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1.
Erscheinungsdatum:
21.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Der fleißige "Bürgermeister der Neustadt"
Zwischenüberschrift:
Die Erdbrinkstraße in Widukindland erinnert an den verdienten Kaufmann und Senator
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Als
im
Widukindland
zu
Beginn
der
1960er-
Jahre
eine
neue
Wohnsiedlung
bis
fast
an
die
Stadtgrenze
gegen
Belm-
Powe
herangeschoben
wurde,
war
die
Zeit
national
pathetischer
Straßennamen
wie
Kameradschaftsweg
und
Cheruskerweg,
die
im
westlichen
Widukindland
vorherrschen,
vorbei.
Die
neuen
Straßen
wurden
nach
verdienten
Osnabrücker
Bürgern
benannt.
Als
Namenspaten
dienten
etwa
Regierungspräsident
Petermann,
der
Direktor
des
Ratsgymnasiums
Fortlage,
Heimatforscher
Rothert
und
Bürgervorsteher
Bußmann.
Ihnen
begegnet
auf
Augenhöhe
der
Kaufmann
und
ehrenamtliche
Kommunalpolitiker
Bernhard
Wilhelm
Rudolph
Erdbrink.
Als
dieser
1853
geboren
wird,
repräsentiert
er
bereits
die
dritte
Generation
des
alteingesessenen
und
angesehenen
Kaufmannshauses.
Der
Großvater
zog
1802
von
Dissen
nach
Osnabrück
in
die
Johannisstraße
3
direkt
hinter
die
Stadtmauer
und
das
damals
noch
existierende
Johannistor,
um
hier
eine
Tabakmanufaktur
zu
betreiben.
Der
Vater
Johann
Rudolph
Erdbrink
verlegt
das
Geschäft
zur
Johannisstraße
1
und
damit
an
den
Standort,
den
sehr
viele
Osnabrücker
noch
mit
der
Eisenwarenhandlung
Erdbrink
in
Verbindung
bringen.
Der
Vater
lässt
von
der
Tabakherstellung
ab
und
bietet
fortan
Kolonialwaren,
Farben,
Eisenwaren
und
Landwirtschaftsbedarf
an.
1865
lässt
er
die
Firma
unter
seinem
Namen
J.
R.
Erdbrink
in
das
Handelsregister
eintragen.
B.
W.
Rudolph
Erdbrink
durchläuft
eine
Banklehre
in
dem
Osnabrücker
Bankhaus
Westerkamp
&
Fortlage
und
volontiert
danach
bei
einem
kollegial
befreundeten
Eisenhandelsbetrieb
in
Bremen.
1880
tritt
er
als
Teilhaber
in
das
Familienunternehmen
ein,
das
er
mehr
und
mehr
in
Richtung
Eisenwaren,
Öfen,
Beschläge
und
Werkzeuge
spezialisiert.
1889,
nach
dem
Tod
der
Mutter,
wird
er
alleiniger
Inhaber.
Zugleich
ist
er
engagiertes
Mitglied
im
Kirchenvorstand
von
St.
Katharinen
und
setzt
sich
25
Jahre
lang
als
Bürgervorsteher
und
ab
1913
als
Senator
ehrenamtlich
für
die
Interessen
seiner
Mitbürger
in
der
Neustadt
ein.
Er
geht
dabei
so
geschickt
und
wirkungsvoll
vor,
dass
er
bald
inoffiziell
als
"
Bürgermeister
der
Neustadt"
tituliert
wird.
Maßgeblich
treibt
er
den
Bau
der
Straßenbahn
voran.
Quasi
zum
Dank
fährt
sie
ab
1906
vor
seinen
Schaufenstern
entlang.
Als
er
sich
1919
aus
Altersgründen
nicht
erneut
zur
Wahl
stellt,
verabschiedet
ihn
Oberbürgermeister
Rißmüller
mit
den
Worten:
"
Ihr
fester
Wille,
nur
dem
Wohle
der
Stadt
zu
dienen,
haben
Ihre
Mitarbeit
besonders
wertvoll
und
fruchtbringend
gestaltet."
Am
28.
November
1934
stirbt
B.
W.
Rudolph
Erdbrink
81-
jährig
in
Osnabrück.
In
der
vierten
Generation
führen
Rudolf
und
Alfred
das
Handelshaus
fort,
das
1924
um
den
Großhandel
in
Eisenwaren,
Heiz-
und
Kochgeräten
erweitert
wird.
Für
damalige
Begriffe
großzügige
Lagermöglichkeiten
werden
auf
den
Nachbargrundstücken
Petersburger
Wall
1–5
geschaffen.
Im
Zweiten
Weltkrieg
wird
der
Gebäudekomplex
viermal
von
Bomben
getroffen.
1949
ist
das
Großhandelslager
wiederaufgebaut,
zwischen
1951
und
1959
in
Stufen
auch
der
Einzelhandel
auf
dem
Eckgrundstück
Johannisstraße/
Petersburger
Wall.
Der
zurückgenommenen
Baufluchtlinie
der
verbreiterten
Johannisstraße
wird
geschickt
Folge
geleistet,
indem
ein
Arkadengang
für
Fußgänger
in
das
Gebäude
eingezogen
wird.
Dadurch
steht
in
den
Obergeschossen
weiterhin
die
alte
Gebäudetiefe
zur
Verfügung.
Die
fünfte
Unternehmergeneration
mit
Jürgen
und
Werner
Erdbrink
tritt
in
die
Firma
ein.
Leider
geht
der
radikale
Strukturwandel
im
Einzelhandel
wie
auch
im
Großhandel
mit
Eisenwaren
und
Küchengeräten
nicht
spurlos
an
Firma
Erdbrink
vorbei.
In
den
1980er-
Jahren
treten
wirtschaftliche
Schwierigkeiten
zutage.
Ein
Überlebensversuch
wird
gestartet,
indem
man
die
wirtschaftlichen
Aktivitäten
der
in
gleicher
Branche
tätigen
Firma
Gebrüder
Schaper
(Lotter
Straße)
übernimmt.
Leider
vergebens.
1985
fällt
die
Firma
Erdbrink
in
Konkurs.
Teile
der
Gebäude
werden
heute
von
den
Möbelhandelsbetrieben
"
rs"
und
"
Yellow"
genutzt.
Bildtexte:
Das
Einzelhandelsgeschäft
Erdbrink
an
der
Ecke
Johannisstraße/
Petersburger
Wall
um
1965.
B.
W.
Rudolf
Erdbrink
(1853–
1934)
.
Ölgemälde
im
Familienbesitz
Die
Erdbrinkstraße
im
Stadtteil
Widukindland
verbindet
die
Petermannstraße
mit
der
Rothertstraße.
Fotos:
Firmenarchiv
Erdbrink,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
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