baracke.
In
der
Baracke
lagen
etwa
300
Insassen.
Er
starb
etwa
Mitte
März
1942."
Alexander
Wexseler
wurde
nur
36
Jahre
alt.
Seine
Frau
überlebte
den
Krieg.
Bildtexte:
Glückliche
Tage:
Während
einer
Feier
1937
wich
die
Angst
vor
Attacken
der
Nationalsozialisten.
Wenige
Jahre
später
wurden
Alexander
Wexseler
und
seine
Frau
Paula
(das
Paar
in
der
Mitte)
nach
Riga
verschleppt.
Möserstraße
26:
Hier
lebte
Alexander
Wexseler.
Er
wurde
Opfer
der
Nationalsozialisten.
Foto:
privat,
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
mit
Messingplatten
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkstätten
der
Juden,
Sinti,
Roma,
Deserteure
sowie
Menschen,
die
aus
politischen
oder
religiösen
Gründen,
einer
psychischen
Erkrankung,
ihrer
sexuellen
Orientierung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
mehrere
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
auch
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Tschechien,
Polen,
der
Ukraine
und
den
Niederlanden.
In
Osnabrück
werden
die
Gedenksteine
seit
2007
verlegt.
Pate
des
Stolpersteins
für
Alexander
Wexseler
ist
Dieter
Nottbusch.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Mario
Berstermann,
Artur
Bulanovic,
Ilker
Ciftci,
Fabian
Maihöfer,
Marvin
Aistermann
und
Lucas
Meyer
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
Opfer
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber