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1.
Erscheinungsdatum:
27.09.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
SPD wirft Griesert Versäumnisse vor
Zwischenüberschrift:
Streit um Rauschen-Coup und verpasstes Vorkaufsrecht am Neumarkt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
hat
die
Akten
zum
Einkaufscenter
am
Neumarkt
durchgearbeitet
und
kommt
zu
dem
Ergebnis:
Der
Ex-
Stadtbaurat
und
OB-
Kandidat
der
CDU,
Wolfgang
Griesert,
hätte
den
Verkauf
der
Sperrgrundstücke
an
L+
T
verhindern
können.
Griesert
sieht
das
komplett
anders
und
wirft
Henning
Wahlkampf-
Aktionismus
vor.
Im
März
2012
hatte
das
Modehaus
Lengermann
und
Trieschmann
(L+
T)
drei
Häuser
an
der
Johannisstraße
gekauft,
die
zum
Kernbereich
des
geplanten
Einkaufscenters
gehören.
L+
T-
Chef
Mark
Rauschen
gewann
damit
Einfluss
auf
die
Planungen
am
Neumarkt.
Der
Centerentwickler
mfi
musste
sein
Konzept
ändern.
Geplant
ist
jetzt
ein
kleineres
Center
ohne
die
L+
T-
Immobilien.
Frank
Henning
sagt,
der
damalige
Stadtbaurat
hätte
den
Rauschen-
Coup
im
Interesse
der
Allgemeinheit
verhindern
können,
wenn
er
rechtzeitig
ein
Vorkaufsrecht
für
die
Stadt
gesichert
hätte.
"
Herr
Griesert
hat
die
Dinge
laufen
lassen"
,
so
Henning.
Mit
einem
vorausschauenden
Risikomanagement
wäre
der
Querschuss
des
Center-
Gegners
L+
T
zu
verhindern
gewesen.
In
der
Sitzung
am
7.
Mai
dieses
Jahres
hatte
der
Rat
eine
Satzung
verabschiedet,
die
der
Stadt
ein
besonderes
Vorkaufsrecht
für
19
Liegenschaften
im
Geltungsbereich
des
Bebauungsplans
600/
Neumarkt
sichert.
Plötzlich
war
möglich,
was
vorher
für
unmöglich
erklärt
worden
war.
Denn
damit
kann
die
Stadt
jetzt
verhindern,
dass
Dritte
diese
Immobilien
kaufen
und
möglicherweise
die
Pläne
zum
Bau
des
Einkaufszentrums
durchkreuzen.
Dieses
Mittel,
so
Hennings
Vorwurf,
hätte
die
Stadt
schon
lange
vorher
einsetzen
können.
Doch
das
habe
Griesert
versäumt
und
sich
blind
auf
die
Aussagen
des
Investors
verlassen.
Der
Centerentwickler
mfi
war
2012
wie
die
Stadt
vom
Rauschen-
Coup
überrascht
worden.
mfi
war
nach
eigenen
Aussagen
fest
davon
ausgegangen,
die
Immobilien
an
der
Johannisstraße
erwerben
zu
können.
Griesert
sagt,
es
habe
nie
Anhaltspunkte
gegeben,
dass
das
nicht
gelingen
könnte.
Es
habe
daher
auch
keine
Notwendigkeit
bestanden,
der
Stadt
ein
Vorkaufsrecht
zu
sichern.
Schwerwiegender
aber
sei
die
rechtliche
Unsicherheit
gewesen.
Auf
der
Grundlage
des
damaligen
Planungsstandes
hätte
sich
die
Stadt
das
Vorkaufsrecht
gar
nicht
verschaffen
können,
so
Griesert.
Das
Rechtsamt
habe
diese
Frage
eingehend
geprüft
und
ein
Vorkaufsrecht
verneint.
Erst
nach
dem
Rauschen-
Coup
und
nachdem
mfi
die
Planung
neu
ausgerichtet
und
ein
kleineres
Center
entworfen
hatte,
seien
die
planungsrechtlichen
Voraussetzungen
geschaffen
worden,
um
ein
Vorkaufsrecht
per
Satzung
beschließen
zu
können.
Das
bestätigt
auch
CDU-
Ratsfrau
Katharina
Pötter,
die
wie
Henning
die
Akten
eingesehen
hat.
Griesert
habe
sich
zu
Recht
auf
die
klaren
Aussagen
von
mfi
und
des
Rechtsamtes
verlassen
können.
"
Ich
verstehe
die
ganze
Aufregung
nicht"
,
sagte
Pötter:
"
Das
ist
offensichtlich
der
verzweifelte
Versuch
der
SPD,
dem
OB-
Kandidaten
etwas
anzuhängen."
Auch
Griesert
sieht
in
der
Kritik
vor
allem
ein
Wahlkampf-
Manöver:
"
Herr
Henning
lässt
nichts
unversucht,
die
Wähler
zu
irritieren."
Unterstützung
findet
Henning
dagegen
bei
Grieserts
Nachfolger
als
Stadtbaurat,
Frank
Otte.
Er
hätte
damals
anders
entschieden,
sagte
Otte
auf
Anfrage.
Ob
sich
eine
Kommune
das
Vorkaufsrecht
sichern
könne,
sei
manchmal
rechtlich
schwer
zu
beurteilen.
"
Es
gibt
eindeutige
Fälle,
aber
auch
eine
Grauzone."
Im
Zweifel
neige
er
dazu,
dem
Rat
zu
empfehlen,
sich
das
Vorkaufsrecht
zu
sichern
und
das
Risiko
einzugehen,
vor
Gericht
zu
unterliegen.
"
Das
ist
fast
schon
eine
Glaubensfrage"
,
so
Otte.
Er
sei
vom
Typ
her
eher
bereit,
ein
Prozessrisiko
einzugehen,
Griesert
offenbar
nicht.
Bildtext:
An
der
Johannisstraße
kaufte
das
Modehaus
L+
T
2012
drei
Häuser,
um
Einfluss
auf
die
Center-
Planungen
nehmen
zu
können.
Die
Stadt
hätte
das
verhindern
können,
sagt
die
SPD.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
Gutgläubig
Eine
der
Kernaussagen
im
OB-
Wahlkampf
von
SPD
und
Grünen
ist:
Griesert
war
als
Stadtbaurat
Bremser
der
Neumarkt-
Entwicklung.
Die
Sache
mit
dem
Vorkaufsrecht
soll
das
noch
einmal
belegen.
Doch
die
Belege
reichen
nicht.
Die
Panne
ist
nicht
in
der
Bauverwaltung,
sondern
beim
Projektentwickler
mfi
passiert.
Dort
hat
niemand
gemerkt,
was
L+
T
im
Schilde
führte.
Dort
hätte
es
genau
das
Risikomanagement
geben
müssen,
das
Frank
Henning
bei
der
Stadt
anmahnt.
Übrigens:
mfi
hat
aus
dem
Desaster
gelernt.
Als
ruchbar
wurde,
dass
ein
weiteres
Grundstück
möglicherweise
zum
Verkauf
stehen
könnte,
legte
mfi
der
Verwaltung
nahe,
das
Vorkaufsrecht
zu
sichern,
was
dann
auch
geschah.
Es
stimmt,
dass
Griesert
damals
die
Dinge
laufen
ließ.
Aber
das
ist
ihm
angesichts
der
eindeutigen
Aussagen
des
Centerentwicklers
nicht
als
Versagen
anzukreiden.
Allenfalls
als
Gutgläubigkeit.
Autor:
Wilfried Hinrichs