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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Arbeit gibt Halt und Hoffnung
Zwischenüberschrift:
Die Möwe qualifiziert Menschen, die lange erwerbslos waren
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In dem Projekt " Up" verarbeiten Studenten und Arbeitslose scheinbar nicht mehr nützliche Dinge zu etwas Neuem. Eine solche Verwandlung von scheinbar nutzlos in der Arbeitswelt zur Festanstellung haben schon etliche Langzeitarbeitslose in der Möwe erlebt.

Die " Förderung und Beschäftigung von langzeitarbeitslosen Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten" ist laut Eigendefinition die Aufgabe der Möwe. Seit 30 Jahren gibt es dieses Angebot des Katholischen Vereins für Soziale Dienste (SKM) in Osnabrück. Inzwischen hat es die Größe eines mittelständischen Unternehmens erreicht. Betriebsleiter Thomas Schulke zählt auf: 190 Mitarbeiter und Teilnehmer, 80 sozialversicherungspflichtige Jobs, 110 Menschen in Maßnahmen.

50 Firmen sind dabei

Der Name Möwe (Abkürzung von Möbelwerkstatt) stammt aus den Anfangszeiten. In einem kleinen Lager wurden gebrauchte Möbel gelagert und bei Bedarf aufgearbeitet. Aus dem Bestand konnten sich ehemals Wohnungslose ihre eigene Wohnung einrichten.

Heute ist es die Aufgabe der Möwe, arbeitsferne Menschen, die jahrelang ohne Beschäftigung waren, zu stabilisieren. Vielen falle es schwer, sich wieder in einer Tagesstruktur einzufinden, sagt René Kark, Leiter der Sozialarbeit. Hilfreich sei es, dass es in den Teams feste Mitarbeiter gebe, die früher in der gleichen Situation waren. Sie können die Probleme der Teilnehmer verstehen und zugleich am eigenen Beispiel aufzeigen, dass der Weg zurück in die Arbeitswelt zu schaffen ist.

Welche Stationen absolvieren die Teilnehmer dabei? Der Einstieg erfolgt über das Jobcenter oder die Maßarbeit mit einer sechsmonatigen Arbeitsgelegenheit, dem Ein-Euro-Job, zur Rückgewöhnung in die Arbeitswelt. Es folgt eine sechs- bis neunmonatige Qualifizierung in verschiedenen Arbeitsbereichen, die mit einem Betriebspraktikum endet. Die Möwe unterhält Kontakt zu 50 Firmen, die ihre Teilnehmer als Praktikanten nehmen, davon sind 15 Unternehmen bereit, später Teilnehmer fest anzustellen.

Die dritte Stufe in Form einer etwa durch den Europäischen Sozialfonds finanzierten zertifizierten Maßnahme soll in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis führen, entweder bei der Möwe selbst, am besten aber auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im vergangenen Jahr haben das nach Schulkes Aussagen 52 von knapp 200 Teilnehmern geschafft. Angesichts der schwierigen Klientel sei das ein hervorragendes Ergebnis. Manche von denen, die es nicht geschafft haben, nehmen später bei der Möwe einen zweiten Anlauf. Einige schaffen es jedoch nie.

Die Arbeitswelt, die die Teilnehmer über die Möwe kennenlernen, ist vielfältig: Garten, Maler, Fahrradwerkstatt, Verkauf mit Kassenbedienung, Lager oder Transport. Die in der Möwe angebotene Qualifikation sei sehr arbeitsmarktnah, betont Schulke.

Die Möwe bildet auch selber aus in den Berufen Verkäufer, Maler, Zweiradmechaniker und Fachkraft für Küchen-, Möbel- und Umzugsservice. Außer dem Sozialen Kaufhaus am Hauswörmannsweg betreibt die Möwe mit dem Sozialdienst katholischer Frauen an der Johannisstraße " Jonathans & Annas Laden".
Bildtext:
Aus Alt mach Neu: Im Projekt " Up" kreieren Langzeitarbeitslose zusammen mit Studenten der Universität Osnabrück aus Altmaterialien Nützliches und Schönes. Von links: Agnes Hoge, Fred Walhecht, Ulrike Woyciechowski, Carolin Loose, Eva Dankenbrink, Oleksandr Kudelin und Pham van Danh.
Foto:
Hermann Pentermann
Autor:
Ulrike Schmidt


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