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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Auf drei Rädern durch den Straßenverkehr
Zwischenüberschrift:
Das Elektromobil der Eheleute Diekriede
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Es hat ein Radio, Scheibenwischer und eine Sitzheizung. Pflicht und Kür gewöhnlicher Autos werden also erfüllt. Trotzdem wirkt das Elektromobil von Ehepaar Diekriede im Straßenverkehr eher wie ein Fremdkörper.

" Es ist immer wieder spannend, wie die Menschen auf das Auto reagieren", freut sich Bernhild Diekriede. Auf dem Bahnhofsparkplatz oder am Supermarkt sie mag es, mit den Leuten ins Gespräch über das E-Auto zu kommen.

" CityEL" lautet die genaue Bezeichnung des gelben Einsitzers der Firma Citycom. Sein weiches Dach ist mit Druckknöpfen am Rahmen befestigt. Bei den sommerlichen Temperaturen lässt es sich ganz abnehmen und unter dem Überrollbügel hinter dem Sitz verstauen. Dann bleibt noch Platz für bis zu zwei Wasserkisten.

Einsteigen lässt sich, indem die komplette Kabine nach vorne aufgeklappt wird. Abgeschlossen wird nach dem Aussteigen am Heck da, wo bei anderen Autos das Kofferraumschloss ist.

Besonders ungewöhnlich ist aber etwas anderes: Das Elektromobil der Diekriedes rollt nur auf drei Rädern über die Straße. " Man darf damit nicht zu schnell in den Kreisverkehr fahren", warnt Ehemann Christian schmunzelnd. Die Vorbesitzerin seines " CityEL" hat sich einst mit einer anderen Fahrzeugausgabe überschlagen.

Dieses Risiko lässt sich vom Fahrer beeinflussen. Das gilt für ein anderes nur bedingt. Das Problem: Das Elektromobil fährt nahezu geräuschlos. " Deshalb muss ich für andere Verkehrsteilnehmer mitdenken", erklärt er. " Man wird insgesamt defensiver beim Fahren." Insgesamt " flutscht" das Fahrzeug wegen seiner Größe aber " gut durch den Verkehr".

Auf dem zweistufigen Schalter neben dem Lenkrad zeigt ein Pfeil nach vorne, ein anderer zurück. Steht er auf vorwärts, kann das E-Auto bis zu 60 km/ h schnell fahren. " Hätte es eine Nebelschlussleuchte, dürfte ich damit also sogar auf der Autobahn fahren", sagt Diekriede und lacht. Doch selbst dann würde er darauf verzichten: " Sonst bin ich ja ein Verkehrshindernis." Im Stadtverkehr ist der E-Flitzer jedoch nur unwesentlich langsamer als andere Autos.

Solange es nicht winterlich kalt ist, reicht der Akku im Heck des Fahrzeugs für etwa 80 Kilometer. Genug für Ehefrau Bernhild, um " trocken und relativ schnell von A nach B zu kommen".

Ein herausragender Vorteil gegenüber einem verbrennenden Kleinwagen ist jedoch die Sparsamkeit des E-Autos: Zwischen 1, 20 und 1, 40 Euro zahlen die Diekriedes für 100 Kilometer Strecke.

Seit einem Jahr fährt das Ehepaar das E-Mobil inzwischen. " Man muss auch ein kleiner Bastler sein", berichtet sie von der Lösung gelegentlicher technischer Probleme. Auch Tipps an Profis sind schon notwendig gewesen, denn auch Automechaniker oder TÜV-Mitarbeiter sind nach Angaben der Diek riedes mitunter von dem Auto überrascht gewesen.
Bildtext:
Begeistert von ihrem Elektromobil: Bernhild Diekriede.
Foto:
Egmont Seiler

Elektrisch unterwegs
Elektroautos sind im Kommen. Galten sie lange als Fahrzeuge für verschrobene Technik-Fans, wächst ihre Zahl auf den Straßen stetig auch im Landkreis Osnabrück.
Seit 2007 habe sich die Zahl der Verkäufe in Deutschland jährlich verdoppelt, sagte unlängst der Präsident des Verbandes der Automobil industrie, Matthias Wissmann, unserer Zeitung. Für die zweite Jahreshälfte 2013 und für das Jahr 2014 sagte er deutlich steigende Verkaufszahlen voraus. Und die Bundesregierung will bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen bringen.
In unserer neuen Serie beleuchten wir in loser Folge verschiedene Aspekte der leisen Flitzer: Wie praktikabel sind Elektroautos als Firmenwagen? Lohnt sich die Investition in ein E-Mobil für Privatleute? Und wo kann der E-Fahrer eigentlich Strom tanken?
Autor:
Sven Mechelhoff


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