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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Flüchtlingsarbeit wird aufgestockt
 
Vier Stellen mehr für Flüchtlingsarbeit
Zwischenüberschrift:
Sozialausschuss nur uneinig über Termin der Abstimmung
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der Rat der Stadt wird voraussichtlich schon an Dienstag beschließen, die Koordinierungsstelle für Flüchtlingssozialarbeit um vier auf dann 6, 75 Stellen aufzustocken. Grund sind die gestiegenen Flüchtlingszahlen. Bei der Verabschiedung des Konzepts lebten 281 Flüchtling in der Stadt, derzeit sind es 827.

Osnabrück. Die Stadt will trotz leerer Kassen die Koordinierungsstelle für Flüchtlingssozialarbeit um vier Stellen aufstocken. Im Sozial- und Gesundheitsausschuss gab es dafür einhellige Zustimmung. Uneinigkeit herrschte alleine darüber, ob der Rat darüber bereits am kommenden Dienstag oder erst in seiner Septembersitzung entscheiden soll.
Das Konzept zur Wohnraumversorgung und Integration von Flüchtlingen war 2013 erarbeitet worden. Die dafür gegründete Koordinierungsstelle soll neu ankommende Flüchtlinge informieren und speziell bei der Wohnungssuche begleiten, sich um die schulische Förderung der Kinder und Jugendlichen kümmern und Sprachkurse organisieren.
Mit dem Konzept machte Osnabrück bundesweit positive Schlagzeilen. Die Arbeit begann mit zwei Stellen, je eine bei der Stadt und beim Verein Outlaw. Später kam eine Dreiviertelstelle vom Caritasverband, kofinanziert vom Land, hinzu.
Inzwischen haben sich die Bedingungen allerdings erheblich verändert. 2013 lebten 280 Asylbewerber in Osnabrück, in diesem Jahr sind 827, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich mehr als 1000 sein. Der Betreuungsschlüssel soll bei einem Sozialarbeiter für 100 Flüchtlinge liegen. Inzwischen liegt er deutlich über 1: 250.
Aufgaben wie die Koordination der Ehrenamtlichen, die Zusammenarbeit mit Initiativen und die Kooperation mit Schulen, Kultur- und Sportvereinen und anderen Organisationen mussten zurückgestellt werden. Deshalb sollen der Verein Outlaw und der Caritasverband je zwei Stellen mehr bekommen.
Die Situation war im Mai im Sozialausschuss diskutiert worden. " Ich hätte nicht gedacht, dass die Verwaltung so schnell darauf reagiert", staunte das hinzugewählte Mitglied Hinrich Haake. Christopher Cheesemann ließ sich zu einer Vokabel hinreißen, " die ich sonst meide: alternativlos".
Bei aller fraktionsübergreifenden Freude gab es dennoch unterschiedliche Meinungen über den Zeitpunkt, wann das Thema im Rat verabschiedet werden soll. Die Verwaltung schlug den üblichen Ablauf vor. Wegen der Sommerpause würde das Thema erst im September im Finanzausschuss behandelt und anschließend in den Rat kommen.
Das sei zu spät, wenn die Träger bis zum 1. Oktober hoch qualifiziertes Personal anwerben müssten, meinte Franz-Josef Schwack (CDU). Es sei auch möglich, den Beschluss sofort in den Rat zu geben. Die Ausschussvorsitzende Anke Jacobsen (Grüne) wollte den Finanzausschuss nicht übergehen. Bei der Abstimmung über ein beschleunigtes Verfahren gab es bis auf drei Ja-Stimmen der CDU nur Enthaltungen, sodass der Antrag angenommen ist.

Kommentar
Eine kluge Entscheidung

Mehrausgaben von 240 000 Euro bei leeren Kassen. Das ist eine mutige Vorlage, die die Verwaltung der Politik erarbeitet hat. Und sie führt zu einer klugen Entscheidung. Denn wer frühzeitig dafür sorgt, dass Flüchtlinge in die Gesellschaft integriert werden, kann nur gewinnen. Geld, das an dieser Stelle gespart würde, müsste sonst vielleicht doppelt und dreifach für gescheiterte Existenzen aufgebracht werden.

Die vier neuen Stellen werden gerecht verteilt auf den Verein Outlaw, der sich bei der ersten Ausschreibung durchgesetzt hatte, und den in der Flüchtlingsarbeit erfahrenen Caritasverband, den die CDU von Anfang an gerne mit im Boot gehabt hätte.

Die Einigkeit im Ausschuss und demnächst im Rat steht in einer guten Tradition, bei wichtigen Entscheidungen an einem Strang zu ziehen. Gerade in Zeiten, in denen Asylbewerberheime angegriffen werden und Politiker mit ihren Äußerungen über Flüchtlinge die Stimmung anheizen, ist das ein wichtiges und richtiges Zeichen.

Osnabrück steht zu seinen neuen Bürgern. Sie werden offen aufgenommen, um uns und unsere Gesellschaft zu bereichern.
Autor:
Ulrike Schmidt


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