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1
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1.
Erscheinungsdatum:
03.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Baumagnat übt Kritik an Studentenwerk
Baumagnat Köster greift Studentenwerk an
Zwischenüberschrift:
Neues Wohnheim am Campus Westerberg zu teuer? Geschäftsführerin Bornemann kontert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Weil
das
Studentenwerk
Osnabrück
das
neue
Stundentenwohnheim
am
Campus
Westerberg
im
Passivhausstandard
bauen
will,
steigen
die
Kosten
um
2,
3
Millionen
auf
15,
2
Millionen
Euro.
Der
Osnabrücker
Bauunternehmer
und
Immobilienkaufmann
Dieter
Köster
beklagt
eine
„
Verschwendung
von
Steuergeldern"
.
Nicht
das
Studentenwerk
bringe
die
Mittel
dafür
auf,
sondern
„
zum
größten
Teil
die
Zuschussgeber
Stadt
(evtl.)
,
Land
und
Bund"
,
schreibt
Köster
in
einer
E-
Mail
an
unsere
Redaktion.
Studentenwerkschefin
Birgit
Bornemann
widerspricht
seinen
Ausführungen
vehement:
„
Das
Studentenwerk
Osnabrück
finanziert
diese
studentische
Wohnanlage
ohne
Steuergelder."
Kösters
Behauptungen
würden
auf
„
grundlegenden
Fehleinschätzungen"
fußen,
so
die
Geschäftsführerin.
Osnabrück.
Das
neue
Studentenwohnheim
am
Campus
Westerberg
wird
teurer
als
geplant.
Weil
das
Studentenwerk
Osnabrück
es
im
Passivhausstandard
bauen
will,
steigen
die
Kosten
nun
sogar
um
2,
3
Millionen
auf
15,
2
Millionen
Euro.
Ohnedies
zu
viel,
findet
der
Osnabrücker
Bauunternehmer
und
Immobilienkaufmann
Dieter
Köster
und
beklagt
eine
„
Verschwendung
von
Steuergeldern"
.
Das
Studentenwerk
widerspricht
–
und
dreht
den
Spieß
um.
Im
November
soll
mit
dem
Bau
des
Studentenwohnheims
zwischen
Natruper
Straße
und
Berghoffstraße
begonnen
werden.
Zum
Sommersemester
2017
soll
es
bezugsfertig
sein.
Mit
176
Plätzen
ist
das
vierteilige
Haus
dann
eins
der
größten
seiner
Art
in
Osnabrück.
Passivhausstandard
In
seiner
Sitzung
am
17.
Juli
hat
der
Verwaltungsrat
des
Studentenwerks
beschlossen,
die
Betriebskosten
des
Neubaus
weiter
zu
drücken.
Das
Wohnheim
soll
deshalb
nicht
mehr
–
wie
ursprünglich
vorgesehen
–
Ansprüchen
der
Förderbank-
Kategorie
KfW
70
genügen,
sondern
sogar
Kriterien
der
Effizienzklasse
KfW
40
standhalten.
Das
bedeutet:
Für
Heizen,
Lüften
und
Warmwasserbereitung
darf
es
im
Jahr
höchstens
40
Prozent
dessen
an
Energie
verbrauchen,
was
baurechtlich
erlaubt
ist.
„
Mit
dem
Passivhausstandard
kommt
das
Studentenwerk
Osnabrück
in
besonderer
Weise
seinem
satzungsgemäßen
Auftrag
nach,
bei
der
Erfüllung
der
im
niedersächsischen
Hochschulgesetz
festgelegten
Aufgaben
Umweltaspekte
zu
berücksichtigen"
,
stellt
Geschäftsführerin
Birgit
Bornemann
fest.
Auch
die
Klimaschutzziele
der
Stadt
Osnabrück
würden
so
unterstützt.
Zwar
habe
mehr
Nachhaltigkeit
ihren
Preis,
denn
KfW
40
macht
den
Bau
deutlich
teurer
–
KfW
70
hätte
12,
9
Millionen
Euro
gekostet.
Einsparungen
bei
laufenden
Kosten
sowie
Förderbankzuschüsse
und
niedrigere
Kreditzinsen
würden
dem
aber
gegenüberstehen.
Dieter
Köster
hat
an
der
Wirtschaftlichkeit
seine
Zweifel.
Der
Aufsichtsratsvorsitzende
der
Osnabrücker
Köster-
Gruppe,
eines
der
größten
Bauunternehmen
in
Deutschland
(1500
Mitarbeiter,
900
Millionen
Euro
Umsatz
im
Jahr
2014)
,
und
Geschäftsführer
von
Delta
Immobilien
Invest
(Osnabrück)
meint:
„
Für
uns
als
Steuerzahler
ist
der
Bau
dieses
Studentenwohnheims
wieder
ein
trauriges
Beispiel
öffentlicher
Verschwendung."
Denn
nicht
das
Studentenwerk
bringe
die
Mittel
dafür
auf,
sondern
„
zum
größten
Teil
die
Zuschussgeber
Stadt
(evtl.)
,
Land
und
Bund"
,
schreibt
Köster
in
einer
E-
Mail
an
unsere
Redaktion.
„
Das
Studentenwerk
verschweigt
uns
nur,
aus
welchen
öffentlichen
Töpfen
es
sich
hier
bedienen
kann."
So
schön
ein
neues
Studentenwohnheim
für
die
Stadt
sei,
so
„
skandalös
ist
das
Finanzgebaren
von
Land
und
Studentenwerk"
,
fährt
Köster
fort
–
um
dann
auf
Basis
einer
Investitionssumme
von
insgesamt
18
Millionen
Euro
und
einer
Reihe
von
Variablen
seine
ganz
eigene
Rechnung
aufzumachen.
Ergebnis:
Mit
Herstellkosten
von
3000
Euro
pro
Quadratmeter
liege
das
Projekt
800
Euro
über
dem
üblichen
Wert
im
frei
finanzierten
Wohnungsbau.
„
Es
gibt
nirgends
in
Osnabrück
Wohnungen,
die
in
den
Herstellkosten
entfernt
so
teuer
sind."
Nur
1,
8
Prozent
Rendite
Und
Köster
kalkuliert
weiter.
Ermittelt
jährliche
Bruttoerträge,
subtrahiert,
multipliziert
und
dividiert,
bis
er
am
Ende
auf
eine
Nettorendite
von
1,
8
Prozent
kommt,
die
„
wir
als
Bürger"
erhalten,
„
damit
Studenten
luxuriös
wohnen
können"
,
ehe
das
Heim
nach
30
Jahren
veraltet
abgerissen
werde
und
18
Millionen
Euro
„
einfach
weg"
seien.
„
Was
ist
daran
effizient?
",
fragt
Dieter
Köster,
um
schließlich
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
nachzulegen:
„
Das
ist
kein
preiswertes
Wohnen,
sondern
das
teuerste,
was
man
sich
vorstellen
kann.
Jeder
Private
würde
das
viel
billiger
machen."
Mit
den
Vorwürfen
des
Osnabrücker
Baumagnaten
konfrontiert,
verfasst
Studentenwerkschefin
Bornemann
einen
Brief
an
Köster.
Eine
Kopie
ihrer
vierseitigen
Antwort
lässt
sie
unserer
Redaktion
als
Stellungnahme
zukommen.
Und
betont:
„
Das
Studentenwerk
Osnabrück
finanziert
diese
studentische
Wohnanlage
ohne
Steuergelder."
Die
geldliche
Unterstützung
des
Landes
Niedersachsen
beschränke
sich
auf
ein
zinsloses
Darlehen
über
1,
5
Millionen
Euro,
für
das
jährlich
erhebliche
Verwaltungskosten
anfallen.
Kösters
Behauptungen
würden
auf
„
grundlegenden
Fehleinschätzungen"
fußen,
so
die
Geschäftsführerin.
Die
finanzielle
Grundsicherung
des
Landes
mache
mit
knapp
14
Prozent
nur
noch
einen
sehr
geringen
Anteil
aller
Einnahmen
des
Studentenwerks
aus.
Bei
studentischen
Wohnanlagen
beteilige
sich
das
Land
gar
nicht
mehr
an
den
Herstellungskosten
und
auch
nicht
an
den
Sanierungskosten.
Das
Studentenwerk
Osnabrück
investiere
dagegen
regelmäßig
in
seine
Wohnanlagen,
erhalte
den
Wert
und
betreibe
sie
insgesamt
kostendeckend
–
trotz
niedriger
Mieten
und
Bildung
von
Rücklagen.
Das
sei
„
nur
durch
sehr
große
Effizienz"
zu
schaffen,
sagt
Birgit
Bornemann,
denn:
„
Darüber
hinaus
haben
wir
–
im
Gegensatz
zu
privaten
Unternehmen
–
keine
Gewinnerzielungsabsichten."
Köster
Bau
hat
überboten
Vor
ein
Rätsel
stellt
die
Studentenwerkschefin
dabei
Kösters
Kosten-
Arithmetik.
„
Sie
berechnen
vermeintliche
Quadratmeter-
Herstellungskosten
auf
der
Basis
eines
Kaufpreises,
den
Sie
nicht
kennen,
und
unter
Berücksichtigung
von
Wohnflächen,
deren
Größen
Ihnen
ebenfalls
nicht
bekannt
sind.
Gleichfalls
liegen
Ihnen
keine
Informationen
zu
weiteren
wichtigen
Parametern
vor,
die
eine
Gesamtinvestitionssumme
entscheidend
beeinflussen
können"
,
bemerkt
die
Geschäftsführerin.
Das
Studentenwerk
Osnabrück
achte
bei
Neubauvorhaben
darauf,
die
Geschäfte
„
möglichst
günstig"
abzuschließen
–
so
auch
mit
dem
Rohbau-
Anbieter.
Bornemann:
„
Daher
konnten
wir
auch
leider
Ihre
Firma
bei
der
Auftragsvergabe
für
die
von
Ihnen
als
zu
teuer
angeprangerte
Wohnanlage
nicht
berücksichtigen."
Das
Angebot
von
Köster
Bau
habe
rund
300
000
Euro
über
dem
besten
gelegen.
Einen
os1.tv-
Beitrag
über
das
geplante
Studentenwohnheim
am
Westerberg
sowie
weitere
Berichte
und
Fotos
zum
Thema
finden
Sie
bei
uns
im
Internet
auf
www.noz.de/
os
Bildtext:
15,
2
Millionen
Euro
soll
das
neue
Wohnheim
des
Studentenwerks
Osnabrück
nahe
dem
Campus
Westerberg
Kosten.
Der
Osnabrücker
Bauunternehmer
und
Immobilienkaufmann
Dieter
Köster
hält
das
für
"
Steuerverschwendung"
.
Dabei
fließen
bei
dem
Projekt
nach
Angaben
des
Bauherrn
gar
keine
Steuergelder.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Kritik
am
Wohnheimbau
entbehrt
der
Grundlage
Der
Osnabrücker
Baumagnat
Dieter
Köster
lehnt
sich
mit
seiner
öffentlichen
Kritik
am
geplanten
Studentenwohnheim
nahe
dem
Campus
Westerberg
weit
aus
dem
Fenster.
Vielleicht
zu
weit.
Denn
der
wesentliche
Vorwurf
der
Steuerverschwendung
scheint
in
diesem
Fall
haltlos.
Das
Studentenwerk
Osnabrück
finanziert
den
über
15
Millionen
Euro
teuren
Neubau
zu
40
Prozent
aus
eigenen
Mitteln,
das
restliche
Geld
leiht
es
sich
auf
dem
freien
Kapitalmarkt.
Unmittelbare
Zuschüsse
aus
öffentlicher
Hand?
Fehlanzeige.
Nicht
einmal
das
zinslose
Darlehen
des
Landes,
gewährt
aus
einem
Sondertopf
zur
Förderung
von
studentischem
Wohnraum,
gibt
es
geschenkt.
In
wortreicher
Widerrede
versucht
Studentenwerkschefin
Birgit
Bornemann,
dem
skandalwitternden
Unternehmer
und
Immobilien
experten
in
Bezug
auf
die
angeblich
völlig
überzogenen
Investitionskosten
den
Wind
aus
den
Segeln
zu
nehmen.
Und
kann
sich
dabei
einen
Seitenhieb
nicht
verkneifen:
Wohnheim
zu
teuer?
Köster
Bau
hätte
es
noch
teurer
gemacht.
Wahr
ist,
dass
das
Studentenwerk
hier
viel
Geld
in
die
Hand
nimmt.
Als
Anstalt
des
öffentlichen
Rechts
hat
es
dabei
aber
nicht
nur
wirtschaftlichen
Profit
im
Kopf,
sondern
auch
sozial-
und
umweltpolitische
Ziele.
Autor:
Sebastian Stricker