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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück will Flüchtlinge besser integrieren
Zwischenüberschrift:
Erstmals Konzept vorgestellt
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt Osnabrück will erstmals ein Konzept zur Wohnraumversorgung und Integration von Flüchtlingen verabschieden. Ein erster Entwurf der städtischen Integrationsbeauftragten Seda Rass-Turgut wurde dem Sozial- und Gesundheitsausschuss zur Diskussion vorgelegt.

Derzeit leben in Osnabrück 281 Asylbewerber. In den kommenden Monaten werden der Stadt weitere 260 Menschen, vornehmlich aus Kriegs- und Krisengebieten, zugewiesen. Pro Jahr und Mensch bekommt die Stadt vom Land Niedersachsen eine Pauschale von 5036 Euro. Damit muss die Stadt weitere 800 000 Euro zuschießen. Im kommenden Jahr wird sich das Defizit verringern, weil das Land die jährliche Pauschale auf 5932 Euro erhöhen wird.

Die Stadt wird noch mehr Geld in die Hand nehmen, wenn sie " die Integration von Flüchtlingen über das gesetzlich geregelte Minimum hinaus human gestalten möchte und sie in die Stadtgesellschaft integrieren will", wie es das Konzept vorsieht. Denn die Integration von Flüchtlingen ist im Bundesgesetz nicht vorgesehen.

Das von Rass-Turgut vorgestellte " Osnabrücker Wohnraumversorgungs-Modell" sieht einen maximal zweijährigen Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft und eine dezentrale Unterbringung " durch Zusage zur Übernahme einer angemessenen Bruttokaltmiete" vor. Im Gegensatz zu anderen Kommunen will Osnabrück auf einen Kostenvergleich verzichten. Anderenfalls könnten Flüchtlinge nur dann in eine eigene Wohnung ziehen, wenn sie billiger als die Gemeinschaftsunterkunft ist. Die Höhe der Bruttomieten orientiert sich an denen anderer Hilfeempfänger.

Die Gemeinschaftsunterkünfte sind in der Regel für jüngere alleinstehende Männer. Ausnahmen gelten unter anderem für Familien mit Kindern, alleinstehende Frauen, körperlich oder psychische kranke oder alte Flüchtlinge sowie unbegleitete, ehemals minderjährige Flüchtlinge nach der Betreuung durch das Jugendamt. Ein Auszug aus der Gemeinschaftsunterkunft ist auch bei religiösen, ethnischen, politischen oder geschlechtsspezifischen Konflikten wünschenswert. Allerdings, auch das zeigt das Konzept auf, kann Osnabrück nicht wie andere Kommunen auf eine städtische Wohnungsbaugesellschaft zurückgreifen. Zudem gibt es zurzeit einen " erheblichen Engpass an günstigem Wohnraum".

Auf der Suche nach geeignetem Wohnraum könnte die Koordinierungsstelle Flüchtlingsarbeit leisten, die im kommenden Jahr mit erfahrenen Trägern der Flüchtlingssozialarbeit eingerichtet werden soll. Geplant sich zwei Vollzeitkräfte. Zu ihren Aufgaben gehören die Information und Begleitung neu ankommender Flüchtlinge, die Weiterleitung von Kindern und Jugendlichen an die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAZ) und die Organisation von Sprachkursen zum Erlernen von Grundkenntnissen der deutschen Sprache. Angesichts hoher Kosten für Sprachkurse schlägt die Verwaltung vor, entsprechende Angebote mit Ehrenamtlichen zu organisieren.

Auch bei der Strukturierung des Alltags soll die Koordinierungsstelle behilflich sein. So könnte sie eine Zusammenarbeit mit Osnabrücker Sportvereinen aufbauen, die Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen ermäßigt Zugang gewähren. Nicht zuletzt sollten die Flüchtlinge in ihrem Quartier bei Straßenfesten, Kinderfesten und kulturellen Veranstaltungen eingebunden werden.

Die Ausschussmitglieder dankten für das Konzept. Es sei eine gute Diskussionsgrundlage.
Bildtext:
Zerstörtes Land, ungewisse Zukunft: Viele der in den kommenden Monaten erwarteten Flüchtlinge kommen aus Syrien.
Foto:
dpa
Autor:
Ulrike Schmidt


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