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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Zwischenüberschrift:
Kurioses aus Emsos, dem Ereignismeldesystem Osnabrücks
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seit nun etwas mehr als einem Jahr können die Osnabrücker wilde Müllablagerungen, defekte Ampeln, Schlaglöcher und sonstige Missstände in der Stadt über das Beschwerdesystem Emsos an den Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) übermitteln. Unter den Beschwerden findet sich auch immer wieder Kurioses.

Seit der Einführung des Ereignismeldesystems der Stadt Osnabrück kurz: Emsos im Juni 2014 erhielt der OSB als Initiator 3116 Meldungen. Bürger können ihre Beobachtungen im Internet, per Telefon sowie in der Smartphone-Anwendung Emsos melden. " Im Schnitt sind es neun pro Tag", sagt Katrin Hofmann, Sprecherin des OSB. 2919 gelten als abgeschlossen darunter einige kuriose.

Kunst oder Müll?

Im April meldete ein Bürger eine " wilde Müllablagerung" auf der Mittelinsel vor der Kunsthalle Osnabrück. Dort habe irgendjemand rund 200 Bücher in den Boden gesteckt. Was der Beschwerdeführer offenbar nicht wusste: Es handelte sich um eine Kunstinstallation der Künstlerin Hiltrud Schäfer. Die Bücher durften bleiben. Eine ähnliche Meldung erhielt der OSB im Juni. Am Heger Tor befänden sich seit mehreren Tagen Müll und Sperrmüll. Doch auch in diesem Falle handelt es sich um Kunst: Es ist das Kunstprojekt " Konkret mehr Raum", bei dem 20 Künstler noch bis zum 13. September Räume in Ausstellungshäusern und im Stadtgebiet verändern. Selbstredend wurde die Müllabfuhr auch dort nicht aktiv. " Es zeigt aber auch die Bandbreite der Dinge, mit denen wir es zu tun haben", sagt Katrin Hofmann, Sprecherin des OSB.

Einen Spaß machten sich Unbekannte mit einem Straßenschild: An der Ursula-Flick-Straße sei das " L" aus dem " Flick" gestrichen worden, beschwerte sich ein Bürger. " Sieht nicht so gut aus . . .", meinte der Beschwerdeführer. Ein weiterer Bürger meldete verdrehte Straßenschilder. Verständlich: Denn aus der Von-Bodelschwingh-Straße wurde so kurzerhand die Lerchenstraße.

In Hellern fühlte sich ein Bürger von einer Bisamratte bedroht. Mehrfach sei sie im Oktober 2014 " um das seeartige Gewässer" an der Ecke Lengericher Landstraße und Kampweg gesichtet worden. Damit nicht genug: Spaziergängern, darunter auch Kindern, habe sich das Tier auf bis zu 50 Zentimeter genähert und es wäre wohl noch näher gekommen, wenn man es nicht energisch vertrieben hätte, mutmaßte der Beschwerdeführer. " Das Tier sollte entfernt werden", meinte die Person.

Strauch von 1972 stört

Ein gutes Gedächtnis bewies ein anderer Bürger: Er beschwerte sich über einen Strauch, der 1972 gepflanzt worden war. " Der ist mittlerweile zum Baum ausgewachsen und beschattet stark die beiden Grundstücke", echauffierte sich der Anwohner.

In Fledder hatte jemand offenbar zwei Einkaufswagen in die Hase geworfen. " Da verfängt sich allerlei Grünzeug. Einer ist schon fast versunken", teilte der Beschwerdeführer mit. Ob sich dieser lediglich an dem Grünzeug und dem nur halben Versenken störte oder am Umstand der Wagen in der Hase allgemein, blieb unklar.

Ein Bürger beschwerte sich, weil auf dem Carl-Hermann-Gosling-Platz an der Augustenburger Straße seit mehr als zwei Wochen mehrere Sessel auf der Grünfläche gestanden hatten. Teilweise seien diese auch schon nachts durch den Park geschleppt worden. Eine weitere Person beklagte sich über Eltern, die auf einem Spielplatz geraucht hatten. " Tja, da ist es schwierig, etwas zu unternehmen", sagt Hofmann. Auf dem WC des Schinkeler Friedhofs habe jemand ein Schraubventil abmontiert. " Da fragen wir uns auch: Wer baut so etwas ab?", sagt Hofmann.

49 Prozent nutzen PC

49 Prozent der Emsos-Eingaben erfolgten über einen Internet-PC, 31 Prozent nahmen die Mitarbeiter des OSB am Telefon entgegen, und 20 Prozent nutzten die App. Im Internet kann jede Meldung eingesehen und deren Verlauf verfolgt werden. Doch nicht jede Meldung mit dem Status " abgeschlossen" ist es tatsächlich. Etwa 60 Prozent der Hinweise fallen in die Aufgabenbereiche des OSB. Die übrigen 40 Prozent wie defekte Ampeln und beschädigte Radwege betreffen andere Ansprechpartner wie etwa die Stadtwerke. Für den OSB gelten solche Fälle mit der Weiterleitung an die zuständige Stelle ebenfalls als abgeschlossen.

Emsos funktioniert

Unsere Redaktion hatte Emsos im April getestet und festgestellt: Das System funktioniert. Der Bericht führte im Übrigen zum Höchststand der Meldungen seit Einführung des Systems: " 76 Meldungen haben wir nach dem Bericht erhalten", sagte Hofmann.

Mehr Geschichten aus der Stadt Osnabrück auf www.noz.de/ os
Bildtext:
Das ist kein Müll, sondern Teil des nicht unumstrittenen Kunstprojektes " Konkret mehr Raum".
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Jörg Sanders
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