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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Vergebliche Flucht in die Niederlande
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten ermordeten die Jüdin Gertrud Leichtentritt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
war
unheimlich
geworden
in
Deutschland.
Der
Hass
auf
Juden
schien
geradezu
verordnet
zu
sein,
seit
Adolf
Hitler
1933
die
Macht
übernommen
hatte.
Offenbar
gab
Gertrud
Leichtentritt
nach
drei
Jahren
die
Hoffnung
auf:
1936
zog
sie
nach
Enter
in
die
Niederlande.
Doch
wenige
Jahre
später
verfolgten
die
Nationalsozialisten
sie
auch
dort,
verschleppten
und
ermordeten
sie
in
Auschwitz.
In
Osnabrück
lebte
Gertrud
Leichtentritt
zuletzt
an
der
Gutenbergstraße
5
–
mit
ihrer
Tochter
Erna.
1928
war
ihr
Ehemann,
der
Kaufmann
Georg
Leichtentritt,
gestorben.
Es
war
die
Zeit
der
Demokratie
–
der
Weimarer
Republik.
Im
Gefängnis
hatte
Adolf
Hitler
sein
Buch
"
Mein
Kampf"
geschrieben.
Dass
er
eines
Tages
an
die
Macht
kommen
und
seine
Gewaltfantasien
umsetzen
könnte,
dürfte
damals
kaum
jemand
für
möglich
gehalten
haben.
Juden
waren
nach
Hitlers
Ideologie
nicht
Angehörige
einer
Religionsgemeinschaft,
sondern
einer
Rasse
–
und
er
sprach
von
einer
Weltverschwörung,
die
sie
plane.
Bereits
1919
hatte
Hitler
in
einem
Brief
formuliert,
Ziel
müsse
"
unverrückbar
die
Entfernung
der
Juden
überhaupt
sein"
–
von
1933
an
begannen
die
Nationalsozialisten,
überall
in
Deutschland
darauf
hinzuarbeiten.
Auch
in
Osnabrück
boykottierten
sie
Juden
und
entzogen
ihnen
im
Laufe
der
1930er-
Jahre
nach
und
nach
ein
Recht
nach
dem
anderen.
Als
Gertrud
Leichtentritt
mit
ihrer
Tochter
Erna
1936
das
Land
verließ,
machten
sich
die
Nationalsozialisten
daran,
Juden
ihr
Eigentum
zu
nehmen.
Wahrscheinlich
hat
sie
noch
mehr
"
Unheil
herankommen
sehen"
,
wie
Harald
Schartau,
Pate
des
Stolpersteins
an
der
Gutenbergstraße,
vermutet.
Gertrud
Leichtentritt
begann
in
dem
niederländischen
Ort
Enter
ein
neues
Leben.
Sie
heiratete
einen
Niederländer.
Doch
das
Unerwartete
geschah:
1940
überfiel
die
deutsche
Wehrmacht
das
Nachbarland
und
besetzte
es.
Bald
verfolgten
sie
auch
in
den
Niederlanden
Juden.
Was
Gertrud
Leichtentritt
während
der
Zeit
erleben
musste,
ist
nicht
überliefert.
Harald
Schartau
stellt
fest:
"
Ihre
Hoffnung
auf
ein
sorgenfreies
Leben
wurde
durchkreuzt."
Nationalsozialisten
verschleppten
sie
mit
ihrem
Ehemann
in
das
Konzentrationslager
Auschwitz
und
ermordeten
sie
dort.
Wann
alles
geschah
und
unter
welchen
Umständen,
ist
nicht
überliefert.
Damit
gehörten
sie
zu
den
mehr
als
100
000
Juden
aus
den
Niederlanden,
die
Opfer
der
Massenmorde
wurden.
Gertruds
Tochter
Erna
Leichtentritt
überlebte.
Eine
niederländische
Familie
hatte
sie
offenbar
versteckt
und
gerettet.
In
Osnabrück
geriet
Gertrud
Leichtentritt
für
Jahre
in
Vergessenheit,
bis
Peter
Junk
und
Martina
Sellmeyer
für
die
Recherchen
zu
ihrem
Buch
"
Stationen
auf
dem
Weg
nach
Auschwitz"
auf
den
Namen
der
Jüdin
stießen.
Und
jetzt
erinnert
auch
ein
Stolperstein
an
sie.
Den
Paten
Harald
Schartau
und
seiner
Frau
Christa
liegt
am
Herzen:
"
Das
Vergessen
ist
die
Voraussetzung
dafür,
dass
sich
so
etwas
wiederholen
kann
–
und
das
wollen
wir
nicht."
Bildtext
Gutenbergstraße
5:
Hier
lebte
Gertrud
Leichtentritt.
Die
Jüdin
wanderte
1936
in
die
Niederlande
aus.
Dennoch
fiel
sie
später
den
Nationalsozialisten
zum
Opfer.
Fotos:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Die
in
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts.
Paten
des
Stolpersteins
an
der
Gutenbergstraße
5
sind
Harald
Schartau
und
Christa
Uldrich-
Schartau.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Gero
Beiderwellen
und
Marcel
Nordhoff
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
gern
Hinweise
über
das
Schicksal
von
weiteren
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer:
05
41/
3
23-
22
87.
Autor:
Jann Weber