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1
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1.
Erscheinungsdatum:
05.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Der Fahrstuhlschacht blieb stehen
Zwischenüberschrift:
Das Trümmerfeld an Georgstraße und Möserstraße gab 1946 den Blick auf Herz Jesu frei
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schuttmassen
ergießen
sich
in
die
Hase,
kein
Dachstuhl
ist
mehr
erhalten.
Einzig
die
stehen
gebliebenen
Schornsteine
der
Wohn-
und
Geschäftshäuser
an
der
Herrenteichsstraße
in
der
linken
Bildhälfte
deuten
an,
wo
einmal
der
Dachfirst
war.
Das
Haus
des
Büromaschinenhandels
Vordemfelde
&
Genck,
Georgstraße
7/
9
(vorne
rechts
im
Bild)
,
hatte
vor
dem
Palmsonntag
1945
vier
Geschosse.
Als
trauriges
Relikt
eines
einst
großzügigen
Geschäftshauses
an
der
Möserstraße
ragt
das
Stahlgerüst
des
Personenaufzugs
turmartig
darüber
hinweg.
Foto-
Chronist
Karl
Ordelheide
lieferte
nach
dem
Kriegsende
vor
70
Jahren
die
Illustrationen
zu
der
offiziellen
Statistik,
die
die
traurige
Situation
in
nüchternen
Zahlen
so
beschrieb:
860
000
Kubikmeter
Schutt
und
Trümmerteile
bedeckten
Grundstücke,
Straßen
und
Plätze.
Mehr
als
12
000
Wohnungen
waren
vernichtet
oder
unbewohnbar
beschädigt,
32
öffentliche
Gebäude,
7
Kirchen,
13
Schulen
und
ein
Krankenhaus
total
zerstört.
Weitere
29
öffentliche
Gebäude,
7
Kirchen,
11
Schulen
und
fünf
Krankenhäuser
waren
schwer
beschädigt.
Die
Osnabrücker
Innenstadt
lag
zu
80
Prozent,
die
ganze
Stadt
zu
rund
60
Prozent
am
Boden.
Schwer
vorstellbar,
so
kommentierte
Ordelheide
seine
Fotos,
dass
in
dieser
Wüstenei
aus
tiefster
Depression
neuer
Lebensmut
entstehen
sollte.
Aber
wenigstens
gab
es
keinen
Alarm
mehr.
Man
konnte
sich
endlich
wieder
sicher
fühlen
vor
Bombenangriffen
und
dem
Beschuss
durch
Tiefflieger.
"
Der
Wiederaufbau
machte
wieder
Sinn"
,
schrieb
Ordelheide,
"
die
Bombentrichter,
die
man
jetzt
zuwarf,
wurden
nicht
von
Neuem
aufgewühlt,
die
Ziegel,
die
jetzt
aufs
Dach
kamen,
wurden
nicht
zum
fünften
oder
sechsten
Mal
vom
Dach
gefegt,
die
Fensterscheiben,
die
wir
neu
einsetzten,
zerbrachen
nicht
zum
zehnten
oder
elften
Mal."
Dennoch
mussten
Rat
und
Bauverwaltung
angesichts
der
weitgehend
zerstörten
Innenstadt
zunächst
einmal
die
Antwort
auf
eine
prinzipielle
Frage
suchen:
Sollte
man
die
Osnabrücker
Innenstadt
auf
dem
vorgegebenen
Muster
von
Straßen
und
Plätzen
wiederaufbauen?
Oder
wäre
es
stadtplanerisch
weitsichtiger,
sich
von
dem
mittelalterlichen
Straßenverlauf
zu
lösen?
Die
Antwort
fiel
sehr
pragmatisch
aus:
Wenn
auch
die
Häuser
vielfach
nicht
mehr
standen,
so
war
ja
dennoch
ein
erheblicher
Wert
unter
der
Erde
vorhanden:
Versorgungsleitungen,
Abwasserkanäle,
Grundmauern
und
Kellerräume.
Dieser
Aktivposten
konnte
bei
einem
zukünftigen
Wiederaufbau
angesichts
der
knappen
Ressourcen
nicht
aufgegeben
werden.
Und
so
wurde
der
Plan
verworfen,
auf
dem
Reißbrett
eine
"
neue
Stadt"
zu
konstruieren.
Stattdessen
begann
der
Wiederaufbau
zumeist
in
den
vorhandenen
engen
Straßenzügen
und
auf
den
alten
kleinteiligen
Parzellen.
Nur
in
Sonderfällen
debattierte
ein
eigens
eingerichteter
Fluchtlinienausschuss
des
Rates
über
die
notwendige
Verbreiterung
von
Ausfallstraßen
und
besonders
enger
Altstadtgassen.
So
kam
es
unter
anderem
zur
breiteren
Ost-
West-
Durchfahrt
auf
Neuem
Graben,
Neumarkt
und
Wittekind
straße.
Wie
die
Zeiten
sich
doch
ändern:
Heute
sind
wir
im
Begriff,
dieses
Planungsergebnis
wieder
zurückzubauen.
Stadt
im
Wandel:
mehr
Texte
und
Fotos
aus
dem
alten
Osnabrück
auf
www.noz.de/
historisch-
os
Bildtexte:
Blick
von
der
Georgsbrücke
über
die
Hase
zur
Herrenteichsstraße
um
1946.
In
der
rechten
Bildhälfte
überragt
die
Herz-
Jesu-
Kirche
das
Ruinenfeld
an
der
Möserstraße.
Die
Herz-
Jesu-
Türme
mit
ihren
geschrumpften
Nachkriegs-
Helmen
geraten
über
dem
wiederaufgebauten
Häuserblock
erst
wieder
ins
Blickfeld,
wenn
man
einige
Stockwerke
hochklettert.
Foto:
Karl
Ordelheide,
entnommen
aus:
Wido
Spratte,
Osnabrück
1945
-
1955,
Verlag
Wenner,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks