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1.
Erscheinungsdatum:
04.09.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Rückenwind von den Alliierten
Zwischenüberschrift:
Methodistenkirche steht seit 1924 am Platz zwischen Schlosswall und Heinrichstraße
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Beim
Stichwort
Kirchen
in
Osnabrück
denkt
man
zuerst
an
die
großen
Gotteshäuser,
die
in
römisch-
katholischer
oder
evangelisch-
lutherischer
Hand
sind,
vielleicht
noch
an
die
evangelisch-
reformierte
Bergkirche.
Dass
es
aber
unter
den
evangelischen
Freikirchlern
auch
solche
gibt,
die
nicht
nur
in
schlichten
Versammlungssälen
zusammenkommen,
sondern
ein
stattliches
traditionsbehaftetes
Kirchengebäude
ihr
Eigen
nennen,
ist
weniger
bekannt.
Die
Methodisten-
Gemeinde
hat
seit
1924
ihre
Kirche
an
der
Heinrichstraße
64.
Auf
der
historischen
Aufnahme
aus
den
1930er-
Jahren
begegnet
uns
der
vorgelagerte
Hindenburgplatz
mit
einer
formalen,
geometrisch
abgezirkelten
"
französischen"
Gartenarchitektur,
die
in
dieser
Perspektive
geradezu
auf
die
Methodistenkirche
in
der
Bildmitte
ausgerichtet
zu
sein
scheint.
Die
Nachkriegsplatzgestaltung
hat
sich
hingegen
mehr
den
englischen
Landschaftsgarten
zum
Vorbild
genommen.
Der
hohe
Baumbewuchs
lässt
keine
Sichtachse
auf
die
Kirche
in
ihrer
ganzen
Fassadenbreite
mehr
frei.
Apropos
Hindenburgplatz:
So
hieß
der
Platz
bis
in
die
späten
1940er-
Jahre.
Dann
wollte
der
Rat
den
"
Steigbügelhalter
Hitlers"
nicht
länger
auf
dem
Stadtplan
verewigt
sehen
und
taufte
den
Platz
in
den
unverdächtigen
Neustädter
Platz
um.
Übrigens
brauchte
unsere
Nachbarstadt
Münster
bis
2012,
um
ihrem
Hindenburgplatz
einen
neuen
Namen
zu
geben.
Osnabrücks
Stadtväter
blieben
beim
Neustädter
Platz
nicht
stehen,
sondern
waren
politisch
stets
auf
Ballhöhe.
So
musste
es
sich
der
Neustädter
Platz
schon
wenige
Jahre
später
gefallen
lassen,
in
"
Platz
des
20.
Juli"
umbenannt
zu
werden.
Und
auch
dieser
Name
sollte
nicht
für
die
Ewigkeit
sein.
Ein
Jahr
nach
seinem
Tode
wurde
Willy
Brandt
1993
zum
Namenspatron
des
Platzes
erhoben.
Damit
wollte
man
aber
das
Gedenken
an
das
Hitler-
Attentat
vom
20.
Juli
1944
nicht
abwürgen,
und
so
marschierte
man
mit
den
Schildern
"
Platz
des
20.
Juli"
ein
paar
Straßenkreuzungen
weiter
und
schraubte
sie
am
Platz
vor
der
Dominikanerkirche
wieder
an.
Zum
Glück
brauchten
die
Methodisten
ihre
Briefköpfe
nicht
laufend
zu
ändern.
Ihre
Anschrift
lautete
bei
der
erstmaligen
Weihe
der
Kirche
genau
wie
heute
Heinrichstraße
64.
Die
"
erste"
Kirche,
wie
sie
auf
der
alten
Postkarte
abgebildet
ist,
hatte
nur
20
Jahre
Bestand.
Geweiht
wurde
sie
am
24.
Mai
1924,
zerstört
wurde
sie
im
Herbst
1944
durch
Spreng-
und
Brandbomben.
1947
begannen
die
Gemeindemitglieder
überwiegend
in
Eigenhilfe
mit
der
Enttrümmerung.
Nach
Plänen
des
Georgsmarienhütter
Architekten
Dälken
entstand
auf
alten
Grundmauern
zwischen
1949
und
1955
ein
Neubau,
der
sich
in
seiner
schlichten
Linienführung
stark
an
die
Vorkriegsarchitektur
anlehnt.
Unterschiede,
die
sogleich
ins
Auge
fallen,
sind
der
Glockenturm
(früher
mit
barockisierender
Kuppelhaube,
heute
ein
Spitztürmchen
nach
Zister
zienser-
Art)
und
die
Fensterformate
im
Hauptgeschoss
(früher
mit
Rundbogen,
heute
rechteckig)
.
Der
relativ
zügige
Wiederaufbau
–
1950
Neuweihe
des
Kirchensaals
unter
provisorischem
Flachdach,
1955
Fertigstellung
des
zweiten
Bauabschnitts
mit
Obergeschoss,
Walmdach
und
benachbartem
Pastorenhaus
Heinrichstraße
63
–
ist
umso
mehr
zu
würdigen,
als
die
Methodistengemeinde
alles
aus
eigener
Kraft
finanziert
hat.
Wie
alle
Freikirchen
müssen
die
Methodisten
ohne
staatlich
eingezogene
Kirchensteuern
auskommen
und
sind
auf
die
freiwilligen
Beiträge
der
Gemeindemitglieder
angewiesen.
Was
nach
1945
allenfalls
half,
war
ein
leichterer
Zugang
zu
Genehmigungen
und
Materialzuweisungen.
So
schrieb
Gemeindeprediger
Pastor
Röhlig
an
die
Stadt:
"
Es
wird
im
Sinne
der
Alliierten
sein,
daß
unsere
Kirche
nicht
zuletzt
wiederaufgebaut
wird.
Vielleicht
ist
es
Ihnen
bekannt,
daß
die
Methodistenkirche
in
Amerika
die
größte
evangelische
Kirche
ist,
und
in
England
spielt
sie
auch
eine
führende
Rolle."
Der
Militärgeistliche
der
britischen
Besatzungstruppen,
Reverend
A.
Stott,
unterstützte
die
Eingaben.
Er
war
selbst
Methodist.
Die
Methodisten
sind
aus
der
anglikanischen
Kirche
hervorgegangen,
als
der
Engländer
John
Wesley
um
1730
eine
Erweckungsbewegung
begründete.
Religiöse
Studentengruppen
um
die
Gebrüder
Wesley
fielen
in
Oxford
durch
systematische
Zeiteinteilung
und
Lebenseinstellung
auf.
Die
Studenten
dieses
"
Heiligen
Clubs"
wurden
deshalb
spöttisch
als
"
Methodisten"
bezeichnet.
Der
Name
setzte
sich
fest.
Im
Osnabrücker
Land
traten
die
ersten
Anhänger
1868
in
Westerkappeln-
Metten
in
Erscheinung,
während
die
Osnabrücker
Gemeinde
1886
als
ihr
Gründungsjahr
betrachtet.
Bildtexte:
Die
Methodistenkirche
auf
der
Ecke
Heinrichstraße/
Schlossstraße
in
der
Bildmitte
bildete
in
den
1930er-
Jahren
einen
repräsentativen
Abschluss
des
Hindenburgplatzes.
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken
Die
gärtnerische
Anlage
des
heutigen
Willy-
Brandt-
Platzes
lässt
keine
Sichtachse
auf
die
Methodistenkirche
in
ihrer
Gesamtgröße
zu.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks