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1.
Erscheinungsdatum:
22.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Ein sakrales Kleinod in der Wüste
Zwischenüberschrift:
Die katholisch-apostolische Kirche
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
ein
Mauerblümchen
inmitten
Osnabrücks
bunter
Kirchenvielfalt
kommt
die
katholisch-
apostolische
Kirche
in
der
Arndtstraße
Nr.
28
daher.
So
adrett
und
gepflegt
sie
auch
ist,
wird
sie
dennoch
leicht
übersehen,
weil
sie
zurückgezogen
von
der
Straßenflucht
ihr
bescheidenes
Dasein
fristet.
Geradezu
eingequetscht
wirkt
sie
zwischen
den
sehr
viel
höheren
Gründerzeit-
Wohnhäusern
zur
Rechten
und
zur
Linken.
Kein
Hinweisschild,
keine
Gottesdienstzeiten,
kein
Aushangkasten
mit
Gemeindeinformationen
–
mit
keiner
Silbe
erfährt
der
Vorbeigehende,
zu
welchem
Zweck
das
Gebäude
hier
steht.
Einzig
ein
kleines
Kreuz
auf
dem
Dachfirst
und
ein
bleiverglastes
Rosettenfenster
über
dem
Eingang,
dem
man
Sonnenstrahlen
als
Motiv
für
eine
Erweckungsbotschaft
entnehmen
könnte,
weisen
auf
eine
christlich-
sakrale
Nutzung
hin.
Eigentlich
doch
untypisch
für
eine
Glaubensgemeinschaft,
die
von
dem
eigenen
Weg
überzeugt
ist
und
auch
andere
dafür
gewinnen
will,
die
mit
dem
Missionsbefehl
Jesu
im
Ohr
hinaus
in
alle
Welt
gehen
und
die
Frohe
Botschaft
verkünden
sollte?
Gerade
von
religiösen
Splittergruppen
ist
man
es
sonst
doch
gewohnt,
dass
sie
ihre
Glaubensrichtung
vehement
auch
nach
außen
vertreten?
"
Wir
missionieren
nicht
mehr"
,
stellt
dazu
das
Gemeindemitglied
Nicolai
Strauch
ebenso
knapp
wie
eindeutig
und
abschließend
fest,
"
wir
haben
gar
nicht
die
Möglichkeit,
neue
Mitglieder
aufzunehmen"
.
Der
Musikwissenschaftler
mit
deutsch-
brasilianischen
Wurzeln
ist
ausgebildeter
Pianist
und
Organist
und
als
solcher
berufen,
die
sonntäglichen
Gottesdienste
musikalisch
zu
begleiten.
Aber
ansonsten
hat
er
keine
herausgehobene
Funktion,
er
bezeichnet
sich
als
"
Laienhelfer"
wie
einige
andere
der
20
bis
25
verbliebenen
Mitglieder
der
"
Restgemeinde"
auch.
Sie
ist
in
Osnabrück
als
eingetragener
Verein
organisiert,
besitzt
aber
ansonsten
keine
Gemeindestruktur
mehr.
Es
gibt
schon
lange
keinen
hauptamtlichen
Priester
und
auch
keinen
"
Unterdiakon"
mehr.
Insofern
ist
auch
niemand
da,
der
verbindlich
den
katholisch-
apostolischen
Glauben
erklären
oder
Neumitglieder
aufnehmen
könnte.
Entsprechend
zurückhaltend
und
vorsichtig
ist
Strauch
mit
allen
Äußerungen
zum
Glaubensinhalt.
Das
Innere
der
Kirche
darf
er
zwar
zeigen,
aber
nicht
fotografieren
lassen.
Schon
gar
nicht
während
des
Gottesdienstes.
So
um
die
zehn
Gläubige
finden
sich
noch
jeden
Sonntag
ein.
Am
Eingang
hängt
eine
Tafel
mit
der
Überschrift
"
Unsere
Kranken"
,
darunter
steht
ein
Name.
Es
fällt
auf,
wenn
einer
weniger
da
ist.
Für
ihn
wird
gebetet.
Die
schöne,
mit
Schnitzerei
verzierte
Kanzel
wird
nicht
mehr
genutzt,
seitdem
in
den
1950er-
Jahren
zuletzt
ein
ordinierter
Geistlicher
in
der
kleinen
Kirche
predigte.
Seither
treten
in
Gottesdiensten
nur
die
Laienhelfer
ans
Lesepult
und
rezitieren
alte
Predigttexte.
Das
Abendmahl
wird
nicht
mehr
gefeiert.
"
Wir
befinden
uns
im
Zustand
des
‚
traurigen
Fastens′"
,
merkt
Strauch
dazu
an,
"
aber
wir
haben
nicht
die
Befugnis,
aus
eigener
Kraft
etwas
daran
zu
ändern"
.
Alles,
was
man
derzeit
tun
könne,
sei,
in
festem
Glauben
und
in
rechter
Lebensweise
auf
die
Wiederkehr
Jesu
vorbereitet
zu
sein.
Die
katholisch-
apostolische
Bewegung
entstand
um
1830
in
England.
"
Katholisch"
bezeichnet
nicht
etwa
eine
besondere
Nähe
zur
römisch-
katholischen
Kirche,
sondern
wird
in
der
Ursprungsbedeutung
als
"
allumfassend,
universell"
verstanden.
Ziel
war
die
"
Erweckung"
aller
Christen
und
ihre
Einstimmung
auf
die
bevorstehende
Wiederkunft
Christi.
"
Apostolisch"
nennt
sich
die
zur
Kirche
gewordene
Bewegung,
weil
sie
die
urchristliche
Kirchenordnung
mit
dem
Apostelamt
wiederhergestellt
sehen
möchte.
Zu
Beginn
des
20.
Jahrhunderts
zählten
katholisch-
apostolische
Gemeinden
weltweit
etwa
200
000
Mitglieder,
davon
in
Deutschland
rund
70
000
in
348
Gemeinden.
Es
war
die
Hochphase
auch
der
Osnabrücker
Gemeinde.
Sie
hatte
genügend
Geldmittel
gesammelt,
um
1890
nicht
nur
die
Kirche,
sondern
auch
das
angrenzende
Wohnhaus
Arndtstraße
27
bauen
zu
können.
Das
Wohnhaus
war
für
Amtsträger
und
später
auch
für
einfache
Kirchenmitglieder
gedacht.
Bis
vor
wenigen
Monaten
wohnte
hier
noch
ein
älteres
Gemeindemitglied,
inzwischen
sind
alle
Räume
kirchenunabhängig
vermietet.
Eine
größere
Innen-
und
Außenrenovierung
des
Gotteshauses
fand
Anfang
der
1970er-
Jahre
statt.
Die
Heizung
wurde
von
Kohle
auf
Gas
umgestellt,
die
nach
den
Bombenschäden
im
Krieg
reparierte
Dacheindeckung
erneuert,
der
Kirchenraum
neu
ausgemalt
und
(1981)
eine
neue
Orgel
aus
der
Werkstatt
Oberlinger
eingebaut.
Während
der
Bauphase
fand
die
Gemeinde
für
ihre
Gottesdienste
Unterschlupf
im
damals
zur
Katharinenkirche
gehörenden
Lutherhaus
auf
der
gegenüberliegenden
Straßenseite.
"
Wir
leben
in
gutem
Einvernehmen
mit
allen
getauften
Christen
auf
der
ganzen
Welt,
weil
wir
Teil
der
einen
Kirche
Christi
sind"
,
betont
Strauch.
Bildtexte:
Die
katholisch-
apostolische
Kirche
in
der
Arndtstraße
28
vor
der
Renovierung
Anfang
der
1970er-
Jahre.
Nach
der
Umgestaltung
glänzte
die
kleine
Kirche
im
Stadtteil
Wüste
mit
neuer
Eingangstür,
neuer
Sandsteinfassung
des
Portals
und
neugotischen
Spitzbogen-
Andeutungen
über
den
Giebelfenstern.
Foto:
Gemeinearchiv,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein