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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Spurensuche nach verschollenem Hecker-Bild
Zwischenüberschrift:
Osnabrück Anno Domini 1648 – Nicht im Museumsdepot, vielleicht aber auf einem städtischen Dachboden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ein
historisierendes
Monumentalgemälde
von
Franz
Hecker
mit
dem
Titel
"
Die
Stadt
Osnabrück
Anno
Domini
1648"
,
beschäftigt
derzeit
Museumsdirektorin
Eva
Berger:
"
Wir
haben
das
Museumsdepot
durchsucht,
aber
nichts
gefunden"
,
so
berichtet
die
Leiterin
des
Kulturgeschichtlichen
Museums,
"
womöglich
steht
das
Bild
irgendwo
in
irgendeinem
städtischen
Amtszimmer
hinter
dem
Schrank.
Oder
es
ist
verloren."
Das
wirft
ein
Schlaglicht
auf
die
Verwaltungspraxis
beim
Umgang
mit
angekauften
Kunstgegenständen:
Leider
sei
der
städtische
Kunstbesitz
bis
heute
nirgendwo
vollständig
registriert,
so
klagt
Eva
Berger.
Angestoßen
hat
die
Suche
nach
dem
großformatigen
Ölgemälde
der
CDU-
Fraktionsvorsitzende
Fritz
Brickwedde.
Dessen
Vater
Bernard
Brickwedde
(1895
bis
1971)
war
nämlich
Maler
und
Restaurator
und
hat
viele
seiner
Arbeiten
in
einem
umfangreichen
Album
dokumentiert.
So
findet
sich
darin
auch
ein
Foto
aus
dem
Jahr
1946,
das
Brickwedde
vor
dem
Hecker-
Gemälde
mit
dem
Titel
"
Die
Stadt
Osnabrück
Anno
Domini
1648"
zeigt:
Ein
Ölbild
im
Format
140
mal
170
Zentimeter,
gemalt
1940
von
Franz
Hecker
nach
einem
Kupferstich
von
Matthäus
Merian
und
im
Auftrag
der
Stadt
Osnabrück.
"
Das
Gemälde
war
im
Krieg
durch
Brand-
,
Rauch-
und
Wasserschaden
stark
zerstört"
,
so
hat
der
Restaurator
überliefert.
Wieder
lebensfrisch
Ebenfalls
beigefügt
ist
hier
noch
ein
Dankschreiben
des
damaligen
Oberstadtdirektors
Dr.
Willi
Vollbrecht
vom
4.
Dezember
1946
für
die
geleistete
Arbeit.
Brickwedde
habe
es
verstanden,
das
arg
ramponierte
Bild
wieder
"
lebensfrisch"
zu
machen,
schreibt
Vollbrecht,
zugleich
aber
"
das
allzu
Helle,
Sommerliche
des
Originals
abzudämpfen,
was
dem
Charakter
der
schweren
Zeit,
dem
das
Gemälde
gilt,
auch
besser
entspricht"
.
Das
monumentale
Stadtpanorama
sei
nun
im
Sitzungsaal
des
Stadthauses
–
die
Stadtverwaltung
war
zu
jener
Zeit
im
heutigen
Berufsschulgebäude
an
der
Natruper
Straße
untergebracht
–
aufgehängt
worden,
so
der
Verwaltungschef.
Das
ein
wenig
unscharfe
Foto
aus
dem
Brickwedde-
Album
ist
bis
heute
das
einzige
Zeugnis
für
dieses
Bild
von
Franz
Hecker.
Auch
die
Kunsthistorikerin
Dr.
Ulrike
Hamm,
Verfasserin
des
Hecker-
Werkverzeichnisses,
hatte
bislang
davon
keine
Kenntnis.
Sie
kann
allerdings
aus
dem
Nachlass
des
Malers
einen
Briefwechsel
beisteuern,
der
etwas
Licht
ins
Dunkel
bringt.
Im
August
1942
schreibt
Franz
Hecker
an
den
Osnabrücker
Kulturfunktionär
Ludwig
Bäte,
seit
zwei
Jahren
warte
er
auf
das
Honorar
für
ein
großes
Bild,
das
er
für
die
Stadt
gemalt
habe:
"
So
langsam
fängt
die
Sache
an
zu
verjähren.
Ich
kann
der
Stadt
das
Bild
doch
nicht
schenken!
"
Durch
die
Vermittlung
Bätes
wird
offenbar
gezahlt;
denn
zwei
Wochen
später
berichtet
Hecker,
das
Geld
für
das
fragliche
Bild
sei
eingegangen:
"
Gott
sei
Dank,
dass
die
Sache
aus
der
Welt
ist.
Solche
Geldgeschichten
sind
mir
immer
unangenehm
und
peinlich."
Womöglich
hatte
Ludwig
Bäte
dem
Künstler
den
monumentalen
Auftrag
auch
vermittelt.
Denn
1940
plante
der
städtische
Kulturfunktionär
Bäte
mit
Blick
auf
das
Jubiläumsjahr
1948
bereits
eine
"
Reichsausstellung"
zum
Westfälischen
Frieden,
die
zugleich
den
erhofften
"
Siegfrieden"
über
Frankreich
verherrlichen
sollte
–
und
verstrickte
sich
darüber
in
heillose
lokalpatriotische
Scharmützel
mit
dem
Münsteraner
Stadtarchivar,
welche
der
beiden
westfälischen
Friedensstädte
denn
den
größeren
Ruhm
zu
tragen
hätte.
Da
wäre
ein
dekoratives
Bild
der
vieltürmigen
Stadt
in
ihrem
Mauerkranz
eine
willkommene
Illustration
gewesen.
Letztlich
kam
alles
anders.
Das
Friedensjahr
1948
wurde
nur
recht
verhalten
gefeiert
–
wie
ja
auch
der
Restaurator
Brickwedde
den
Charakter
des
Hecker-
Bildes
nachträglich
von
Dur
nach
Moll
verschoben
hatte.
Ob
das
monumentale
Osnabrück-
Bild
heute
noch
existiert
oder
in
den
Wirren
der
Nachkriegszeit
untergegangen
ist,
bleibt
derzeit
offen.
Die
Suche
im
Museumsdepot
war
ergebnislos,
so
berichtet
Eva
Berger.
Inventar
nicht
vollständig
Dass
das
Bild
heute
noch
in
irgendeinem
städtischen
Amtszimmer
hinter
dem
Schrank
steht
oder
in
einer
Schule
auf
dem
Dachboden
liegt,
könne
sie
aber
nicht
ausschließen.
Denn
ein
vollständiges
Inventar
aller
Kunst-
und
Kulturgüter
im
städtischen
Eigentum
gibt
es
bislang
offenbar
gar
nicht.
"
Die
Kunstgegenstände
im
Rathaus
sind
inventarisiert"
,
so
berichtet
Berger,
"
und
bei
der
Ausleihe
von
Bildern
für
Dienstzimmer
in
Ämtern
oder
Schulen
wurden
zwar
Leihscheine
ausgestellt.
Aber
damit
sind
die
Ausleiher
nicht
immer
ausreichend
für
die
Rückgabe
motiviert."
Bildtext:
Im
Familienalbum
entdeckte
Fritz
Brickwedde
ein
Foto
seines
Vaters,
das
diesen
bei
der
Restaurierung
des
verschollenen
Gemäldes
zeigt.
Das
unscharfe
Foto
ist
das
einzige
Zeugnis
für
das
Hecker-
Bild.
Der
Restaurator
Bernard
Brickwedde
im
Jahr
1946
in
seinem
Atelier
vor
dem
Hecker-
Gemälde
"
Osnabrück
1648"
.
Es
war
im
Krieg
beschädigt
worden
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
Frank Henrichvark