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1.
Erscheinungsdatum:
08.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Tag
nach
der
Wahl
Der
Wahlsieger
schaut
sich
im
Rathaus
um
und
gibt
Interviews,
die
Verliererin
konzentriert
sich
wieder
auf
ihre
Arbeit
im
Studentenwerk.
Überschrift:
Griesert besichtigt sein neues Büro
Birgit Bornemann: Habe Wahl-Enttäuschung verarbeitet
"Die Menschen wollen keinen Streit"
Zwischenüberschrift:
Platz nehmen will er noch nicht
"Ich liebe meine Arbeit beim Studentenwerk"
Griesert über die wichtigsten Baustellen und sein Verhältnis zu Rot-Grün
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
neue
Oberbürgermeister
von
Osnabrück,
Wolfgang
Griesert,
hat
am
Montag
schon
mal
sein
neues
Büro
im
Rathaus
besichtigt,
auf
dem
Chefsessel
Platz
nehmen
wollte
er
vor
den
Fernsehkameras
aber
nicht.
Denn
offizieller
Dienstbeginn
ist
frühestens
am
Donnerstag.
Auf
dem
Flur
im
historischen
Rathaus
erwarten
ihn
am
Nachmittag
schon
mehrere
Fernsehteams
und
Fotografen.
Griesert
kommt,
steht
auf
Wunsch
der
Bildberichterstatter
Modell
vor
der
Galerie
der
Altoberbürgermeister
und
wendet
sich
dann
dem
OB-
Büro
zu.
Er
klopft
an,
bevor
er
die
Tür
zu
seinem
künftigen
Dienstbereich
öffnet.
Wahrscheinlich
zum
letzten
Mal.
"
Hallo
Frau
Zühlke"
,
begrüßt
er
die
Assistentin
im
Vorzimmer
und
reicht
ihr
die
Hand,
"
ich
komme
jetzt
öfter."
Sabine
Zühlke
ist
seit
fünf
Jahren
die
erste
Ansprechpartnerin
für
Besucher,
die
den
OB
sprechen
wollen.
In
den
vergangenen
acht
Monaten,
seit
dem
Wechsel
von
Boris
Pistorius
nach
Hannover,
war
das
Dienstzimmer
nebenan
verwaist,
und
Besucher
kamen
eher
selten.
Jetzt
strömen
in
Grieserts
Gefolge
die
Journalisten
in
das
Chefbüro.
Der
Tag
nach
der
Wahl
gehört,
so
scheint
es,
den
Medien.
Nach
dem
Frühstück
mit
der
Familie
–
die
anschließend
ausschwärmte,
um
die
ersten
Wahlplakate
wieder
einzusammeln
–
stellte
sich
der
neue
Oberbürgermeister
der
Kamera
des
Lokalsenders
os1.tv.
Anschließend
folgten
ein
Interview
mit
der
NOZ,
dann
der
Fototermin
im
OB-
Büro,
weitere
Interviews
für
Radio
und
Fernsehen.
"
Ich
hoffe,
dass
ich
heute
Abend
einen
längeren
Waldspaziergang
machen
kann,
um
mal
ein
bisschen
Luft
zu
holen"
,
sagt
der
Wahlsieger.
Urlaub
könnte
er
nach
dem
anstrengenden
Wahlkampf
sehr
wohl
gebrauchen,
aber
daran
ist
nicht
zu
denken.
Die
Arbeit
beginnt
jetzt
erst.
Am
kommenden
Donnerstag
tritt
der
Wahlausschuss
zusammen,
um
das
Wahlergebnis
amtlich
festzustellen.
Der
Ausschuss
tagt
übrigens
öffentlich.
Wenn
Griesert
dann
die
Frage,
ob
er
die
Wahl
annehme,
bejaht,
ist
er
offiziell
im
Amt.
Eine
andere
Antwort
als
ein
lautes
"
Ja"
ist
undenkbar.
"
Ich
weiß,
was
auf
mich
zukommt,
ich
freue
mich
auf
diese
Aufgabe"
,
sagt
der
56-
Jährige,
der
am
Sonntag
nicht
nur
den
Wahlsieg,
sondern
auch
seinen
Geburtstag
feierte.
Bildtext:
Mein
Stuhl,
mein
Schreibtisch,
mein
Büro:
Wahlsieger
Wolfgang
Griesert
ließ
sich
am
Montag
im
OB-
Zimmer
filmen.
Foto:
Klaus
Lindemann
Osnabrück.
Sie
habe
gut
geschlafen,
versichert
Birgit
Bornemann
am
Morgen
nach
der
Wahlniederlage.
"
Die
Enttäuschung
habe
ich
schnell
verarbeitet"
,
sagt
die
Sozialdemokratin
auf
Nachfrage,
"
ich
bin
gut
geerdet."
Natürlich
sei
sie
am
Wahlabend
nach
der
deutlichen
Niederlage
enttäuscht
gewesen.
Schließlich
habe
sie
acht
Monate
auf
das
Ziel
hingearbeitet,
ins
Rathaus
zu
kommen.
"
Ich
wäre
gerne
Osnabrücks
Oberbürgermeisterin
geworden
und
hätte
gerne
an
der
Gestaltung
der
Stadt
mitgewirkt"
,
sagt
sie
offen.
"
Ich
habe
gute
Ideen,
wie
man
die
Stadt
voranbringen
könnte."
Aber
sie
akzeptiere
das
Ergebnis
der
demokratischen
Wahl
und
wiederholt
ihre
Aussage
vom
Vorabend:
Wolfgang
Griesert
habe
eben
mehr
Stimmen
bekommen
als
sie.
Über
mögliche
Ursachen
der
Niederlage
will
sie
nicht
spekulieren.
Nachdem
sie
ihren
gesamten
sechswöchigen
Jahresurlaub
für
den
Wahlkampf
genommen
hatte,
gönnte
sich
die
Geschäftsführerin
der
Osnabrücker
Studentenwerkes
am
Montag
noch
einen
freien
Tag,
ehe
sie
an
ihren
Arbeitsplatz
zurückkehrt.
"
Ich
liebe
meine
Arbeit
dort
und
werde
Dienstag
wie
aus
einem
normalen
Urlaub
an
den
Schreibtisch
zurückkehren."
Besonders
gefreut
habe
sie
sich
über
viele
Mails
und
SMS
von
Mitarbeitern
des
Studentenwerkes,
die
ihr
am
Sonntagabend
geschrieben
hätten,
dass
sie
ihr
den
OB-
Sessel
im
Rathaus
gewünscht
hätten,
"
dass
sie
sich
aber
darüber
freuen,
dass
ich
dem
Studentenwerk
erhalten
bleibe"
.
Rückblickend
auf
die
zurückliegenden
Monate,
stellt
sie
fest,
dass
ihr
der
Wahlkampf
sehr
viel
Spaß
gemacht
habe.
Auch
die
Zusammenarbeit
mit
den
Grünen
sei
nicht
erst
in
den
zwei
Wochen
vor
der
Stichwahl
sehr
gut
und
vertrauensvoll
gelaufen.
Zudem
habe
sie
überall
"
eine
ungeheure
Unterstützung"
erfahren,
nicht
nur
von
der
SPD,
sondern
auch
von
vielen
Menschen
aus
der
Stadt.
Ist
der
Ausflug
in
die
Politik
damit
beendet,
oder
will
sich
Bornemann
künftig
anderweitig
politisch
engagieren,
zum
Beispiel
in
einem
Ortsverein?
Auf
diese
Frage
gibt
die
langjährige
Sozialdemokratin
an
diesem
Morgen
keine
Auskunft.
Während
des
Telefonats
sitzt
Bornemann
im
Auto
neben
ihrem
Mann.
Wird
der
nicht
in
ein
tiefes
Loch
fallen,
wenn
er
sie
nicht
mehr
wie
im
Wahlkampf
von
Termin
zu
Termin
chauffiert?
Birgit
Bornemann
lacht
herzlich:
"
Mir
wird
schon
was
einfallen,
um
ihn
zu
beschäftigen."
Bildtext:
Faire
Verliererin:
Birgit
Bornemann
gratulierte
am
Wahlabend
Wolfgang
Griesert
zum
Sieg.
Foto:
Gert
Westdörp
Osnabrück.
Wahlsieger
Wolfgang
Griesert
(CDU)
reicht
der
rot-
grünen
Ratsmehrheit
die
Hand
zur
Zusammenarbeit.
"
Die
Menschen
wollen
keinen
Streit.
Sie
wollen
wissen,
für
welche
Inhalte
jemand
steht"
,
sagte
der
neue
Oberbürgermeister
im
Interview.
Die
Vorwürfe,
die
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
im
Wahlkampf
gegen
ihn
erhoben
hatte,
wisse
er
richtig
einzuschätzen.
Griesert:
"
Im
Wahlkampf
darf
man
polarisieren,
aber
der
ist
jetzt
vorbei."
Herr
Griesert,
wo
sehen
Sie
die
wichtigste
politische
Baustelle
in
der
Stadt,
die
Sie
als
erste
anpacken
wollen?
Natürlich
gibt
es
gut
sichtbare
Baustellen,
der
Neumarkt
ist
so
eine
–
sicher
auch
der
Güterbahnhof.
Aber
ich
muss
mir
den
jeweiligen
Sachstand
erst
genau
ansehen.
Um
einzuordnen,
was
jetzt
wichtig
ist,
möchte
ich
zunächst
Gespräche
mit
den
Beteiligten
führen.
Ich
habe
am
Wahlsonntag
spontan
gesagt:
Das
Klinikum
ist
die
erste
wichtige
Aufgabe.
Wir
wissen
alle,
dass
es
bundes
weit
strukturelle
Probleme
im
Krankenhauswesen
gibt
und
dass
davon
auch
das
Osnabrücker
Klinikum
betroffen
ist.
Deshalb
werde
ich
auch
möglichst
bald
mit
der
neuen
Geschäftsführung
sprechen.
Eine
andere
Baustelle
ist
–
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
–
die
Stadthalle:
Wie
geht
es
weiter
mit
dem
Hotelneubau?
Ich
werde
zusammen
mit
dem
Verwaltungsvorstand
–
mit
Frau
Rzyski,
Herrn
Fillep
und
Herrn
Otte
–
darüber
sprechen,
wo
sie
Prioritäten
sehen,
mit
denen
ich
mich
als
Oberbürgermeister
beschäftigen
sollte.
Dann
frage
ich
nach
100
Tagen
noch
mal
nach.
Sie
können
gern
auch
früher
nachfragen.
Wie
gehen
Sie
mit
der
rot-
grünen
Mehrheit
um?
Werden
Sie
die
Fraktionsvorsitzenden
zum
Gespräch
bitten?
Nein,
das
wäre
ja
so,
als
würde
ich
sie
vorladen.
Wir
kennen
uns
seit
vielen
Jahren,
und
mit
den
meisten
bin
ich
per
Du.
Frost
und
Frust
gibt
es
nicht
zwischen
uns,
denn
ich
weiß
auch
einzuschätzen,
was
im
Wahlkampf
an
Begleitmusik
gelaufen
ist.
Bleibt
da
nichts
hängen?
Ich
hoffe
nicht,
aber
ich
möchte
im
Gespräch
noch
mal
klären,
was
ernst
gemeint
war
und
was
nicht.
Die
Intention
aller
ist
doch
aber,
die
Stadt
nach
vorne
zu
bringen.
Dazu
ist
ein
Schulterschluss
zwischen
Rat
und
Verwaltung
nötig.
Im
Wahlkampf
darf
man
polarisieren,
aber
der
ist
jetzt
vorbei.
Die
Menschen
wollen
keinen
Streit,
das
habe
ich
im
Wahlkampf
immer
wieder
gespürt.
Sie
wollen
wissen,
für
welche
Inhalte
jemand
steht.
Außerdem
wollen
sie
wissen,
wie
Aufgaben
gelöst
werden.
Ihr
Vorvorgänger
im
Amt,
Hans-
Jürgen
Fip,
war
als
OB
der
Brückenbauer
zwischen
den
Kulturen.
Boris
Pistorius
hatte
seinen
Schwerpunkt
in
der
Wirtschaftsförderung
und
Sicherung
von
Arbeitsplätzen.
Was
ist
Ihr
Thema?
Ich
hätte
die
beiden
jetzt
nicht
so
eingeschätzt,
aber
wahrscheinlich
trifft
das
zu.
Ich
glaube,
ich
habe
von
beidem
etwas
und
kann
das
sogar
verbinden.
Das
Thema,
auf
Menschen
zuzugehen
und
Menschen
zusammenzubringen,
wie
Fip
es
getan
hat,
das
liegt
mir.
Aber
auch
das
Thema
Wirtschaft,
das
Gespräch
mit
Unternehmern,
Investoren
und
allen,
die
in
der
Stadt
etwas
verändern
wollen,
ist
ein
Thema
für
mich.
Darin
unterscheide
ich
mich
nicht
von
Pistorius.
Das
ist
gewiss
auch
ein
Grund
für
den
Erfolg
des
Konversionsprozesses
und
der
Wirtschaftspolitik
in
Osnabrück
insgesamt.
Dazu
muss
man
Kontakte
in
die
Wirtschaft
haben,
denn
ein
"
Kaffee
Partner"
kommt
nicht
von
allein,
und
ein
Innovationszentrum
entsteht
nicht
von
selbst.
Als
Sie
am
Montagmorgen
aufgestanden
sind,
überwog
da
die
Freude
über
den
Wahlsieg
oder
die
Anspannung,
jetzt
eine
wirklich
schwere
Aufgabe
zu
übernehmen?
Es
überwog
natürlich
die
Freude
über
den
Wahlausgang,
aber
selbstverständlich
war
mir
auch
klar,
welche
Verantwortung
mit
dieser
Aufgabe
verbunden
ist,
denn
ich
wusste
ja,
was
ich
wollte.
Kommentar
Kein
Sündenbock
Woran
liegt
es,
dass
die
SPD
nach
22
Jahren
nicht
mehr
den
Oberbürgermeister
stellt?
Die
Osnabrücker
Sozialdemokraten
werden
diese
Frage
in
den
kommenden
Wochen
diskutieren
müssen.
Denn
eigentlich
waren
die
Bedingungen
für
einen
erneuten
Wahlsieg
durch
die
Wiedereinführung
der
Stichwahl
gut.
Niemand
wird
Birgit
Bornemann
zum
Sündenbock
machen
wollen
und
können.
Die
Überraschungskandidatin
der
SPD,
die
anfangs
offen
eingeräumt
hatte,
noch
nie
in
einer
Ratssitzung
gewesen
zu
sein,
hat
gekämpft
und
ein
achtbares
Ergebnis
erzielt.
Manchen
Wählern
wird
sie
vielleicht
gerade
deshalb
sympathisch
sein,
weil
sie
nicht
den
Parteigeruch
verströmt.
Durch
ihre
unpolitische
Herkunft
kam
Bornemann
beinahe
zwangsläufig
in
die
Rolle
der
Herausforderin.
Da
spielte
es
keine
Rolle,
dass
ihr
Konkurrent
Griesert
erst
wenige
Monate
zuvor
als
Baurat
aus
den
Diensten
der
Stadt
entlassen
worden
war.
Ein
He
rausforderer
muss
angreifen,
um
auf
sich
aufmerksam
machen
–
aber
das
ist
nicht
das
Ding
der
Birgit
Bornemann.
Und
so
entschied
sich
die
Mehrheit
der
Wähler
für
Wolfgang
Griesert,
der
aus
seiner
Zeit
als
Baudezernent
die
Stadtverwaltung
von
innen
kennt.
Der
vorzeitige
Abgang
des
früheren
Oberbürgermeisters
Pistorius
in
die
Landespolitik
hat
die
Personalschwächen
der
etablierten
Parteien
deutlich
gemacht.
Das
gilt
besonders
für
die
SPD,
die
sich
darauf
verlassen
konnte,
dass
ihr
OB
bei
der
turnusmäßigen
Wahl
2014
mit
an
Sicherheit
grenzender
Wahrscheinlichkeit
im
Amt
bestätigt
worden
wäre.
Für
die
CDU
stand
Griesert
zum
rechten
Zeitpunkt
bereit.
Mehr
Namen
sind
bis
auf
den
altersbedingt
nicht
mehr
kandidierenden
Brickwedde
dort
auch
nicht
zu
hören.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Ulrike Schmidt