User Online: 10 |
Timeout: 01:24Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
25.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Schülerreporter
sind
für
os1.tv
unterwegs
Für
"
Die
Sendung
mit
Carina"
recherchieren
die
Nachwuchsjournalisten
Umweltthemen,
erstellen
Beiträge
für
Hörfunk,
Print
und
Fernsehen
und
präsentieren
diese
dann
vor
der
Kamera.
Überschrift:
Ausgeklügelte Technik
Rätselhafte Zeichen
Komische Gräben im Wald
Zoff im Wald am Piesberg
Das sind wir: Das Team der Zeitung
Zwischenüberschrift:
Die Karlsteine in Haste sind vor gut 6000 Jahren in den Wald transportiert worden
Die Bedeutung des Knieanbetungssteins am Piesberg ist noch nicht geklärt
Hohlwege gehören zu den ersten Straßen, die durch Menschen entstanden sind
Wie ein Streit Kaiser Karl und Wittekind vereint
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Am
Fuße
des
Piesbergs
in
Haste
liegen
die
Karlsteine.
Kaiser
Karl
soll
dort
der
Legende
nach
eine
riesige
Steinplatte
mit
seiner
Reitgerte
oder
seinem
Schwert
zerschlagen
haben.
Das
ist
aber
nur
eine
Sage
beziehungsweise
ein
Märchen.
Was
das
Ganze
wirklich
zu
bedeuten
hat,
das
wollten
wir,
die
Klasse
3
und
4
der
Alstädter
Grundschule,
herausfinden.
Also
haben
wir
uns
mit
unserer
Lehrerin
Frau
Lemper
auf
den
Weg
zum
Piesberg
gemacht.
Wir
sind
in
den
Bus
gestiegen
und
ins
Grüne
gefahren.
An
der
Oldenburger
Landstraße
sind
wir
ausgestiegen.
Von
dort
aus
sind
wir
durch
den
Wald
gelaufen
–
hin
zu
dem
Knieanbetungsstein.
Vor
Ort
haben
wir
zunächst
geübt,
mit
der
Fotokamera
umzugehen.
Dann
sind
wir
weiter
zu
den
Karlsteinen
gelaufen,
ein
kleiner
Fußweg
durch
den
Wald
von
gut
zehn
Minuten.
Bei
den
Karlsteinen
haben
wir
unsere
Fotokenntnisse
unter
Beweis
gestellt
und
viele
Bilder
von
den
Steinen
gemacht.
In
Wirklichkeit
handelt
es
sich
bei
den
Steinen
um
Gräber,
die
sogenannten
Megalithgräber.
Ein
Blick
ins
lateinische
Wörterbuch
zeigt:
Das
Wort
Megalith
leitet
sich
aus
dem
Griechischen
ab
und
bedeutet
so
viel
wie
"
großer
Stein"
,
das
kommt
von
"
mega"
für
groß
und
"
lithos"
für
Stein.
Es
sind
Großsteingräber
aus
der
Jungsteinzeit.
Sie
gehören
zu
den
ältesten
in
Norddeutschland.
Aber
wie
konnten
diese
riesigen
Steine
in
den
Wald
gelangen?
Kräne,
Bagger
oder
Lastwagen
gab
es
damals
ja
noch
nicht.
Bodo
Zehm
von
der
Stadt-
und
Kreisarchäologie
Osnabrück
hat
uns
einiges
über
die
Steine
erzählt.
Sie
kommen
aus
dem
Steinbruch
vom
Piesberg.
Dort
wurden
sie
gebrochen
und
in
den
Wald
gebracht.
Sie
wurden
in
der
Jungsteinzeit
schon
zerlegt,
weil
die
Menschen
die
Steine
so
besser
transportieren
konnten.
Der
Transport
war
nicht
einfach
und
nahm
viel
Zeit
in
Anspruch.
Verschiedene
Versuche
haben
gezeigt,
dass
die
bis
zu
50
Tonnen
schweren
Steine
mit
einfachen
Mitteln
wie
hölzernen
Rollen,
Hebebäumen,
Tauwerk
und
Zugtieren
bewegt
und
zu
Grabkammern
zusammengesetzt
wurden.
Laut
Experten
brauchten
die
Menschen
damals
rund
15
Wochen
für
ein
großes
Grab
–
unter
Einsatz
von
mindestens
100
Helfern.
"
Die
Karlsteine
sind
was
ganz
Besonderes,
weil
sie
über
5000
Jahre
alt
sind.
Sie
gehören
zu
den
ältesten
Kulturdenkmälern,
die
wir
in
Europa
haben"
,
sagt
Zehm.
Sie
sind
einzigartig,
weil
damals
eigentlich
alle
Gräber
aus
Findlingen
gebaut
wurden.
Nur
die
Karlsteine
eben
nicht,
berichtet
der
Experte.
Für
sie
hat
man
die
Steine
aus
dem
Piesberg
geholt.
"
Das
Großsteingrab
haben
die
Menschen
errichtet,
die
vor
über
6000
Jahren
hier
in
der
Region
Ackerbau
und
Viehzucht
betrieben
haben.
Damit
haben
die
Menschen
ihren
Besitz
gekennzeichnet"
,
erklärt
Zehm.
Damit
alle
wussten,
dass
sie
sich
hier
niedergelassen
haben.
Die
Karlsteine
bildeten
damals
eine
Kammer.
Die
großen
Ecksteine
wurden
für
die
Decke
genutzt.
Karl
der
Große
hat
also
nicht
viel
mit
den
Steinen
zu
tun.
Bildtexte:
Ganz
schön
schwere
Brocken:
Die
großen
Steine
wurden
durch
Menschenhand
in
den
Wald
gebracht.
Er
kennt
sich
aus:
Archäologe
Bodo
Zehm.
Die
Straße
der
Megalithkultur.
Eine
Zeichnung
der
Schüler:
Sie
zeigt,
wie
die
Menschen
damals
die
Steine
transportiert
haben.
Fotos:
Sophie,
Luise,
Leonhard,
Egmont
Seiler
Osnabrück.
Der
Knieanbetungsstein
liegt
am
Piesberg.
Auf
den
ersten
Blick
sieht
die
Steinplatte
wie
ein
normaler
Stein
aus.
Doch
schaut
man
genauer
hin,
sind
darauf
Zeichen
zu
erkennen.
Es
sind
fünf
runde
Vertiefungen,
eine
in
der
Form
einer
Sichel
und
zwei
Risse,
die
parallel
übereinanderlaufen.
Aber
was
haben
diese
Zeichen
für
eine
Bedeutung?
Ein
Osnabrücker
Schuldirektor
hat
sich
1929
Gedanken
darüber
gemacht.
Er
war
der
Meinung,
die
beiden
runden
Vertiefungen
seien
die
Dämmerung,
darunter
befindet
sich
die
Mondsichel,
und
die
drei
runden
Vertiefungen
seien
Tag,
Nacht
und
Sonne
–
also
eine
astronomische
Karte.
2005
haben
Archäologen
den
Stein
freigelegt,
gesäubert
und
untersucht.
Sie
meinten,
die
Kuhlen
wären
Knieabdrücke.
"
Es
gibt
Geschichten,
die
sagen,
dass
Menschen
hier
früher
knieend
gebetet
haben
sollen"
,
sagt
Josef
Thöle,
Ratsvorsitzender
der
Stadt
Osnabrück
und
Fan
vom
Kultur-
und
Landschaftspark
Piesberg.
Das
ist
bis
heute
zwar
nicht
bewiesen,
doch
aufgrund
dieser
Vermutung
heißt
der
Stein
Knieanbetungsstein.
Wahrscheinlich
sind
die
Zeichen
aber
auf
ganz
natürlichem
Wege
entstanden.
Bei
Ablagerung
von
grobkörnigem
Sand
mit
einem
geringen
Anteil
an
ganz
feinem
Sand
bilden
sich
oft
sogenannte
Kiesnester.
Sie
sind
offenporig,
haben
kleine
Löcher
und
können
eine
große
Menge
Wasser
aufnehmen.
Gefriert
das
Wasser
im
Winter
zu
Eis,
werden
die
Kiesnester
gesprengt,
und
es
entstehen
Mulden
.
Die
Sendung
mit
Carina
läuft
heute
um
19
Uhr
auf
os1.tv
Bildtext:
Die
Mulden
in
der
Steinplatte
sind
eindeutig
zu
erkennen.
Foto:
Jochen
Dierks
Osnabrück.
Bei
dem
Ausflug
in
den
Wald
zu
den
Karlsteinen
sind
uns
Schülern
im
Wald
Vertiefungen
aufgefallen.
Sie
sehen
aus
wie
breite
Rillen
im
Waldboden.
Archäologe
Bodo
Zehm
hat
uns
erzählt,
dass
es
sich
bei
den
Gräben
um
alte
Wege
handelt.
Man
nennt
sie
Hohlwege.
Es
sind
sozusagen
die
ersten
Straßen,
die
durch
Menschen
entstanden
sind.
Diese
Wege
waren
schon
damals
wichtige
Handelsrouten
und
wurden
oft
und
viel
genutzt.
Viele
wichtige
Straßen
und
Autobahnen
sind
in
der
Nähe
von
den
Hohlwegen
entstanden.
Denn
sie
verbanden
schon
damals
wichtige
Städte
und
Orte
miteinander
und
prägten
die
Landschaft.
So
liegen
die
Hohlwege
bei
den
Karlsteinen
ganz
in
der
Nähe
der
L68
und
der
Autobahn
1.
Die
Hohlwege
prägen
also
noch
heute
die
Landschaft.
Und
die
ist
in
Haste
am
Piesberg
recht
vielfältig.
"
Mit
dem
Thema
Landschaft
verbinde
ich,
dass
der
Mensch
Dinge,
die
in
der
Natur
sind,
wie
zum
Beispiel
früher
die
Kohle,
für
sich
nutzt.
Mit
der
Landschaft
verbinde
ich
aber
auch
Naherholung,
vor
allem
für
Familien
und
Kinder"
,
sagt
Josef
Thöle,
Ratsvorsitzender
der
Stadt
Osnabrück.
Der
Piesberg
ist
die
höchste
Erhebung
in
der
Stadt
Osnabrück
und
ihrer
Umgebung.
Die
ursprünglich
bewaldete
Kuppe
hat
sich
durch
den
Gesteinsabbau
zu
einer
eher
kargen
Landschaft
gewandelt.
Die
ursprünglichen
Waldflächen
sind
bis
auf
kleine
Restflächen
einer
veränderten
Landschaft
gewichen.
Heute
bilden
Pionierwälder,
Bruchwände,
Schuttkegel,
Schlammteiche,
verschiedene
Kleingewässer,
Stollen
und
Halden
vielfältige
Lebensräume.
Bildtexte:
Hohlwege
am
Piesberg
sind
ganz
alte
Straßen.
Josef
Thöle
mag
die
Natur
am
Piesberg.
Foto:
Pohlmann,
Younes
Osnabrück.
Der
Sage
nach
soll
Kaiser
Karl
die
Steine
mit
seinem
Schwert
oder
einer
Gerte
zerschlagen
haben.
Aber
warum
hat
er
das
gemacht,
und
was
hat
es
mit
der
Sage
auf
sich?
Kaiser
Karl
der
Große
war
Herrscher
des
Frankenreiches.
Es
lag
westlich
des
Rheins
und
besaß
eine
größere
Ausdehnung
als
das
heutige
Frankreich.
Im
achten
Jahrhundert
gehörte
es
auch
zum
hessischen
und
mitteldeutschen
Raum.
Doch
der
Kaiser
bekam
nicht
genug.
In
den
Jahren
von
772
bis
804
führte
er
daher,
östlich
des
Rheins,
zahlreiche
Kriege
gegen
die
benachbarten
Sachsen.
Sein
Ziel:
Er
wollte
auch
diese
Gebiete
unter
seine
Herrschaft
bringen.
Sein
Widersacher
war
Herzog
Wittekind,
ein
sächsischer
Adliger
und
Anführer
der
Sachsen.
Karl
der
Große
wollte
den
heidnischen
Sachsen
das
Christentum
aufzwingen.
Die
Sachsen
aber
wollten
nicht
nachgeben
und
getauft
werden.
Wittekind
rief
Karl
zu:
"
Nun
wohl
denn,
wenn
du
mit
der
Haselgerte,
die
du
in
der
Hand
hältst,
den
Opferstein
zerschlägst,
will
ich
an
die
Macht
deines
Gottes
glauben."
Karl
schlug
mit
seiner
Gerte
auf
den
Stein
ein,
und
der
zerbrach
in
drei
Stücke.
Da
erkannte
Wittekind,
dass
der
Christengott
stärker
war
als
die
Götter
der
Sachsen.
Er
ließ
sich
zu
Belm,
unweit
von
Osnabrück,
taufen,
und
Karl
war
sein
Pate.
Bildtext:
Die
Klasse
3
und
4
spielt
die
Sage
nach.
Foto:
Younes
Osnabrück.
Wir
sind
Leonhard,
Younes,
Sophie
und
Luise
und
gehören
zur
Reporter-
AG
der
Altstädter
Schule.
Gemeinsam
mit
unseren
Radio-
und
Fernsehreportern
haben
wir
uns
auf
Spurensuche
an
magischen
Orten
gemacht.
Frau
Franzen
und
Herr
Tebbe
von
der
Archäologie
in
Osnabrück
haben
uns
dabei
unterstützt.
Wir
sind
mit
ihnen
zum
Thema
Landschaft
auf
Entdeckungsreise
gegangen.
Die
Landschaft
am
Piesberg
haben
wir
bei
unserer
Recherche
genauer
untersucht.
Dazu
sind
wir
in
den
Wald
am
Piesberg
gefahren.
Dort
haben
wir
ganz
besondere
Steine
entdeckt.
An
die
Ausflüge
zum
Knieanbetungsstein
und
zu
den
Karlsteinen
erinnern
wir
uns
besonders
gerne.
Wir
durften
Fotos
für
die
Zeitung
machen
und
auch
Interviews
mit
Experten
führen.
Das
war
sehr
aufregend.
Unsere
Zeitungsartikel
haben
wir
schließlich
in
der
Redaktion
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung
geschrieben.
Das
war
so
spannend,
dass
wir
dabei
ganz
die
Zeit
vergessen
haben.
Auf
jeden
Fall
können
wir
sagen,
dass
das
Schreiben
für
die
Zeitung
richtig
Spaß
macht.
Und
wir
wissen
jetzt,
wie
interessant
die
magischen
Orte
am
Piesberg
sind
und
welche
Sagen
und
Geschichten
dahinterstecken.
Bildtext:
Das
Zeitungsteam
vor
Ort
im
Wald
Foto:
Pohlmann
Autor:
Leonhard, Younes, Sophie, Luise, Dunia