User Online: 3 | Timeout: 06:15Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Streit um Ausweg aus Einwohner-Schwund
Zwischenüberschrift:
Stadt bekommt sechs Millionen Euro weniger
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Über 10 000 Osnabrücker weniger laut Zensus. Und deshalb mittelfristig sechs Millionen Euro weniger im Stadtsäckel. Der Rat stritt nun über Ursachen und Folgen.

Zunächst fragte Wulf-Siegmar Mierke (UWG/ Piraten), wie die Diskrepanz zwischen Zensus und Melderegister zustande gekommen sei. Fritz Brickwedde, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, forderte die Verwaltung auf, gegen das Zählungsergebnis zu klagen, wenn es den Hauch einer Chance gebe, das Verfahren zu gewinnen. Grundsätzlich müsse die Stadt jedoch der negativen Einwohnerzahl-Entwicklung entgegensteuern. Brickwedde: " Wir brauchen neue Bau- und Gewerbegebiete." Zwar sei in den vergangenen Jahren viel geschafft worden, man habe jedoch auch Gelegenheiten verpasst. In Osnabrück seien seit Jahresbeginn 250 Menschen mehr gestorben, als im gleichen Zeitraum geboren wurden. Die Einwohnerzahl könne also nur durch Zuzug von Neubürgern gesteigert werden. Hierzu benötige man sowohl Baugebiete für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch neue Mehrfamilienhäuser.

Frank Henning, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, stimmte dem generell zu, warnte jedoch vor " Panikmache". Er setzt allerdings stärker auf Baulückenschließung und verwies auf die Erfolge bei der Umwandlung ehemaliger Kasernenflächen unter anderem in Gewerbegebiete. Dies sei ein bundesweit beachtetes Verdienst des ehemaligen Oberbürgermeisters Boris Pistorius.

Michael Hagedorn, Ratsfraktionschef der Grünen, bezeichnete es als Gerücht, Rot-Grün verhindere neue Baugebiete. Er kritisierte, dass unter der schwarz-gelben Mehrheit die Osnabrücker Wohnungsbau-Gesellschaft OWG " für n Appel und n Ei verbimmelt" worden sei. Damit habe die Stadt ein wichtiges Steuerungsinstrument für das Wohnungsangebot in der Stadt aus der Hand gegeben.

Thomas Thiele, Chef der FDP-Ratsfraktion, wies das zurück. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft sei nie ein Instrument gewesen, Bevölkerung in der Stadt zu halten. Thiele: " Das Sozialamt hatte immer Schwierigkeiten, Leute in OWG-Wohnungen unterzubringen." Und mit den Einnahmen aus dem OWG-Verkauf sei die Sanierung von Schulen finanziert worden.

Christopher Cheeseman (Linke) forderte dagegen, die Stadt solle wenn möglich wieder eine eigene Wohnungsbaugesellschaft gründen. Untersuchungen der Bertelsmann-Stiftung hätten gezeigt, dass die Neuausweisung von Baugebieten nicht zu Bevölkerungszuwachs führe. Denn viele Menschen könnten sich den Bau eines Eigenheims heute gar nicht mehr leisten. Cheesemans Konsequenz: " Wir brauchen wieder mehr bezahlbare Mietwohnungen." Bürgermeister Burkhard Jasper (CDU) hält die Ausweisung von Baugebieten dennoch für den richtigen Weg. Ein knappes Angebot führe auch auf dem Wohnungsmarkt zu hohen Preisen.

Heiko Panzer (SPD) warnte vor dem Zubauen von Grünland. Grünflächen hätten als Standortfaktor in einer Großstadt wie Osnabrück große Bedeutung. Die Stadt werde außerdem durch ein gutes Kinderbetreuungsangebot attraktiv für junge Familien. Daher sei auch eine dritte Gesamtschule für Osnabrück wünschenswert.

Jens Meier (Grüne) nannten den aktuellen Effekt der Re-Urbanisierung: Immer mehr Menschen schätzten die Vorzüge des Wohnens in der Stadt. Mit Grundstückspreisen im Umland könne die Stadt ohnehin nicht mithalten. Deswegen komme es darauf an, innerstädtisches Wohnen attraktiv zu machen. Dazu müsse die Stadt unter anderem den Abbau des Sanierungsstaus im zentrumsnahen Gebäudebestand unterstützen.
Bildtext:
Neubaugebiete wie das in Sutthausen, bringen sie eine Trendwende bei der Bevölkerungsentwicklung der Stadt?
Foto:
Gert Westdörp

Zensus

Eine Volkszählung (auch Zensus, Census oder Makrozensus) ist eine gesetzlich angeordnete Erhebung statistischer Bevölkerungsdaten. Die Bürger sind bei der Zählung per Fragebogen zur Auskunft verpflichtet. Die Ergebnisse sollen als Grundlage genutzt werden für das politische und verwaltungsmäßige Handeln.
Autor:
Michael Schwager


Anfang der Liste Ende der Liste