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1.
Erscheinungsdatum:
30.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Eine Freundin der geistigen Elite ihrer Zeit
Zwischenüberschrift:
Jenny-von-Voigts-Straße erinnert an Tochter Justus Mösers
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wer
etwas
online
bestellen
will
und
in
der
Jenny-
von-
Voigts-
Straße
wohnt,
ist
nicht
zu
beneiden.
Meistens
sind
die
Felder
für
den
Straßennamen
nicht
lang
genug,
man
wird
zum
Verstümmeln
gezwungen.
Trost
spendet
vielleicht
die
Erkenntnis,
dass
es
noch
schlimmer
hätte
kommen
können.
Denn
die
Namenspatronin
der
Straße
im
Stadtteil
Voxtrup
heißt
in
ganzer
Länge
Johanna
Wilhelmina
Juliana
von
Voigts.
Ein
weiterer
Trost
mag
darin
liegen,
dass
die
Anwohner
ihre
Adresse
mit
einer
bedeutenden
Frau
schmücken
können.
Bei
ihr
lässt
sich
viel
von
den
Fähigkeiten
ihres
berühmten
Vaters
Justus
Möser
wiedererkennen.
Im
alten
Rollenbild
erzogen,
wirkte
sie
im
Hintergrund,
pflegte
Briefkontakte
und
trat
in
privaten
Zirkeln
in
Erscheinung.
Ihr
wohl
prominentester
Freund
war
Johann
Wolfgang
von
Goethe.
Der
bat
sie
um
ihre
Meinung
zu
seiner
Prosa-
Fassung
der
"
Iphigenie"
.
Ludwig
Bäte
gab
1926
seiner
Jenny-
von-
Voigts-
Biografie
den
Titel
"
Eine
vergessene
Freundin
Goethes"
.
Jenny
Möser
kam
am
5.
Juni
1749
in
Osnabrück
zur
Welt.
Witzbolde
behaupten,
dass
sie
ihre
Schulbildung
sicherlich
in
der
Möser-
Mittelschule
genoss.
Das
ging
aber
schon
deshalb
nicht,
weil
das
Haus
Hakenstraße
10
noch
das
Wohnhaus
der
Familie
Möser
war.
Ein
Schulgebäude
wurde
an
der
Stelle
erst
1902
errichtet,
und
1927
erhielt
die
dort
eingerichtete
"
Bürgerschule"
den
Namen
"
Möser-
Mittelschule"
.
Heute
befindet
sich
die
"
Möser-
Realschule
am
Westerberg"
im
Gebäude
des
früheren
EMA-
Gymnasiums
an
der
Lotter
Straße.
Jenny
Möser
ging
durch
eine
sehr
private
Möser-
Schule,
denn
die
Erziehung
lag
in
Händen
ihrer
Mutter
Regina
Juliane
Möser
geborene
Brouning.
Für
die
Fremdsprachen
wurde
ein
Hauslehrer
hinzugezogen,
der
Jenny
und
ihren
beiden
Pflegeschwestern
Französisch,
Englisch
und
Italienisch
beibrachte.
Als
sie
im
Sommer
1766
zur
Verwandtschaft
nach
Braunschweig
reiste,
verlobte
sie
sich
dort
mit
dem
Schriftsteller
Thomas
Abbt.
Die
Heirat
war
schon
geplant,
da
starb
der
Auserwählte
unerwartet.
Zwei
Jahre
später
heiratete
Jenny
auf
Wunsch
ihres
Vaters
den
Geheimen
Rat
Johann
Gerlach
Just
von
Voigts
aus
Celle,
der
in
Melle
das
dortige
Familiengut
verwaltete.
Von
Voigts
war
eine
"
gute
Partie"
.
Die
Ehe
entsprang
eher
der
Vernunft
und
blieb
kinderlos.
Für
die
schöngeistigen
Studien
seiner
Frau
zeigte
von
Voigts
wenig
Verständnis.
Die
Eheleute
ließen
einander
aber
Freiräume
und
hielten
an
der
Verbindung
fest,
auch
als
Jenny
1787
nach
dem
Tod
der
Mutter
das
Landgut
"
Haus
vor
Melle"
verließ,
ganz
zur
Hakenstraße
zog
und
dem
Vater
den
Haushalt
führte.
Für
den
Vater
ordnete
Jenny
den
Fundus
an
Aufsätzen,
die
er
seit
1766
in
den
"
Osnabrücker
Intelligenzblättern"
veröffentlicht
hatte,
schrieb
Einleitungen
und
Begleittexte
und
gab
sie
als
Sammelbände
unter
dem
Titel
"
Patriotische
Phantasien"
heraus.
Durch
die
regelmäßige
Begleitung
ihres
Vaters
nach
Pyrmont,
wo
sie
einer
literarischen
Teegesellschaft
vorsaß,
aber
auch
dank
des
väterlichen
Ruhms
besaß
sie
vielfältige
Kontakte
zu
der
geistigen
und
gesellschaftlichen
Elite
der
Zeit.
In
ihrem
Briefwechsel
mit
Fürstin
Luise
von
Anhalt-
Dessau
offenbarte
sie
ihre
Empfindungen
und
Bedrückungen
als
im
"
goldenen
Käfig"
Gefangene,
aus
dem
auszubrechen
sie
sich
nicht
getraut
hatte.
Nur
hier
gestand
sie
die
Rollenkonflikte
ein
und
ließ
sie
kurz
vor
ihrem
Tode
sagen:
"…
ach,
ich
bin
nicht
glücklich
mit
mir
selbst."
Jenny
von
Voigts
starb
am
29.
Dezember
1814
in
Melle.
Bildtexte:
Jenny
Möser
war
eine
hochgebildete
Frau.
Die
Jenny
von
Voigts
Straße
in
Voxtrup
erinnert
an
die
Möser-
Tochter.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
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