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1.
Erscheinungsdatum:
23.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schimpansen unter Vollnarkose
Zwischenüberschrift:
Gesundheitscheck vor Affentransport im Zoo Osnabrück – Kume und Kisha untersucht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Anfang
September
werden
die
westafrikanischen
Schimpansen
Kume
und
Kisha
ihren
Heimatzoo
Osnabrück
verlassen,
um
in
Basel
und
Leipzig
für
Nachzucht
zu
sorgen.
Vor
dem
Transfer
wurden
die
beiden
neunjährigen
Menschenaffen
am
Donnerstag
zwei
Stunden
lang
unter
Vollnarkose
auf
Herz
und
Nieren
untersucht
–
ein
Blick
hinter
die
Kulissen
eines
nicht
alltäglichen
Gesundheitschecks.
Die
leichte
Anspannung
in
Kumes
Kiefer
hätte
Warnung
genug
sein
sollen.
Fünf
Minuten,
glaubt
Michael
Böer,
den
feinfühligen
Finger
am
Maul
des
schlafenden
Primaten,
bleiben
jetzt
noch,
bevor
der
Schimpanse
aus
der
Betäubung
erwacht.
Doch
diesmal
trügt
den
Zoodirektor
seine
jahrzehntelange
Erfahrung
als
Tierarzt.
Der
Affe
schlägt
die
Augen
auf
–
zu
früh!
Ein
letztes
Röntgenbild,
besser
zwei,
müssten
noch
gemacht
werden,
außerdem
der
Ultraschall.
Im
Halbschlaf
erkennt
Kume,
dass
er
auf
einem
Stuhl
sitzt,
auf
dem
er
selbst
nie
Platz
genommen
hat.
Sieht,
wie
fünf
Männer
in
Schutzkitteln
um
ihn
herum
stehen.
Merkt,
wie
einer
seinen
Kopf
festhält
und
ein
anderer
seine
Arme.
Staunt
über
die
Kamera,
mit
der
ein
Dritter,
offenbar
schwer
an
dem
bierkastengroßen
Apparat
tragend,
auf
seinen
Bauch
leuchtet.
Und
spürt
die
Klammer
in
seinem
Maul,
von
der
ein
langes
Kabel
in
ein
Messgerät
führt.
Dem
Schimpansen
wird
das
zu
viel.
Er
kreischt,
fängt
an
zu
zappeln
und
will
sich
losreißen
–
was
dem
Tier
leicht
fiele
im
Vollbesitz
seiner
Kräfte,
denn
die
Muskeln
seines
drahtigen
Oberkörpers
sind
zehnmal
stärker
als
beim
Menschen.
Doch
bevor
Kume
entwischen
kann,
hieven
Böer
und
seine
Kollegen
den
Affen
durch
eine
Gittertür.
Aus
seiner
Weste
zückt
Böer
eine
Spritze,
wie
er
sie
für
unvorhergesehene
Fälle
immer
parat
hat,
und
schickt
Kume
mit
einer
weiteren
Ladung
Betäubungsmittel
zurück
ins
Reich
der
Träume.
Der
Zoodirektor
gibt
Entwarnung:
keine
Gefahr,
alles
unter
Kontrolle.
Ersatz
in
Sicht
Als
der
Schimpanse
wenig
später
erneut
zu
sich
kommt,
befindet
er
sich
längst
wieder
in
seinem
Gehege
der
Erlebniswelt
Takamanda
und
hat
den
Gesundheitscheck
hinter
sich.
Stattdessen
schlummert
Affendame
Kisha
auf
dem
tischgroßen
Holzbrett,
das
die
Tierärzte
im
Schlaftrakt
des
Affenhauses
aufgebockt
haben.
Denn
wie
Kume,
der
in
die
Schweiz
geht,
muss
das
Weibchen
reisen.
Und
wie
Kume
wird
sie
deshalb
vorschriftsmäßig
auf
Krankheiten
wie
Gelbsucht
und
Schimpansen-
Aids
untersucht,
außerdem
auf
Herpes,
Salmonellen
und
Tuberkulose.
Anders
als
ihr
Gefährte
verschläft
sie
den
medizinischen
Test
jedoch
komplett.
In
Seelenruhe
können
die
Tierärzte
und
Assistenten
die
Mikrochips
unter
Kishas
Fell
auslesen
und
auch
ihr
Blutproben
entnehmen,
die
noch
am
Nachmittag
das
Deutsche
Primatenzentrum
in
Göttingen
erreichen.
Bleiben
sie
ebenso
ohne
Befund
wie
die
Röntgenbilder
von
Kume,
werden
die
beiden
Affen
den
Schölerberg
in
knapp
zwei
Wochen
verlassen.
Ersatz
ist
jedoch
schon
in
Sicht:
Aus
Basel
soll
Schimpansin
Samana
kommen.
Warum
Kume
und
Kisha
überhaupt
abgegeben
werden,
erläutert
Revierleiter
Wolfgang
Festl:
Beide
Tiere
seien
inzwischen
geschlechtsreif
und
sollen
sich
in
anderen
Familien
fortpflanzen.
Auf
diese
Weise
soll
eine
von
der
Wildbahn
unabhängige,
überlebensfähige
Population
aufgebaut
werden.
Außerdem
gibt
es
laut
Festl
Führungsgerangel
zwischen
Kume
und
Alphatier
Tutu,
seinem
Vater.
"
Kume
bekommt
viel
Druck
und
Prügel,
damit
er
die
Weibchen
nicht
deckt."
In
der
Natur
würden
die
Affendamen
das
Patriarchat
verlassen
und
abwandern.
In
der
Zucht
sei
das
nicht
möglich.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Schimpansen-
Männchen
Kume
liegt
narkotisiert
auf
dem
Untersuchungstisch.
Das
Kabel
dient
zur
Überwachung
der
Körperfunktionen.
Zootierarzt
Thomas
Scheibe
entnimmt
Kume
Blut
aus
dem
linken
Unterarm,
während
Takamanda-
Revierleiter
Wolfgang
Festl
den
Schimpansen
festhält.
Tierärztin
Christina
Glier
hört
die
Herztöne
des
Affen
mit
einem
Stetoskop
ab.
Zoodirektor
Michael
Böer
überwacht
das
Ganze.
Fotos:
Sebastian
Stricker
Westafrikanische
Schimpansen
Der
Westafrikanische
Schimpanse
ist
eine
von
vier
Unterarten
der
Schimpansen.
Sie
gilt
als
stark
gefährdet
und
ist
mittelfristig
vom
Aussterben
bedroht.
Ihr
Freiland-
Bestand
wird
auf
nur
noch
15
000
bis
20
000
Tiere
geschätzt.
Wilderer
und
Jäger
machen
den
Menschenaffen
zu
schaffen.
Regenwaldzerstörung
nimmt
ihnen
den
Lebensraum.
Schimpansen
kommen
in
freier
Wildbahn
außer
in
Westafrika
auch
in
Zentralafrika
sowie
in
der
Savanne
vor.
Sie
können
über
50
Jahre
alt
werden,
etwa
so
groß
wie
ein
Schulkind,
aber
mit
90
Kilogramm
so
schwer
wie
ein
erwachsener
Mann.
Schimpansen
sind
Allesfresser
und
ernähren
sich
von
Blättern,
Knospen,
Früchten
und
Fleisch.
Außerdem
sind
sie
gute
Kletterer.
Mit
Vorliebe
laufen
sie
auf
allen
Vieren
und
stützen
sich
dabei
auf
den
Fingerknöcheln
ab.
Sie
leben
im
Familienverband,
in
dem
es
sehr
temperamentvoll
zugeht.
Die
Freude
am
Spiel
ist
stark
ausgeprägt.
Als
Hordenführer
fühlt
sich
das
Männchen
für
den
Schutz
verantwortlich.
Schimpansen
sind
ausgezeichnete
Beobachter
und
Künstler
in
der
Herstellung
Werkzeuge.
Autor:
Sebastian Stricker