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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Abschlepp-Stress bei Messe
 
Zion GmbH lässt bei Messe abschleppen
Zwischenüberschrift:
2500 Euro für Parkplätze verlangt – Streit zwischen Flächeneigentümer und DeMO-Veranstalter
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Bei der Design-Messe Osnabrück am vergangenen Sonntag im ehemaligen Ringlokschuppen sind mehrere Autos abgeschleppt worden. Das sorgt für gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen dem Veranstalter Steve McGuire und der Zion GmbH, dem Eigentümer des Geländes.

Osnabrück. Wie bereits im Frühjahr hat es auch am Sonntag bei der Design-Messe Osnabrück (DeMO) im ehemaligen Ringlokschuppen wieder reichlich Ärger wegen abgeschleppter Autos gegeben. Die Zahl der im Auftrag des Grundstückseigentümers, der Zion GmbH, von einem Abschleppdienst für jeweils 217 Euro vom Gelände transportierten Autos schwankte am Montag zwischen drei Fahrzeugen (Polizeiangaben) und elf Autos, die Betroffene gezählt haben.

Veranstalter Steve Mc Guire war noch am Montag völlig frustriert: " Wir haben im Vorfeld alles versucht, um Probleme mit dem Geländeeigentümer Zion GmbH zu vermeiden. Aber dort ist man darauf aus gewesen, uns Stress zu machen." Der beauftragte Abschleppdienst, der an der Frankenstraße ansässig ist, wollte keine Angaben zur Häufigkeit des Einsatzes machen: " Ich habe nur die Aufträge abgearbeitet."

Zion-Geschäftsführer Thomas Gründler, der die DeMOGespräche geführt hat, sieht die Schuld für " das Chaos" Sonntag beim Veranstalter: " Wir haben Herrn McGuire vorausgesagt, dass es so nicht geht. Aber er ist auf unser Angebot nicht eingegangen."

Das ist für McGuire " reine Provokation". Behinderungen habe es nicht gegeben. Es sei einfach von der Fläche vor der Diskothek " Stellwerk", die an der Zufahrt zum Ringlokschuppen liegt, abgeschleppt worden. Der 47-Jährige: " Im Vorfeld ist von der Zion GmbH auf unsere Anfrage wegen der Parkplatzsituation praktisch nicht reagiert worden." Am Samstag habe es dann plötzlich eine Mail gegeben, " dass wir für eine Nutzungsgebühr von 2500 Euro plus Mehrwertsteuer die Freiflächen auf dem Gelände mieten können, aber auch für die Sicherung der weiteren nicht vermieteten Flächen verantwortlich sind". Das sei aber überhaupt nicht mehr zu organisieren gewesen. Im Übrigen zählten zur gemieteten Fläche auch die geschotterten Parkplätze vor " Five Elements" und Ringlokschuppen. Von abgeschleppten DeMO-Besuchern gibt es aber auch Kritik wegen fehlender Parkplatz-Hinweise und schlecht organisierten Ordnungsdienstes.

Die Zion GmbH hat seit Längerem mehrere deutlich sichtbare Schilder auf dem Güterbahnhofsgelände angebracht, die auf die Parkbedingungen hinweisen.

Der Abschlepp-Stress am Ringlokschuppen ist nicht neu: Nach Angaben der Polizei werden häufiger um die zwei Autos täglich vom Gelände gebracht. Auch die Club-Betreiber klagen darüber, dass an den Wochenenden Fahrzeuge, die in der Nacht von Gästen stehen gelassen werden, am nächsten Morgen abgeschleppt sind.
Bildtext:
Gut besucht war am Sonntag die Designmesse " DeMO" im alten Ringlokschuppen doch für einige Besucher wartete draußen eine böse Überraschung: Ihr Auto war abgeschleppt worden.
Die Schilder, mit denen Flächeneigentümer Zion GmbH auf die Parkplatzsituation hinweist.
Foto:
Swaantje Hehmann, Jörn Martens

Die Stich-Frage des Tages für die OB-Kandidaten

" Lebensquelle" und Zion GmbH, Disko theken und freie Kulturinitiativen: Auf dem Güterbahnhof prallen unterschiedliche Kulturformen aufeinander. Wie wollen Sie verhindern, dass dieses Areal zu einem Ort des Unfriedens wird?

Auf dem Zion-Grundstück ist eine lebendige Szene entstanden. Durch einen Bebauungsplan können wir den Rahmen für den Verbleib schaffen. Konflikte zwischen Eigentümer und Mieter haben meist mehrere Ursachen. Schon Sonntag habe ich mit Martin Wüst und Steve McGuire gesprochen. Wie beim Kulturverein werde ich mit der Zion sprechen, um mein Interesse an der urbanen Vielfalt deutlich zu machen .

Wolfgang Griesert

Die schikanöse Vorgehensweise und die Abschlepppraxis des Eigentümers verheißt für die Zukunft leider nichts Gutes. Das zeigt, wie richtig die Entscheidung war, das Vorkaufsrecht zumindest für den Teil des Güterbahnhofs mit dem Ringlokschuppen auszuüben. Dadurch kann die Stadt gestalten. Für den anderen Bereich lässt sich nur die Art der Nutzung festlegen, nicht die Nutzer und auch nicht das Verhalten des Eigentümers.

Birgit Bornemann

Kommentar
Machtspiele

Es ist schade, dass die mit mehr als 5000 Besuchern überaus erfolgreiche Bilanz der " Design Messe Osnabrück" durch den Parkplatz-Streit und den Einsatz eines Abschleppunternehmens getrübt wird.

Der Ärger der Betroffenen ist verständlich. Für sie ist es letztlich egal, ob die deftige Abschlepp-Rechnung auf die Zion GmbH oder eventuelle Versäumnisse des Veranstalters zurückzuführen ist. Beim Messe-Besuch mal kurz 217 Euro zu verbrennen tut einfach weh. Für den Vorwurf, dass hier " Abzocke mit Abschleppdienst" oder ein " Abschlepp-Geschäftsmodell" praktiziert wird, wie es zum Teil in den Raum gestellt wird, gibt es aber keine Belege. Das Geschehen macht vielmehr deutlich, wie schwierig es weiter sein kann, größere Publikumsveranstaltungen auf dem Areal durchzuführen.

Es hat sich zwar die Situation auf dem Gelände seit dem Stress um die Zukunft der Kultur-Initiative Petersburg und die Pläne der Kiez AG insgesamt entspannt. Aber die Probleme zwischen Eigentümer und Nutzern sind nicht beseitigt, wie auch die Abschlepp-Erfahrungen der Club-Betreiber zeigen. Die DeMO hätte für die Zion GmbH die Chance geboten, etwas fürs Image zu tun und zu zeigen, dass ein Neuanfang versucht wird. So bleibt der Geschmack, dass Machtspiele auf dem Rücken der Messe-Gäste ausgetragen werden.
Autor:
Wolfgang Elbers


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