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1.
Erscheinungsdatum:
29.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kosten für Biomassebrenner beanstandet
Zwischenüberschrift:
Rechnungsprüfer monieren auch mangelnde Transparenz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
Kosten
aus
dem
Ruder
laufen,
ist
es
Aufgabe
des
Rates,
nach
dem
Rechten
zu
sehen
oder
sehen
zu
lassen.
Das
hat
er
jetzt
beim
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
angeschafften
Biomassebrenner
getan.
Er
beauftragte
im
April
das
Rechnungsprüfungsamt
(RPA)
,
die
Investition
unter
die
Lupe
zu
nehmen.
Die
Politiker
wollten
wissen,
wie
es
zu
Mehrkosten
in
Höhe
von
192
692
Euro
bei
einem
gesamten
Investitionsvolumen
von
654
000
Euro
kommen
konnte.
Bei
der
Umsetzung
des
Projekts
seien
nicht
nur
erhebliche
Mehrausgaben
angefallen,
sondern
auch
Änderungen
am
ursprünglichen
Brennstoffkonzept
notwendig
geworden.
Es
stelle
sich
nunmehr
die
Frage
nach
der
Wirtschaftlichkeit
der
gesamten
Maßnahme,
so
das
RPA
in
seiner
Schlussbemerkung
zum
Prüfbericht.
Kritik
wird
nicht
nur
an
den
Mehrausgaben
geübt,
sondern
auch
am
Verfahren.
So
wird
unter
anderem
moniert,
der
OSB
habe
gegen
den
im
Niedersächsischen
Kommunalverfassungsgesetz
festgeschriebenen
Grundsatz
der
Öffentlichkeit
von
Sitzungen
gehandelt.
Das
Projekt
war
überwiegend
in
nichtöffentlichen
Sitzungen
unter
anderem
des
Betriebsausschusses
behandelt
worden,
hätte
gemäß
RPA
aber
–
bis
auf
die
Vergabeentscheidung
–
jeweils
in
den
öffentlichen
Teil
gehört.
Wirtschaftlichkeit
Die
Geschichte
des
Biomassebrenners
auf
dem
Betriebsgelände
des
OSB
an
der
Hafenringstraße
geht
zurück
auf
ein
Gutachten
aus
dem
Mai
2012,
das
ein
Konzept
für
einen
energieautarken
Betrieb
bis
2020
erstellt.
Das
Gutachten
stellt
fest,
dass
der
wirtschaftliche
Betrieb
eines
Biomassebrenners
ab
einem
Gaspreis
von
mehr
als
sieben
Cent
pro
Kilowattstunde
möglich
ist.
Der
Gaspreis
lag
Ende
2011
laut
RPA
bei
4,
9
Cent
pro
Kilowattstunde.
Bis
2020
könne
ein
wirtschaftlicher
Betrieb
bei
einem
anzunehmenden
Anstieg
der
Gaspreise
möglich
sein,
entnimmt
das
RPA
dem
Gutachten.
Auf
Grundlage
des
Gutachtens
fasste
der
Rat
im
September
2012
den
Beschluss,
Einzelmaßnahmen
umzusetzen.
Allerdings
sollte
auch
geprüft
werden,
ob
als
Standort
für
den
Allesbrenner
nicht
auch
in
Zusammenarbeit
mit
den
Stadtwerken
der
Standort
Winkelhausenkaserne
in
Betracht
komme.
Das
RPA
kommt
in
seinem
Bericht
zu
dem
Schluss,
dass
aus
den
vorgelegten
Unterlagen
nicht
erkennbar
ist,
dass
der
OSB
eine
alternative
Anlage
mit
den
Stadtwerken
geprüft
hat.
Auch
eine
Prüfung
der
immissionsschutzrecht
lichen
Genehmigungsfähigkeit
ergebe
sich
aus
den
Unterlagen
nicht.
Zudem
habe
der
OSB
–
obwohl
der
Rat
nur
eine
Detailprüfung
für
den
Biomassebrenner
erteilt
hatte
und
die
Voraussetzungen
noch
nicht
geschaffen
waren
–
für
das
Wirtschaftsjahr
2013
Mittel
in
Höhe
von
330
000
Euro
eingestellt.
Nach
der
Detailplanung
durch
ein
Ingenieurbüro
stieg
das
erforderliche
Investitionsvolumen
auf
451
000
Euro.
Weitere
technische
Änderungen
–
ein
größerer
Warmwasserspeicher
und
vor
allem
eine
durch
die
Absenkung
der
Immissionsgrenzwerte
zum
1.
Januar
2015
fällig
gewordene
aufwendigere
Filteranlage
–
sorgten
für
eine
weitere
Kostensteigerung
auf
den
nun
anstehenden
Endbetrag
von
654
000
Euro.
Vor
allem
in
puncto
Filteranlage
wirft
das
RPA
dem
OSB
vor,
sich
nicht
frühzeitig
um
die
für
den
geplanten
Brennstoff
notwendigen
filtertechnischen
Voraussetzungen
gekümmert
zu
haben.
Der
OSB
habe
damit
auch
einen
Ratsbeschluss
vom
September
2012
ignoriert,
der
eine
Prüfung
der
immissionsrechtlichen
Genehmigungsfähigkeit
gefordert
hatte.
OSB-
Chef
Axel
Raue
gibt
sich
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
zerknirscht,
dass
"
ein
eigentlich
gutes
Projekt
nun
so
negativ
diskutiert
wird"
.
Raue
räumt
ein,
dass
die
finanzielle
Entwicklung
des
Projekts
"
sehr
unschön"
sei.
"
Ich
ärgere
mich
selber,
dass
das
Projekt
so
viel
teurer
geworden
ist."
Gleichwohl
hält
er
daran
fest,
dass
sich
der
Biomassebrenner
in
acht
Jahren
amortisieren
und
auf
die
gesamte
Laufzeit
von
20
Jahren
dem
OSB
Einsparungen
bei
den
Energiekosten
in
Höhe
von
840
000
Euro
bescheren
werde.
Kostensteigerungen
Gleichzeitig
sieht
Raue
die
Kritik
des
RPA
entkräftet,
wenn
es
zum
Beispiel
um
die
Filteranlage
geht.
Ihm
sei
sehr
wohl
bewusst
gewesen,
welche
Voraussetzungen
die
vom
OSB
geplanten
Brennstoffe
erfordern,
an
deren
Einsatz
sich
entgegen
den
Behauptungen
im
RPA-
Bericht
auch
nichts
geändert
habe.
Die
teuere
Filteranlage
sei
notwendig
geworden,
weil
sich
das
Bauantragsverfahren
entgegen
den
Erwartungen
über
den
1.
Januar
2015
hinaus
hingezogen
habe.
Andere
Kostensteigerungen
hätten
sich
unter
anderem
dadurch
ergeben,
dass
der
Hersteller
des
Brenners,
anders
als
das
Ingenieurbüro,
einen
größeren
Warmwasserspeicher
für
notwendig
erachtet
habe,
um
die
Anlage
möglichst
effizient
betreiben
zu
können.
Dass
die
Diskussionen
über
den
Bionmassebrenner
mehrheitlich
in
nichtöffentlichen
Sitzungen
des
Betriebs-
und
Verwaltungsausschusses
sowie
des
Rates
stattfanden,
begründet
Raue
damit,
dass
zum
Beispiel
Ausschreibungsergebnisse
nie
öffentliches
Thema
seien.
Unterstützung
findet
er
hier
bei
Kämmerer
Thomas
Fillep,
der
dieses
Vorgehen
ebenfalls
für
normal
und
keinesfalls
als
ein
Verstoß
gegen
die
Kommunalverfassung
ansieht.
Mehr
aktuelle
Nachrichten
aus
Osnabrück
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de/
osnabrueck
Bildtext:
Der
Biomassebrenner
des
OSB
auf
dem
Betriebsgelände
an
der
Hafenringstraße.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Kommentar
Vorzeigeprojekt
mit
verbeultem
Image
Der
Rat
hatte
den
Verdacht,
dass
bei
der
Investition
des
Osnabrücker
Servicebetriebs
in
einen
Biomassebrenner
nicht
alles
so
läuft,
wie
es
laufen
müsste
und
daraufhin
das
Rechnungsprüfungsamt
losgeschickt.
Das
ist
für
den
OSB
mit
seinem
Betriebsleiter
Axel
Raue
an
der
Spitze
unangenehm,
weil
nicht
gerade
ein
Vertrauensbeweis.
Raue
kann
spätestens
jetzt
davon
ausgehen,
dass
ihm
sein
Aufsichtsrat
–
und
als
solchen
kann
man
den
Rat
und
den
nachgeordneten
Betriebsausschuss
in
diesem
Moment
sehen
–
auch
in
Zukunft
verschärft
auf
die
Finger
sehen
wird.
Ein
gewisser
–
fraktionsunabhängiger
–
Unmut
über
Raues
Umgang
mit
Zahlen,
Daten
und
Fakten
ist
hinter
den
Kulissen
durchaus
spürbar.
Warum
Themen
wie
der
Biomassebrenner
im
nichtöffentlichen
Teil
von
Ausschuss
und
Rat
diskutiert
werden,
erschließt
sich
da
bei
Weitem
nicht
jedem.
Auch
dass
ein
Gutachten
zur
personellen
Situation
des
OSB
seit
Wochen
in
irgendwelchen
Schubladen
schlummert,
passt
in
das
Unmutsszenario.
Niemand
wird
in
Abrede
stellen,
das
Raue
und
sein
Team
mit
dem
Biomassebrenner
nur
das
Beste
für
ihr
Unternehmen,
die
Stadt
und
die
Umwelt
erreichen
wollten.
Dieser
gute
Wille
wird
durch
den
RPA-
Bericht
keineswegs
geschmälert,
zumal,
wenn
die
Berechnungen
des
OSB
zu
Amortisierung
und
langfristigen
Einsparung
aufgehen.
Dass
Raue
nun
zerknirscht
auf
das
verbeulte
Image
seines
Vorzeigeprojekts
schaut,
ist
unschön
für
ihn,
gibt
aber
vielleicht
auch
Anlass
zum
Nachdenken
über
ein
Quäntchen
mehr
Transparenz.
Autor:
Dietmar Kröger