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1.
Erscheinungsdatum:
23.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Ruhender Pol in schweren Zeiten
Zwischenüberschrift:
Reimerdesstraße erinnert an den langjährigen Stadtsyndikus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nur
ein
einziges
Straßenschild
weist
auf
die
kurze
Stichstraße
am
Westerberg
hin,
die
nach
dem
langjährigen
hohen
Verwaltungsbeamten
Max
Reimerdes
(1860
bis
1942)
benannt
ist.
Und
dieses
eine
Schild
ist
ziemlich
zugewachsen,
sodass
man
es
kaum
findet.
Eigentlich
schade,
denn
Reimerdes
verdient
es,
dass
man
ihn
ans
Licht
holt
und
seine
Verdienste
für
die
Stadt
beschreibt.
Die
städtischen
Gremien
wussten,
was
sie
an
ihm
gehabt
hatten,
als
sie
ihn
1926
in
den
Ruhestand
verabschiedeten,
und
verliehen
ihm
das
Ehrenbürgerrecht.
Das
war
eine
seltene
Auszeichnung,
die
die
Stadt
zuvor
nur
sechsmal
vergeben
hatte.
Unter
den
sieben
Ehrenbürgern
war
Reimerdes
der
einzige
Kommunalbeamte.
Ein
Jahr
später
kam
ein
zweiter
hinzu:
Oberbürgermeister
Julius
Rißmüller,
der
1927
Pensionär
wurde.
Beide,
Rißmüller
und
sein
Stellvertreter
Reimerdes,
bildeten
eine
kongeniale
Verwaltungsspitze.
Beide
promovierte
Juristen
und
somit
von
ähnlicher
Denkart,
führten
sie
Osnabrück
durch
den
Ersten
Weltkrieg
und
die
Notzeiten
danach,
durch
Hunger
und
Inflation.
Dabei
stellten
sie
die
Weichen
für
den
Aufstieg
von
einer
Mittelstadt
mit
50
000
Einwohnern
zu
einer
industriestarken
Großstadt
mit
90
000
Einwohnern.
Als
die
innenpolitischen
Gegner
in
der
zweiten
Hälfte
der
Weimarer
Republik
immer
zahlreicher
wurden,
versank
das
Osnabrücker
Bürgervorsteherkollegium
mit
seinen
Vertretern
von
Rechtsaußen
bis
Linksaußen
zeitweise
in
politischen
Schaukämpfen.
An
der
Spitze
des
Magistrats
waren
Rißmüller
und
Reimerdes
die
ruhenden
Pole,
die
darauf
achteten,
dass
die
richtigen
Sachentscheidungen
zum
Wohle
der
Stadt
getroffen
wurden.
Zur
Reimerdesstraße,
einer
ruhigen
Wohnstraße
am
Nordhang
des
Westerbergs,
muss
man
sagen,
dass
Max
Reimerdes
eigentlich
zweite
Wahl
war.
Als
die
Straße
1938
angelegt
wurde,
stand
ein
Kampfgenosse
Hitlers
höher
im
Kurs
als
ein
Kommunalbeamter
aus
der
Weimarer
Zeit.
Die
Dietrich-
Eckart-
Straße
erschloss
genau
wie
die
parallel
verlaufende
Litzmannstraße
eine
Neusiedlung,
die
von
einer
Wohnungsbaugenossenschaft
für
verdiente
Kriegsveteranen
angelegt
worden
war.
1945
wurden
auch
die
Straßennamen
entnazifiziert.
Aus
der
ideologisch
schwer
belasteten
Litzmannstraße
wurde
die
Schoellerstraße,
und
Dietrich
Eckart
wurde
zugunsten
von
Reimerdes
entsorgt.
Max
Reimerdes
kam
am
3.
November
1860
als
Sohn
des
Obergeometers
und
Katasteramtsleiters
Ferdinand
Reimerdes
in
Osnabrück
zur
Welt.
Er
besuchte
die
Bürgerschule
und
das
Ratsgymnasium.
Nach
dem
Abitur
1880
folgte
das
Jurastudium
in
Göttingen,
Leipzig
und
Freiburg.
Als
Referendar
kam
er
erst
ans
Amtsgericht
Zellerfeld
im
Harz,
kehrte
dann
zu
weiteren
Ausbildungsstationen
nach
Osnabrück
zurück.
1890
legte
er
die
große
Staatsprüfung
für
den
höheren
öffentlichen
Dienst
ab.
1894
trat
Reimerdes
als
"
rechtskundiger
Senator"
in
städtische
Dienste.
Mit
dieser
Stelle
war
gleichzeitig
das
Amtsgeschäft
des
Polizei
direktors
verbunden.
1901
wählten
die
Kollegien
ihn
zum
Stadtsyndikus
und
damit
zum
Stellvertreter
von
Bürgermeister
Rißmüller.
Die
beiden
blieben
ein
"
Team"
bis
zu
Reimerdes′
Pensionierung
1926.
Reimerdes
förderte
das
Schulwesen
durch
Neubauten
und
Reformen
genauso
wie
das
Theater.
Als
er
das
Theaterdezernat
übernahm,
wurde
noch
an
der
Großen
Gildewart
gespielt.
Mit
großer
Energie
setzte
er
sich
für
den
Neubau
am
Domhof
ein.
Die
Osnabrücker
kannten
und
schätzten
Reimerdes
auch,
weil
er
in
zahlreichen
Vereinen
und
karitativen
Einrichtungen
Ehrenämter
bekleidete.
Bildtexte:
Max
Reimerdes
hatte
immer
das
Wohl
der
Stadt
im
Auge.
Nur
ein
kleines
Schild,
das
fast
zugewachsen
ist,
erinnert
an
den
verdienten
Kommunalbeamten.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks