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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schulden kommen in den besten Familien vor
Zwischenüberschrift:
SKM zeigt mit seiner Beratung Wege für ein schuldenfreies Leben auf
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Hoch verschuldet selber schuld! Nein, sagt Ralf Krons: " Es ist heute sehr einfach, sich zu verschulden." Arbeitslosigkeit und Trennung oder Scheidung seien die häufigsten Gründe, um den Schuldnerberater zurate zu ziehen.

Seit 1994 ist der Sozialpädagoge für den Katholischen Verein für Soziale Dienste SKM als Schuldnerberater tätig. Vorher war er bei der Straffälligenhilfe, aus der die Spezialisierung zur Schuldnerberatung hervorging. Außer den Strafgefangenen und Haftentlassenen seien anfangs hauptsächlich Sozialschwache gekommen, sagt Krons: " Inzwischen sind Menschen aus allen Schichten dabei."

1000 Neufälle verzeichnete das Team um Krons im vergangenen Jahr. Die Fachleute arbeiten an den Standorten Osnabrück, Bersenbrück, Melle, Belm und Georgsmarienhütte. Zudem bieten sie in der Gemeinde Wallenhorst Sprechstunden an. Für 70 Menschen, die nicht mit Geld umgehen können, haben die Finanzexperten die Kontoverwaltung übernommen. Ziel ist dabei immer eine vorübergehende Kontoverwaltung, bis die Klienten ihre finanziellen Angelegenheiten wieder selbst in die Hand nehmen können.

" Der überwiegende Teil ist an einer Regelung interessiert", berichtet Krons von seinen Erfahrungen: " Auch wenn sie nur 25 Euro im Monat zahlen können." Ein Blick in die Pfändungstabelle zeigt, wie viel der Schuldner für seinen Lebensunterhalt behalten darf. Eine Mutter von drei Kindern, so sein Beispiel, werde erst bei einem Einkommen über 1800 Euro belangt, und dann auch nur in kleinen Schritten. Gemeinsam mit dem Ratsuchenden werde eine Perspektive erarbeitet für den Weg aus den Schulden und ein späteres schuldenfreies Leben. Dazu gehört bei Bedarf auch die Begleitung und Beratung im Kontakt mit den Banken.

In 25 Prozent aller Fälle gelinge der SKM-Schuldnerberatung eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern. In diesen Fällen übernimmt das Land die Finanzierung der Beratung. 40 bis 45 Prozent, so berichtet Krons, enden mit einem Schuldnerbereinigungsverfahren. Der Rest geht in die Privatinsolvenz. Hier läuft die Finanzierung über Stadt und Landkreis. Die Beratung ist für die Klienten kostenlos und unterliegt für die Mitarbeiter der Schweigepflicht.

Licht am Horizont

" Die Stärkung des Selbsthilfepotenzials, die Verhinderung bleibender Hilfebedürftigkeit, die Verbesserung der Lebensqualität und die Entwicklung von persönlicher und sozialer Sicherheit" sind einige der Ziele der Arbeit. Damit das Kind erst gar nicht in den Brunnen fällt, stecken die Mitarbeiter der Schuldnerberatung einen Teil ihrer Arbeitszeit in die Prävention.

Beim Finanzcoaching in Schulen und Jugendeinrichtungen zeigen sie jungen Leuten auf, wie leicht sie in die Schuldenfalle tappen und wie sie es verhindern können. " Junge Leute werden heute von den Banken mit ihren Dispo-Krediten doch geradezu eingeladen, Schulden zu machen", schimpft Krons.

Die Arbeit macht ihm auch nach fast 20 Jahren weiter große Freude: " Hier hat man als Sozialarbeiter eine schnelle Erfolgskontrolle." Für die Betroffenen sei es ein gutes Gefühl, mit Unterstützung der Schuldnerberatung wieder Licht am Horizont zu sehen.
Bildtext:
Kein Geld und kein Licht am Ende des Schuldentunnels? Hilfe bietet der SKM.
Foto:
Jörn Martens


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