User Online: 1 | Timeout: 02:56Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
60 Kleingärten eine Musteranlage
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Errichtung einer Ingenieurschule - das bleibt unbestritten - ist für Osnabrück ein Gewinn. Überlegungen und Verhandlungen nahmen lange Zeit in Anspruch, bis sich die Verwaltung entschieden hatte, den Standort des Gebäudes im offenen Viereck zwischen Sedanstraße sowie Albrecht- und Barbarastraße zu wählen. Das heißt, daß dort am Fuße des Westerberges auf eine Fläche zurückgegriffen wird, die aus etwa 60 Kleingärten besteht. Und diese Kleingartenkolonie muß damit zwangsweise aufgelöst werden.
Es bedarf keiner Frage, daß die Entscheidung, die Kleingartenkolonie aufzuheben, für die vielen Besitzer eine bittere Pille ist. Darüber ist sich auch die Verwaltung klar. Wenn sie nun ausgerechnet dieses Gebiet gewählt hat, dann geschieht es aus grundsätzlichen Erwägungen. Deshalb wird auch städtischerseits betont, keinerlei böswillige Absichten gegen die Kleingärtner im offenen Viereck zwischen Sedan-, Albrecht- und Barbarastraße zu hegen, sondern darauf bedacht zu sein, die Vorteile einer Maßnahme im Sinne der Allgemeinheit zu nutzen.
Die Stadt benötigt für die Errichtung einer Ingenieurschule eine Fläche, die sich über eine Größe bis zu viereinhalb Hektar ausdehnt. Zunächst war man in Osnabrück von dem Gedanken ausgegangen, hinter der neuen Metallberufsschule an der Brinkstraße einen geeigneten Bauplatz auszuweisen. Es stellte sich aber sehr bald heraus, daß das Gelände nicht die erforderliche Weite hat. Wäre an jener Stelle die Möglichkeit einer Bebauung vorhanden gewesen, hätten selbst dort die Kleingärtner ihren Besitz aufgeben müssen.
Bei allen Überlegungen - und die Stadt hat sich die Wahl des Grundstücks nicht leicht gemacht - blieb die Tatsache entscheidend, daß in den ausgewiesenen Baugebieten des engeren Stadtgebietes eine Ingenieurschule wegen der Siedlungsdichte keinen geeigneten Platz finden kann. Sicher dürfte sich eine Verlegung zum äußeren Stadtrand hin ergeben, aber eine Ingenieurschule muß dem Stadtmittelpunkt nahegerückt sein. Der Plan, die Ingenieurschule auf das Gelände der bezeichneten Kleingärten am Fuße des Westerberges zu setzen, wurde (so betont die Verwaltung) reiflich durchdacht, wobei noch Erweiterungsmöglichkeiten eine erhebliche Rolle gespielt haben, um sich für den vorliegenden Plan zu entscheiden.
Als eine Selbstverständlichkeit ist die Entschädigung der Kleingartenbesitzer anzusehen. Diese Ersatzleistung kann sich entweder in Geldwert oder in der Überlassung eines Grundstückes an anderer Stelle ausdrücken. So kam der Plan zustande, an der verlängerten Sedanstraße hinter dem Wilhelm-Raabe-Hof und an der Grenze des Waldes der Heger Laischaft eine Kleingartenmusteranlage nach dem bereits aufgestellten Entwurf von Gartenbaurat Dr. Herbert Keller zu schaffen, nachdem die Verwaltung die Höhere Gartenbauschule um Mitarbeit angerufen hatte. Gartenbaurat Dr. Keller und Gartenbauarchitekt Nolte werden die Anlage gemeinsam gestalten.
Es war die Rede von einer Musteranlage, die den zwischen Albrecht- und Barbarastraße " vertriebenen" Kleingärtnern - soweit Interesse besteht - zur Verfügung steht. Neu ist, daß sich auf der neu ausgewiesenen Fläche die Kleingärtner nicht mehr hinter hohen Hecken verstecken. Es soll ein nach modernen landschaftsarchitektonischen Gesichtspunkten gestaltetes Gelände in den natürlichen Charakter der Umgebung einbezogen und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das " Osnabrücker Tageblatt" veröffentlichte bereits die Erklärung von Dipl.-Ing. Fehrensen, der als Leiter des Liegenschaftsamtes vor der Heger Laischaft zu diesem Plane Stellung nahm. Und dieser Plan bezeichnet 67 Kleingärten, die ein Wasserlauf, Spielplätze, eine Festwiese, Sitzplätze und Pfade auflockern werden.
Besondere Aufmerksamkeit will man der Bepflanzung widmen in deren Kranz vorbildlich angelegte Rosenrabatten erscheinen. Nicht zuletzt ist an den Ausbau eines Spazierweges gedacht, der quer durch die Musteranlage führt und jederzeit durch das Heger Holz verlängert werden kann. Schließlich verdient noch die Entwicklung verschiedener Typen von Gartenhäusern Beachtung, deren Bau den Kleingärtnern empfohlen wird, um das Bild der Musteranlage einheitlich und geschlossen zu gestalten. Es heißt, daß sich das öffentliche Grün der Anlage in der Obhut der künftigen Gartenbesitzer befindet.
In ähnlicher Form wird eine zweite Anlage Am Vogelsang in Nähe der Panzerstraße vorbereitet. Auch dort ist im Plan von der Überlegung ausgegangen, die Gärten nicht durch hohe Hecken einzuzäunen, sondern dem Spaziergänger Zugang zu gewähren und ihn von allen Seiten in die Anlage hineinschauen zu lassen.


Anfang der Liste Ende der Liste