User Online: 1 | Timeout: 03:58Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stromleitung bewegt die Gemüter
Zwischenüberschrift:
Amprion-Mitarbeiter zu Gast im Bürgerforum Voxtrup
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die geplante 380-Kilovolt-(kV)- Freileitung zwischen Gütersloh und Osnabrück bewegte die Gemüter beim Voxtruper Bürgerforum.

Zu dem Treffen kam auch Jörg Finke-Staubach, der für das Leitungsbauprojekt zwischen Gütersloh und Lüstringen beim Netzbetreiber Amprion verantwortlich ist. Ihm zur Seite stand Matthias Siebert von der Planungs- und Ingenieurgesellschaft Grontmij, die Amprion bei Umweltfragen berät.

Beide erklärten, dass geplant sei, für die neue, stärkere Leitung die alte Trasse zu nutzen. Eine 110-kV-Leitung würde auf dieser Strecke teilweise " mittrassiert" werden, weshalb die mitten durch den Ort verlaufende 110-kV-Leitung abgebaut werden könne. Da diese Leitung nicht im Besitz von Amprion ist, fragten die Anwohner noch einmal genau nach, und Finke-Staubach berichtete: " Es gibt mit dem Besitzer der 110-kV-Leitung entsprechende schriftliche Vereinbarungen. Das ist so sicher, das hat die Stadt auch gefragt."

Informationsbedarf seitens der Anwohner gab es auch in Bezug auf den gesetzlichen Mindestabstand der Höchstspannungsleitungen zu den Wohnhäusern. Denn gemäß den aktuellen Planungen würde dieser in Voxtrup teilweise unterschritten. " Es wird schwierig, ihn in eng besiedelten Räumen einzuhalten", sagte Fachdienstleiter Holger Clodius von der Stadt Osnabrück dazu, und Finke-Staubach antwortete auf die Forderung, dort ein Erdkabel zu verlegen: " Diese Strecke ist kein Pilotprojekt." Erdkabel seien nur bei Pilotprojekten vorgesehen. Auch dem Vorschlag, das Umspannwerk in Lüstringen zu versetzen, erteilte er eine Absage: " Die Idee war da, ist aber verworfen worden, weil sie nicht umsetzbar war."

Darüber hinaus ging es um die Themen elektromagnetische Felder und Grenzwerte. Eine Anwohnerin fragte, warum der Grenzwert für solche Felder in Deutschland höher läge als in anderen Ländern. " Es gibt kein holländisches oder deutsches Magnetfeld, die Physik ist die gleiche, nur die Betrachtung ist anders", so Finke-Staubach. Hintergrund: Das Magnetfeld einer Leitung ist umso größer, je mehr Strom durch diese fließt. In Deutschland lägen die Grenzwerte höher, weil der Richtwert sich an einer Leitung unter Volllast orientieren würde, erläuterte der Fachmann. In anderen Ländern sei dies nicht der Fall.

Später machte er den Voxtrupern noch ein Angebot: Zu den letztendlich von der Trasse betroffenen Hausbesitzern könnte sein Unternehmen kommen, um das bisherige Magnetfeld zu messen. Dieser Wert würde dann " auf Volllast hochgerechnet". Und wenn die neue Leitung unter Strom stünde, käme er erneut zum Messen vorbei. Dann könne man die Hochrechnung " auf Volllast" des neuen Ist-Wertes mit der alten vergleichen. Zwar änderte dieser Vorschlag nichts an den Ängsten und Befürchtungen vieler Zuhörer, dennoch kam das Angebot bei den meisten gut an, viele wollen es nutzen.

Die Anwohner schlugen den Vertretern der Stadt einen Ortstermin vor: Dabei könnten sie selbst sehen, wie nah die Leitungen an den bestehenden Häusern vorbei- führen würden. Bürgermeister Burkhard Jasper, der das Bürgerforum leitete, griff diesen Vorschlag auf, um ihn dem Stadtentwicklungsausschuss zu unterbreiten.
Bildtext:
Diese Stromleitung an der Meller Landstraße, die quer durch Voxtrup verläuft, soll abgebaut werden.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Claudia Sarrazin


Anfang der Liste Ende der Liste