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1.
Erscheinungsdatum:
20.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Flüchtlinge
in
Europa
Auf
den
Inseln
der
Ägäis
ist
die
Lage
nach
wie
vor
angespannt.
Doch
nicht
nur
Griechenland
ist
mit
dem
Zustrom
aus
den
Krisenländern
der
Welt
überfordert.
In
Deutschland
haben
die
Gerichte
kaum
noch
Zeit
für
Einzelfälle.
Til
Schweiger
bietet
seine
Hilfe
in
Osnabrück
an.
Zahlen
und
Fakten.
Überschrift:
"Der Mann meint das ehrlich"
Urteile wie am Fließband
Vom Schlauchboot auf die Flüchtlingsfähre
Aus diesen zehn Ländern kommen die meisten Asylbewerber
Diakonie erfreut über Schweigers Hilfe
Zwischenüberschrift:
Til Schweiger will sich in Osnabrück für Flüchtlinge engagieren – Lob von Pistorius
Ägäis-Inseln müssen improvisieren
Offizielle Zahlen, Daten und Fakten zu den Hauptherkunftsländern im ersten Halbjahr 2015
Zusätzliche Angebote in Absprache mit dem Betreiber und dem Land
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück/
Berlin.
Der
Schauspieler
Til
Schweiger
will
sich
für
Asylbewerber
engagieren,
die
in
der
Erstaufnahmeeinrichtung
des
Landes
für
Flüchtlinge
in
Osnabrück
Aufnahme
gefunden
haben.
Unterdessen
hat
Bundesinnenminister
Thomas
de
Maizière
(CDU)
am
Mittwoch
in
Berlin
erklärt,
die
Bundesregierung
rechne
jetzt
im
laufenden
Jahr
mit
der
Rekordzahl
von
rund
800
000
Flüchtlingen
in
Deutschland.
In
der
ARD-
Sendung
"
Menschen
bei
Maischberger"
hatte
Schweiger
angekündigt,
in
Osnabrück
für
die
Asylbewerber
unter
anderem
eine
Fahrrad-
und
Holzwerkstatt
einzurichten,
ein
kostenloses
WLAN-
Netz
bereitzustellen
sowie
Deutschlehrer
einzustellen.
Niedersachsens
Innenminister
Boris
Pistorius
(SPD)
sagte
auf
Anfrage
unserer
Redaktion,
die
Einrichtung
in
Osnabrück
sei
die
einzige,
die
von
einer
privaten
gemeinnützigen
Organisation
betrieben
werde,
dem
Diakonischen
Werk
Osnabrück.
Deshalb
könne
auch
nur
dort
eine
private
gemeinnützige
Stiftung
wie
die
von
Schweiger
tätig
werden.
Dieser
werde
sich
nach
Pistorius′
Überzeugung
auch
in
weiteren
Einrichtungen
wie
der
geplanten
in
Osterode
engagieren.
Der
Minister
lobte
Schweiger:
"
Der
Mann
meint
das
ehrlich!
"
Auch
Gerhard
Töller,
Geschäftsführer
des
Diakonischen
Werkes,
freut
sich
über
Schweigers
Angebot:
"
Wir
können
jede
Unterstützung
brauchen"
,
sagte
er
unserer
Redaktion.
Das
Haus
in
der
Hasestadt
erfahre
weiterhin
eine
breite
Unterstützung
auch
aus
der
Bevölkerung
und
von
der
Kirche.
Wenn
sich
eine
prominente
Persönlichkeit
wie
Til
Schweiger
ebenfalls
engagiere,
sei
das
auch
eine
Wertschätzung
für
die
vielen
Ehrenamtlichen.
800
000
Asylbewerber
Deren
Einsatz
wird
auch
weiterhin
gebraucht,
denn
bis
zum
Jahresende
werden
insgesamt
bis
zu
800
000
Asylbewerber
und
Flüchtlinge
in
Deutschland
erwartet.
Dies
sei
eine
"
echte
Herausforderung"
,
aber
"
keine
Überforderung"
,
sagte
Bundesinnenminister
Thomas
de
Maizière
(CDU)
gestern
in
Berlin.
Bislang
ging
das
Bundesamt
für
Migration
und
Flüchtlinge
(BAMF)
von
450
000
Asylsuchenden
aus.
De
Maizière
führte
den
Anstieg
auf
eine
"
drastische
und
nicht
vorhersehbare
Entwicklung"
im
Juni
und
Juli
zurück.
Allein
im
Juli
seien
nahezu
83
000
Menschen
gekommen;
im
August
liege
ihre
Zahl
vermutlich
noch
höher.
Für
die
Prognose
sei
die
Zahl
der
Ankommenden
maßgeblich,
weil
viele
Asylsuchende
ihren
Antrag
erst
in
den
Kommunen
und
damit
deutlich
später
stellten.
Deutschland
müsse
sich
für
einige
Jahre
auf
mehr
Asylsuchende
einstellen,
da
sich
die
Lage
in
den
Konfliktregionen
vorerst
nicht
bessere.
Nach
Angaben
des
Ministers
soll
am
24.
September
ein
Flüchtlingsgipfel
von
Bund,
Ländern
und
Kommunen
in
Berlin
stattfinden.
Er
kündigte
eine
weitere
Beschleunigung
der
Verfahren
und
eine
Aufstockung
der
Beamten
des
BAMF
an,
um
die
anstehenden
250
000
Fälle
zu
bearbeiten.
Dazu
würden
vier
überregionale
Entscheidungszentren
errichtet.
Flüchtlinge
aus
dem
Westbalkan,
die
kaum
Aussicht
auf
eine
Anerkennung
hätten,
sollten
künftig
bis
zur
Entscheidung
in
Erstaufnahmeeinrichtungen
bleiben
und
von
dort
gegebenenfalls
zurückgeführt
werden.
Dies
seien
derzeit
rund
40
Prozent
der
Asylsuchenden.
Die
Anerkennungsquote
aller
Asylanträge
liege
ebenfalls
bei
rund
40
Prozent,
so
der
Bundesinnenminister.
Um
winterfeste
Quartiere
zu
errichten,
sollten
bis
Ende
September
Bauvorschriften
erleichtert
werden.
Der
Minister
verlangte
ferner
eine
stärkere
Solidarität
der
EU-
Länder.
Europa
sei
als
"
Solidargemeinschaft"
gefordert.
Mehr
zur
Flüchtlingsaufnahme
in
Osnabrück
auf
noz.de
Bildtexte:
Bekommt
prominente
Unterstützung:
die
Erstaufnahmeeinrichtung
des
Landes
für
Flüchtlinge
in
Osnabrück.
Will
in
Osnabrück
helfen:
Til
Schweiger.
Fotos:
Michael
Gründel,
dpa
Kommentar
Machtwort
gefragt
Die
aktuelle
Debatte
um
die
steigende
Zahl
von
Asylbewerbern
ist
geprägt
von
Aktionismus
und
Panikmache.
Taschengeld-
Kürzungen,
zusätzliche
sogenannte
sichere
Herkunftsstaaten
oder
ein
paar
Änderungen
im
Baurecht
–
will
Deutschland
mit
diesen
Vorschlägen
ernsthaft
der
vielleicht
größten
Herausforderung
des
21.
Jahrhunderts
begegnen?
Nie
waren
seit
dem
Zweiten
Weltkrieg
weltweit
mehr
Menschen
auf
der
Flucht.
Gemessen
da
ran,
ist
so
mancher
Debattenbeitrag
unwürdig.
Dabei
genügt
ein
Blick
auf
die
Zahlen,
um
zu
erkennen,
wie
dringend
Besonnenheit
und
Tatkraft
gefordert
sind:
Womöglich
bis
zu
800
000
Menschen
werden
bis
Ende
2015
in
Deutschland
um
Asyl
ersuchen.
Sie
werden
nicht
gehen
oder
wegbleiben,
nur
weil
wir
ihre
Heimat
als
sicher
erklären
oder
ihnen
das
Gefühl
geben,
hier
unerwünscht
zu
sein.
Die
meisten
von
ihnen
sind
vor
Krieg
und
Verfolgung
geflohen
und
haben
eine
gefährliche
Reise
hinter
sich.
Wie
können
wir
da
anders,
als
ihnen
Schutz
zu
gewähren?
In
der
Asyldebatte
sind
mehr
Macher
und
weniger
Lamentierer
gefragt.
Und
angesichts
der
Angriffe
und
Anfeindungen
gegen
Flüchtlinge
braucht
es
ein
Machtwort,
am
besten
von
der
Kanzlerin.
Ein
eindeutiges:
"
Ja,
wir
helfen.
Ihr
seid
willkommen."
Nur
diese
Worte.
Das
kann
doch
so
schwer
nicht
sein.
Düsseldorf.
Richter
Winfried
Schwerdtfeger
betritt
den
Gerichtssaal.
Er
ist
dort
weitgehend
allein.
Nur
Bedri
Iberdemaj
wartet
auf
einem
blauen
Polsterstuhl.
Iberdemaj
ist
Dolmetscher,
er
stammt
aus
dem
Kosovo.
Da
am
Verwaltungsgericht
Düsseldorf
35
von
90
Richtern
auf
die
Staaten
des
westlichen
Balkans
spezialisiert
sind,
ist
er
oft
hier.
Auch
heute
stehen
fünf
balkanstaatliche
Asylverfahren
auf
der
Agenda.
Auch
heute
haben
die
wenigsten
Aussicht
auf
ein
positives
Urteil.
Und
auch
heute
wird
der
Gerichtssaal
meist
leer
bleiben.
Es
sei
keine
Seltenheit,
dass
die
Kläger
nicht
auftauchten,
sagt
Schwerdtfeger.
"
Viele
leben
in
ungewissen
Situationen
und
sind
gar
nicht
sesshaft
–
oder
zum
Teil
sogar
ausgereist"
,
erklärt
der
52-
Jährige.
Dann
zückt
er
sein
Diktiergerät
und
verliest
den
ersten
Fall.
"
Eine
Entscheidung
wird
dem
Klagenden
schriftlich
zugestellt"
,
sagt
er
und
beendet
den
Fall
nach
knapp
zehn
Minuten.
Maximal
hat
er
20
Minuten
pro
Fall
Zeit.
Wenn
aber
niemand
kommt,
dann
geht
es
wie
am
Fließband.
Verfahren
Nummer
zwei
beginnt,
und
Kläger
Ismail
Z.
erscheint
mit
seinem
Vater
im
Gerichtssaal.
Der
gebürtige
Mazedonier
ist
19
Jahre
alt
und
beantragt
wiederholt
Asyl.
Der
Fall:
In
Mazedonien
Sozialleistungen
entzogen,
keine
Perspektive,
Vater
hat
politische
Probleme
und
ist
mit
ihm
nach
Deutschland
geflohen.
"
Haben
Sie
dem
noch
etwas
hinzuzufügen?
",
fragt
Schwerdtfeger.
"
Ja,
ich
möchte
gerne
in
Deutschland
bleiben"
,
antwortet
Ismail
Z.
und
zieht
zwei
Dokumente
aus
einer
weißen
Plastiktüte.
Ein
Schulzeugnis
und
einen
Praktikumsvertrag.
Schwerdtfeger
hat
nun
drei
Möglichkeiten:
Der
Klage
nachgeben.
Die
Klage
als
"
einfach
unbegründet"
ablehnen.
Oder
die
Klage
als
"
offensichtlich
unbegründet"
ablehnen.
Letzteres
erwartet
wohl
Ismail.
An
dem
Prozedere
habe
er
als
Richter
nichts
auszusetzen:
"
So
sind
die
Vorgaben
vom
Bund.
Die
Verfahren
sind
fair."
Auch
wenn
ihn
die
Schicksale
natürlich
berührten.
Athen.
Die
griechische
Regierung
holt
mit
eigens
dafür
gemieteten
Fähren
Flüchtlinge
von
den
Inseln
ab.
Dort
strandeten
allein
in
der
letzten
Woche
mindestens
20
000
Menschen
vorwiegend
aus
Syrien
und
Afghanistan.
Athen
will
einen
neuen
EU-
Gipfel.
Es
erinnert
an
die
Geschichte
mit
Sisyphos:
Eine
von
der
griechischen
Regierung
eigens
gecharterte
Fähre
traf
am
Mittwochabend
mit
etwa
2000
Flüchtlingen
im
Hafen
von
Thessaloniki
ein.
Die
"
Eleftherios
Venizelos"
hatte
diese
zuvor
von
den
griechischen
Inseln
Kos,
Leros
und
Kalymnos
abgeholt
und
wird
sich
umgehend
wieder
auf
den
Rückweg
zu
den
nahe
der
türkischen
Küste
gelegenen
Eilanden
machen.
Dort
sind
unterdessen
bereits
weitere
1000
vor
Krieg
und
Zerstörung
geflüchtete
Menschen
gestrandet.
Allein
im
Juli
wurden
über
50
000
auf
dem
Seeweg
angekommene
Flüchtlinge
regis
triert,
das
sind
mehr
als
im
gesamten
Vorjahr.
Und
die
Tendenz
ist
steigend:
20
843
Menschen
erreichten
Griechenland
nach
den
Zählungen
des
Hochkommissars
der
Vereinten
Nationen
für
Flüchtlinge
(UNHCR)
allein
in
der
Woche
vom
8.
bis
zum
14.
August.
Die
weitgehend
mittellose
griechische
Regierung
versucht
bisher
relativ
vergeblich,
dieses
Ansturms
Herr
zu
werden.
Vielerorts
werden
die
Flüchtlinge
hauptsächlich
von
der
Zivilgesellschaft
verpflegt.
Selbst
im
Herzen
der
Hauptstadt
waren
500
Flüchtlinge
aus
Afghanistan
über
fast
einen
Monat
von
einer
Hilfsorganisation
versorgt
worden.
Dazu
gehörten
Spendenkampagnen
für
Lebensmittel,
Medikamente
und
Dinge
des
täglichen
Bedarfs,
aber
auch
feste
Kochgruppen,
die
für
zwei
Mahlzeiten
am
Tag
sorgten.
Einem
Team
freiwillig
arbeitender
Ärzte
war
es
sogar
gelungen,
die
anfänglich
vor
allem
unter
den
über
100
Kindern
grassierende
Gastritis
in
den
Griff
zu
bekommen.
Erst
am
vergangenen
Sonntag
konnten
die
bis
dahin
in
Zelten
in
einem
öffentlichen
Park
im
Zentrum
Athens
lebenden
Flüchtlinge
dann
in
ein
eilig
eingerichtetes
Containerlager
am
Rande
der
Hauptstadt
umziehen.
Ähnliche
offene
Unterbringungszentren
will
die
Regierung
nun
auch
auf
den
Ägäischen
Inseln
einrichten,
die
oft
nur
wenige
Kilometer
von
der
türkischen
Küste
entfernt
sind.
Bis
es
so
weit
ist,
sind
zunächst
mobile
Einheiten
geplant,
die
die
Flüchtlinge
registrieren
und
sie
mit
Essen,
Kleidung
und
Medikamenten
versorgen.
Auch
das
Rote
Kreuz
Griechenlands
wird
sich
beteiligen.
Die
auf
den
Inseln
schon
existierenden
geschlossenen
Sammellager
sind
völlig
unzureichend
ausgestattet
und
bereits
hoffnungslos
überbelegt.
Probleme
bereitet
den
Inseln
vor
allem
die
Registrierung
der
zumeist
aus
Syrien,
Afghanistan
und
dem
Irak
stammenden
Neuankömmlinge.
Zwar
werden
sie
relativ
rasch
als
Flüchtlinge
anerkannt.
Trotzdem
kommt
es
hier
immer
wieder
zu
Verzweiflungsprotesten
der
Menschen,
die
tagelang
auf
das
zur
Weiterreise
aufs
Festland
nötige
Papier
warten.
In
Zukunft
soll
eine
Registrierung
darum
nicht
nur
in
Polizeistationen,
sondern
auch
auf
der
von
der
Regierung
gecharterten
"
Flüchtlingsfähre"
möglich
sein.
Nach
Meinung
des
griechischen
Staatspräsidenten
Prokopis
Pavlopoulos
sind
neben
Griechenland
auch
größere
Grenzstaaten
der
EU
wie
Italien
mit
der
Handhabung
der
Flüchtlingsströme
heillos
überfordert.
Um
eine
Lösung
zu
finden,
müsse
ein
weiterer
EU-
Gipfel
unter
der
Beteiligung
des
UNHCR
einberufen
werden.
Dessen
Sprecher
William
Spindler
erklärte
dagegen,
der
UNHCR
warne
seit
Monaten,
"
dass
die
Flüchtlingskrise
in
Griechenland
immer
schlimmer
wird"
.
Deshalb
empfehle
der
UNHCR
der
Regierung,
eine
einheitliche
Struktur
für
die
Koordination
der
Hilfe
zu
schaffen.
Wenn
es
eine
solche
gäbe,
"
wären
wir
und
andere
internationale
Organisationen
bereit,
uns
anzuschließen
und
zu
helfen"
,
wurde
Spindler
am
Mittwoch
in
der
griechischen
Presse
zitiert.
"
Aber
es
ist
schwierig
für
uns,
vor
Ort
zu
arbeiten,
wenn
es
dort
keinen
verantwortlichen
Ansprechpartner
gibt."
Bildtext:
Sie
kommen
gar
nicht
erst
an
Land:
Die
griechische
Küstenwache
bringt
im
Hafen
von
Kos
eine
Gruppe
Flüchtlinge
auf
die
Fähre
zum
Festland.
Foto:
Reuters
Weitere
Flüchtlings-
Brennpunkte
Mazedonien/
Serbien:
In
den
Grenzstädten
Gevgelija
und
Presevo
herrscht
Chaos.
In
beiden
Orten
kommen
täglich
jeweils
2000
Flüchtlinge
an.
Alle
wollen
Richtung
Westen
und
drängen
–
auch
durch
offene
Fenster
–
in
die
Züge.
Serbien/
Ungarn:
Auch
in
der
nordserbischen
Grenzstadt
Kanjiza
treffen
jeden
Tag
bis
zu
2000
Flüchtlinge
ein.
Sie
kampieren
in
Parks
oder
in
einem
Lager
am
Stadtrand,
um
sich
in
der
Nacht
zu
Fuß
nach
Ungarn
durchzuschlagen.
Italien:
Die
Lage
vor
der
libyschen
Küste
im
Mittelmeer
ist
kritisch.
Wegen
des
guten
Wetters
starten
täglich
Flüchtlinge
die
gefährliche
Überfahrt
von
Libyen.
Schiffe
der
italienischen
Marine
sind
im
Dauereinsatz.
Frankreich/
Großbritannien:
Verstärkte
Sicherheitsmaßnahmen
in
Calais
haben
die
Lage
am
Eurotunnel
entspannt.
Doch
in
einem
Lager
kampieren
immer
noch
fast
3000
Menschen,
die
es
irgendwann
durch
den
Tunnel
schaffen
wollen.
Osnabrück.
Im
ersten
Halbjahr
2015
haben
179
037
Menschen
Asyl
in
Deutschland
beantragt.
Bis
Ende
Juli
waren
es
bereits
mehr
als
200
000.
Doch
woher
stammen
sie?
Wissenswertes
zu
den
zehn
Hauptherkunftsländern
von
Asylbewerbern.
Die
folgenden
Zahlen
beziehen
sich
auf
das
erste
Halbjahr
(Januar
bis
Ende
Juni)
.
1.
Syrien:
34
428
Anträge;
29
500
Entscheidungen.
Sieben
Anträge
wurden
abgelehnt.
Syrische
Flüchtlinge
haben
gute
Chancen
auf
Asyl.
Grund:
In
ihrer
Heimat
tobt
seit
vier
Jahren
ein
Bürgerkrieg.
Nach
Europa
sind
seit
Beginn
des
Krieges
310
000
Syrer
gekommen,
121
000
von
ihnen
nach
Deutschland.
2.
Kosovo:
31
400
Anträge;
23
000
Entscheidungen.
22
Personen
erhielten
einen
Aufenthaltsstatus.
Die
Menschen
fliehen
vor
Armut
und
Perspektivlosigkeit
aus
dem
Kosovo.
Viele
Anträge
werden
von
Angehörigen
der
Roma-
Minderheit
im
Kosovo
gestellt,
die
dort
unter
Diskriminierung
leiden.
3.
Albanien:
22
209
Anträge;
5100
Entscheidungen.
14
Personen
erhielten
einen
Aufenthaltsstatus.
14
Prozent
der
Albaner
leben
unterhalb
der
Armutsgrenze,
zwei
Prozent
sogar
in
extremer
Armut.
Die
EU-
Kommission
kritisiert
zudem,
das
Land
sei
geprägt
von
Korruption
und
organisierter
Kriminalität.
4.
Serbien:
15
822
Anträge;
13
700
Entscheidungen.
Niemand
erhielt
einen
Aufenthaltsstatus.
Serbien
gilt
seit
2014
als
sicherer
Herkunftsstaat.
Dennoch
treiben
Armut
und
Perspektivlosigkeit
viele
Serben
in
die
Flucht.
Überdurchschnittlich
viele
der
Asylanträge
stammen
von
Roma.
5.
Irak:
9286
Anträge;
7400
Entscheidungen.
19
Anträge
wurden
abgelehnt.
Die
Situation
im
Irak
ist
vor
allem
seit
dem
Vormarsch
der
Terrormiliz
Islamischer
Staat
(IS)
angespannt.
Laut
UN
befinden
sich
vier
Millionen
Iraker
auf
der
Flucht.
6.
Afghanistan:
8179
Anträge;
3200
Entscheidungen.
402
Anträge
wurden
abgelehnt.
In
Afghanistan
herrschen
seit
30
Jahren
Krieg,
Gewalt
und
Terror.
Seit
dem
Abzug
der
internationalen
Truppen
2014
verschlechtert
sich
die
Sicherheitslage
wieder.
Die
Taliban
gewinnen
an
Einfluss.
Mehr
als
3,
7
Millionen
Afghanen
sind
auf
der
Flucht.
7.
Mazedonien:
6704
Anträge;
4100
Entscheidungen.
Sechs
Personen
erhielten
einen
Aufenthaltsstatus.
Auch
Mazedonien
gilt
seit
2014
als
sicherer
Herkunftsstaat.
Kritiker
bemängeln
grassierende
Korruption.
Roma
würden
zudem
systematisch
diskriminiert.
8.
Bosnien-
Herzegowina:
4061
Anträge;
1600
Entscheidungen.
Niemand
erhielt
einen
Aufenthaltsstatus.
Im
Vielvölkerstaat
kommt
es
immer
wieder
zu
Spannungen
zwischen
den
ethnischen
Minderheiten.
Seit
2014
steht
das
Land
auf
der
Liste
der
sicheren
Herkunftsstaaten.
Angehörige
der
Roma
stellten
mehr
als
die
Hälfte
der
Asylanträge.
9.
Eritrea:
3636
Anträge;
2100
Entscheidungen.
19
Anträge
wurden
abgelehnt.
Eritrea
ist
ein
diktatorisch
regierter
Militärstaat.
Seine
Bürger
sind
Unterdrückung,
Folter
und
Willkür
ausgesetzt.
400
000
Eritreer
befinden
sich
auf
der
Flucht.
10.
Nigeria:
2864
Anträge;
660
Entscheidungen.
23
Personen
erhielten
einen
Aufenthaltsstatus,
67
Anträge
wurden
abgelehnt.
85
Prozent
der
Anträge
erledigten
sich
vor
Entscheidung
der
Behörde.
Zu
innenpolitischen
Spannungen
kommt
in
Nigeria
der
Konflikt
mit
der
islamistischen
Terrorgruppe
Boko
Haram.
Massaker,
Hinrichtungen
und
Vertreibungen
gehen
auf
ihr
Konto.
Woher
sie
kommen:
Mehr
zu
den
Herkunftsländern
auf
noz.de
Wer
sagt
was?
Die
aktuelle
Debatte
auf
noz.de/
fluechtlinge
Osnabrück.
"
Wir
können
jede
Unterstützung
brauchen
und
freuen
uns
über
Til
Schweigers
Engagement."
Mit
diesen
Worten
reagierte
Gerhard
Töller
auf
das
Hilfsangebot
des
Schauspielers.
Töller
ist
Geschäftsführer
des
Diakonischen
Werkes,
das
das
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
seit
Dezember
vergangenen
Jahres
betreibt.
Das
Innenministerium
habe
am
Dienstag
mitgeteilt,
dass
Schweiger
in
der
Sendung
"
Menschen
bei
Maischberger"
seine
Hilfe
in
Osnabrück
ankündigen
werde.
Im
September
sei
ein
Treffen
mit
dem
Schauspieler
geplant,
in
dem
die
Einzelheiten
besprochen
werden
sollte.
"
Herr
Schweiger
muss
ja
erst
noch
seine
Stiftung
gründen"
,
sagte
Töller.
Warum
will
Til
Schweiger
sich
mit
seiner
neuen
Stiftung
für
Flüchtlinge
ausgerechnet
in
Osnabrück
engagieren?
Dafür
gebe
es
einen
schlichten
formalen
Grund,
erklärte
Niedersachsens
Innenminister
Boris
Pistorius
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
"
Das
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
ist
ein
privater
gemeinnütziger
Betrieb,
in
dem
die
Diakonie
als
Betreiberin
einen
tollen
Job
macht
und
den
Til
Schweiger
mit
seiner
gemeinnützigen
Stiftung
unterstützen
möchte"
,
sagte
Pistorius:
"
Ganz
formal
kann
man
mit
einer
gemeinnützigen
Stiftung
das
Land
nicht
unterstützen."
Das
im
Dezember
vergangenen
Jahres
eröffnete
Haus
am
Natruper
Holz
ist
die
einzige
Erstaufnahmeeinrichtung
des
Landes,
die
von
einer
privaten
gemeinnützigen
Organisation
betrieben
wird.
Noch
aus
einem
anderen
Grund
sei
Osnabrück
eine
gute
Adresse
für
die
ersten
Aktionen
der
noch
zu
gründenden
Stiftung:
"
Das
Osnabrücker
Haus
kommt
der
geplanten
Erstaufnahmeeinrichtung
in
Osterode
am
nächsten."
Pistorius
selber
habe
dem
Schauspieler
ein
Engagement
in
Osnabrück
vorgeschlagen,
da
sich
das
Haus
noch
im
Aufbau
befinde.
"
Die
Projekte
von
Schweiger
sind
ja
immer
nur
zusätzlich
zu
dem,
was
wir
an
Grundausstattung
bieten."
Da
Schweiger
vor
allem
schnell
helfen
wollte,
sei
Osnabrück
naheliegend
gewesen,
"
um
ein
erstes
Projekt
an
den
Start
zu
bringen"
.
Der
Schauspieler
und
Regisseur
wird
sich
nach
Pistorius′
Überzeugung
auch
in
weiteren
Einrichtungen
engagieren.
"
Das
würde
dann
auch
für
Osterode
gelten,
wenn
dort
tatsächlich
eine
Erstaufnahmeeinrichtung
entstehen
sollte."
Pistorius
räumte
ein,
dass
sich
Schweiger
manchmal
nicht
leicht
verständlich
ausdrücke.
Es
sei
nie
darum
gegangen,
dass
er
selbst
eine
Erstaufnahmeeinrichtung
betreibe
wolle,
vielmehr
"
möchte
er
mit
gemeinnützig
eingesammeltem
Geld
in
Erstaufnahmeeinrichtungen
für
ein
starkes
Willkommen
sorgen,
immer
in
Absprache
mit
dem
Betreiber
und
dem
Land"
.
Nachdrücklich
sagte
Pistorius:
"
Der
Mann
meint
das
ehrlich!
".
Er
wolle
helfen
"
und
die
Flüchtlinge
in
ihrer
ersten
Zeit
der
Aufnahme
etwas
zusätzliches
tun,
die
in
einer
solchen
vom
Staat
finanzierten
Einrichtung
meist
nicht
angeboten
werden
können."
Bei
einem
Gespräch
in
Hamburg
habe
er
mit
Schweiger
über
Hilfsmöglichkeiten
gesprochen.
Zur
Diskussion
stünden
die
Einrichtung
eines
WLAN-
Netzwerkes,
einer
Fahrradwerkstatt
sowie
Sport-
und
Freizeitmöglichkeiten
für
Familien.
"
Außerdem
soll
zusätzliches
Personal
für
die
Sprachförderung
finanziert
werden"
,
heißt
es
in
einer
am
Mittwoch
veröffentlichten
Stellungnahme
des
Pistorius-
Ministeriums.
Alles
solle
aber
mit
dem
Betreiber
abgestimmt
werden.
Jede
Unterstützung
zum
Erwerb
der
deutschen
Sprache
sei
dringend
notwendig,
unterstrich
Töller
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion:
"
Wir
haben
Bedarf
ohne
Ende."
Derzeit
gebe
es
bereits
Sprachunterricht
durch
Ehrenamtliche
und
Schulunterricht
für
Kinder
mit
Unterstützung
der
Landesschulbehörde.
Eine
Ausweitung
der
Angebote
sei
sinnvoll,
weil
viele
Flüchtlinge
den
starken
Wunsch
hätten,
sich
möglichst
schnell
auf
Deutsch
verständigen
zu
können.
Eine
Fahrradwerkstatt
brauche
Schweiger
auch
nicht
auszubauen:
"
Die
haben
wir
bereits
in
Betrieb
mit
Ehrenamtlichen."
Aber
auch
hier
sei
der
Bedarf
sehr
groß:
Mit
dem
Rad
seien
die
Flüchtlinge
ohne
zusätzliche
Kosten
mobil
für
Einkäufe
oder
Ausflüge.
Außerordentlich
wichtig
sei
die
von
Schweiger
vorgeschlagene
Einrichtung
eines
WLAN-
Netzwerkes.
Viele
Flüchtlinge
seien
in
großer
Sorge
um
ihre
Angehörigen
und
Freunde.
Ein
ständiger
Kontakt
zur
Heimat
sei
da
hilfreich.
Die
Osnabrücker
Einrichtung
erfahre
weiterhin
eine
breite
Unterstützung
aus
der
Bevölkerung
und
von
der
Kirche.
Wenn
sich
eine
prominente
Persönlichkeit
wie
Til
Schweiger
ebenfalls
engagiere,
sei
das
auch
eine
Wertschätzung
für
die
vielen
Ehrenamtlichen,
sagte
Töller:
"
Vielleicht
entsteht
ein
Schneeballsystem,
sodass
sich
noch
mehr
Menschen
nicht
nur
in
Osnabrück
engagieren.
"
Angesichts
steigender
Flüchtlingszahlen
sei
das
dringend
erforderlich.
Im
ehemaligen
Bundeswehrkrankenhaus
soll
im
Herbst
die
letzte
Ausbaustufe
starten.
Bis
Ende
des
Jahres
sollen
dann
am
Natruper
Holz
600
Plätze
für
die
Erstaufnahme
von
Flüchtlingen
bereitstehen.
Um
dem
steigenden
Zuzug
Rechnung
zu
tragen,
würden
im
September
am
Flüchtlingshaus
Container
aufgestellt.
Töller
geht
davon
aus,
dass
diese
ein
Provisorium
bis
zum
vollständigen
Ausbau
sein
werde.
Mehr
Informationen
über
Schweigers
Absichten
und
die
Reaktionen
im
Internet
auf
www.noz.de
Bildtext:
Der
Rasen
vor
dem
Flüchtlingshaus
mit
seinem
Fußballtoren
wird
täglich
von
Kindern
und
Männern
genutzt.
Til
Schweiger
möchte
in
Osnabrück
unter
anderem
mehr
Sport
für
die
Gäste
anbieten.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Meckerer
Til
Schweiger
polarisiert
die
Menschen.
Seine
Ausdrucksweise
ist
öfter
fragwürdig.
Aussagen
unterstreicht
er
mit
zehn
Ausrufezeichen,
nicht
nur
wenn
er
im
Internet
angepöbelt
wird.
Man
muss
Til
Schweiger
nicht
mögen.
Aber
man
sollte
ihn
das
tun
lassen,
was
er
im
Falle
der
Flüchtlinge
will:
helfen.
Ablehnung
ist
er
gewohnt.
Mit
seinen
Filmen
begeistert
er
selten
die
Kritiker,
aber
er
erreicht
die
Massen.
Und
vielleicht
kann
er
mit
seiner
Bekanntheit
andere
dazu
bewegen
zu
helfen.
Beschimpfungen
und
Häme
sind
in
Zeiten
des
Internets
minütlich
abrufbar.
Schweiger
wird
damit
überschüttet.
Angesichts
des
Flüchtlingsdramas
auf
der
ganzen
Welt
sind
verbale
Schnellschüsse
und
Daumen
rauf
oder
runter
fehl
am
Platze.
Til
Schweiger
soll
seine
Stiftung
gründen
und
Geld
sammeln,
Menschen,
die
aus
ihrer
Heimat
geflohen
sind,
mit
Angeboten
wie
Sprachkursen,
Spiel
und
Sport
willkommen
heißen.
Das
ist
alles
andere
als
unehrenhaft.
Auch
Karl-
Heinz
Böhm
hat
seine
Prominenz
als
"
Sissis
Kaiser
Franz"
einst
eingesetzt,
um
seine
Hilfsorganisation
"
Menschen
für
Menschen"
aufzubauen
und
zu
betreiben.
Wer
meckert,
sollte
mit
Menschen
Kontakt
aufnehmen,
die
sich
für
Flüchtlinge
in
Osnabrück
einsetzen.
Die
wissen,
dass
ein
bisschen
Sport,
ein
zusätzlicher
Deutschkurs
oder
ein
Kinderspiel
den
Tag
für
alle
aufhellt,
die
wegen
Krieg,
Gewalt
oder
Hunger
alles
hinter
sich
gelassen
haben.
Autor:
S., KNA, Franziska Kückmann, dpa, Marie Ludwig, Anke Stefan, Ulrike Schmidt
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