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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zahl der Windräder wächst weiter
 
Bald 3000 Windräder in Weser-Ems?
Zwischenüberschrift:
Fast 400 Anlagen angefragt oder beantragt – Ministerium: Erlass kommt im Herbst
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Zahl der Windräder in der Region Weser-Ems wird weiter zunehmen. Werden alle bei Kreisen und kreisfreien Städten vorangefragten oder beantragten Anlagen gebaut, dann steigt die Gesamtzahl auf über 3000 an. Schon jetzt steht jedes zweite niedersächsische Windrad zwischen Nordseeküste und Teutoburger Wald.

Osnabrück. Die Zahl der Windräder in der Region Weser-Ems dürfte in absehbarer Zeit auf über 3000 steigen. Ein Ende des Ausbaus ist indes nicht in Sicht. Die rot-grüne Landesregierung hat ambitionierte Ziele. Ärger ist programmiert.

2640 Windkraftanlagen drehen sich derzeit in der Region. Das zeigt eine Anfrage bei den Landkreisen und kreisfreien Städten. Damit steht in Weser-Ems jede zweite Anlage in Niedersachsen. Weitere 383 Windräder sind angefragt oder beantragt, was ganz im Sinne der niedersächsischen Landesregierung sein dürfte, die am sogenannten Windkrafterlass feilt. Kernzahlen: Bis 2050 soll die Windenergieleistung im Land von derzeit 8, 2 auf mindestens 20 Gigawatt steigen. Die mit Anlagen belegte Fläche würde laut Umweltministerium von 1, 1 auf dann 1, 4 Prozent der Landesfläche steigen.

Die Pläne sind umstritten. Kommunen protestierten gleichsam wie Bürgerinitiativen. Derzeit prüft das Ministerium Stellungnahmen zum Erlass. 40 seien eingegangen, heißt es aus Hannover. Diese würden ausgewertet und der Erlass gegebenenfalls überarbeitet. Somit könne er " nach erneuter Ressortabstimmung und abschließender Billigung durch das Kabinett voraussichtlich im Herbst erfolgen".

Sven Schulteis ist sicher: " Die werden das trotz aller Proteste durchboxen." Schulteis ist Sprecher des Vereins " Vernunftkraft Niedersachsen", ein Zusammenschluss, der nach eigenen Angaben rund 10 000 Windkraftgegner hinter sich weiß. Sie bemängeln, dass weder auf die Gesundheit der Menschen noch auf die Natur Rücksicht genommen werde. Zudem gebe es weder die Leitungen, um den Windstrom zu transportieren, noch Technik, um die Energie zu speichern. Solche Gegenargumente werden aus Sicht von Schulteis " unter den Teppich gekehrt".

Das Umweltministerium geht indes davon aus, dass mit steigender Leistung der Windkraftanlagen von bis zu fünf Megawatt künftig weniger Anlagen insgesamt notwendig sein könnten, um die Ziele des Windkrafterlasses zu erreichen. 4000 Windräder, rechnet die Behörde. Derzeit seien es 5616.

Einstweilen jedenfalls geht der Ausbau weiter. Die größten Zuwächse verzeichnet der Kreis Aurich mit fast 100 Voranfragen oder Anträgen für neue Windräder. Die Zahl der Windräder würde hier auf gut 700 steigen.

Schulteis′ Antwort auf die Frage, ob in Weser-Ems noch Platz für neue Anlagen ist, fällt eindeutig aus: " Definitiv nein." Die Regierung hingegen setzt bei den Windkraftplänen auf den ehemaligen Regierungsbezirk. Sie verweist auf die hohe Quote an Windtagen und die Windkraft-Wirtschaft. " Mit diesen guten natürlichen und regionalwirtschaftlichen Voraussetzungen kommt der Region auch künftig eine wichtige Rolle bei der Windenergienutzung und deren weiteren Ausbau im Lande zu", schreibt das Umweltministerium.

Mehr zur Energiewende auf noz.de/ energie
Autor:
Dirk Fisser


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