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1.
Erscheinungsdatum:
31.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Problemsee Dümmer: Sanierung stockt
Zwischenüberschrift:
Bauern sauer auf Land Niedersachsen – Es geht um 350 000 Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Still
ruht
der
Problem-
See
Dümmer:
Maßnahmen
zur
Bekämpfung
der
Algenplage
und
ihrer
Ursache
in
Niedersachsens
zweitgrößtem
Binnengewässer
kommen
derzeit
nicht
voran.
Der
Grund:
Das
Umwelt-
und
das
Landwirtschaftsministerium
in
Hannover
sind
sich
uneins,
wer
zahlen
soll.
Andreas
Kroll
ist
sauer.
"
Ich
bin
kein
Fachmann,
ich
bin
Bauer"
,
aber
so
kann
es
auch
nicht
gehen,
findet
der
Vorsitzende
des
Landvolk-
Kreisverbandes
Wittlage.
Was
ihn
erzürnt?
Er
und
seine
Mitstreiter
aus
dem
Osnabrücker
Land,
die
sich
in
der
Kooperation
"
Dümmer/
Obere
Hunte"
zusammengeschlossen
haben,
wollen
endlich
handeln.
Sie
wollen
etwas
tun
für
den
Dümmer,
den
sie
nach
eigener
Aussage
so
lieben.
Strahlt
die
Sonne
und
die
Luft
steht
still,
dann
machen
sich
die
Algen
auf
dem
See
breit.
Sie
sorgen
für
Gestank,
lassen
die
Fische
sterben
und
die
Gäste
das
Weite
suchen.
Das
Phosphat
im
See
lässt
die
Algen
sprießen.
Über
den
Fluss
Hunte
findet
es
seinen
Weg
in
das
Binnengewässer
und
bleibt
dort.
Dagegen
wollen
die
Landwirte
etwas
machen,
sie
haben
einen
Plan.
Doch
die
Politik
macht
ihnen
einen
Strich
durch
die
Rechnung:
Die
finanziellen
Mittel
zur
Förderung
freiwilliger
Maßnahmen
sind
noch
nicht
freigegeben.
Etwa
350
000
Euro
schätzt
die
Kooperation,
müssten
jährlich
zur
Verfügung
stehen,
um
erste
Schritte
in
Sachen
Dümmersanierung
in
Angriff
zu
nehmen.
"
So
schnell
wie
möglich"
Genau
diese
Summe
ist
auch
im
Sanierungskonzept
festgeschrieben,
das
die
schwarz-
gelbe
Landesregierung
noch
im
Januar
verabschiedet
hatte.
Mit
dem
Geld
sollen
die
freiwilligen
Maßnahmen
der
Landwirtschaft
unterstützt
werden.
Laut
Experten
haben
nämlich
70
Prozent
des
Phosphats
ihren
Ursprung
auf
landwirtschaftlichen
Flächen
entlang
der
Hunte,
die
dann
auf
ihrem
Weg
den
Dümmer
durchfließt.
Im
Januar
hieß
es
noch,
der
Beschluss
solle
so
schnell
wie
möglich
umgesetzt
werden.
Ein
siebenstelliger
Betrag
wurde
im
Haushalt
für
den
Problemsee
zurückgestellt.
Und
dennoch
passiert
nichts.
Warum?
Landwirtschafts-
und
Umweltministerium
haben
sich
bislang
nicht
einigen
können,
wer
für
die
350
000
Euro
aufkommen
soll.
Auf
Nachfrage
bestätigt
das
Umweltministerium,
dass
in
dieser
Frage
bislang
noch
keine
Einigung
erzielt
worden
sei.
Das
soll
aber
so
schnell
wie
möglich
geschehen,
so
eine
Sprecherin.
Kroll
schüttelt
darüber
den
Kopf.
"
Uns
rennt
die
Zeit
davon"
,
schimpft
er.
"
Wenn
wir
die
Maßnahmen
nicht
bald
umsetzen,
können
wir
das
alles
vergessen."
Denn
jetzt
werde
geerntet.
Danach
sei
das
ideale
Zeitfenster,
um
Maßnahmen
zu
ergreifen.
Im
Gespräch
sind
etwa
breitere
Grünstreifen
entlang
der
Felder
oder
das
Ansäen
von
Zwischenfrüchten.
Welche
Maßnahme
wo
sinnvoll
ist,
haben
Experten
in
den
vergangenen
Wochen
ermittelt.
Nicht
auf
eigene
Kosten
Doch
auf
eigene
Kosten
wollen
die
Bauern
nicht
mitmachen.
"
Wir
können
unsere
Ziele
nur
dann
erreichen,
wenn
die
Landwirte
mögliche
finanzielle
Einbußen
auch
finanziell
ausgleichen
können"
,
sagt
Kroll.
Genau
dafür
waren
die
350
000
Euro
im
Sanierungskonzept
vorgesehen.
Kroll
fügt
an:
"
Es
ist
doch
einfach
unverantwortlich:
Wir
werden
als
Buhmann
bei
der
ganzen
Geschichte
dargestellt.
Aber
unterstützen
will
uns
gleichzeitig
niemand."
Dabei
sind
die
Pläne
der
Gewässerkooperation
laut
Kroll
viel
effektiver
als
alles
andere,
das
im
Zuge
der
Dümmersanierung
geschehen
soll.
Wenn
alle
freiwilligen
Maßnahmen
umgesetzt
werden,
so
hat
die
Gewässerkooperation
errechnet,
dann
könne
der
Phosphateintrag
in
den
Dümmer
um
30
Prozent
reduziert
werden.
Und
das
Ganze
für
nur
350
000
Euro.
Nur
deswegen,
weil
andere
Maßnahmen
aus
dem
Sanierungskonzept
viel
teurer
werden.
Herzstück
ist
der
Großschilfpolder,
der
in
einer
ersten
Ausbaustufe
von
81
Hektar
14
Millionen
Euro
kosten
soll.
Das
Schilf,
so
die
Hoffnung,
soll
das
Phosphat
aus
dem
Hunte-
Wasser
filtern.
Ob
der
gewünschte
Effekt
eintritt,
würde
sich
aber
erst
in
einigen
Jahren
zeigen.
Möglicherweise
ist
ein
mehr
als
doppelt
so
großer
Polder
notwendig.
"
Da
es
hierzu
keine
vergleichbaren
Referenzanlagen
gibt,
sind
präzisere
Aussagen
derzeit
noch
nicht
möglich"
,
heißt
es
aus
dem
Umweltministerium.
Wer
zahlt
künftig?
Und
dann
stellt
sich
ja
noch
die
Frage,
wer
langfristig
für
die
jährlich
anfallenden
350
000
Euro
aufkommt.
Umwelt-
oder
Landwirtschaftsministerium?
"
Die
Landesregierung
setzt
sich
dafür
ein,
dass
diese
Maßnahmen
im
Rahmen
der
Förderprogramme
der
künftigen
Gemeinsamen
Agrarpolitik
der
EU
bezuschusst
werden
können.
Da
die
Verhandlungen
dazu
noch
laufen,
ist
das
Ergebnis
allerdings
noch
offen"
,
heißt
es
aus
dem
Umweltministerium.
Im
Klartext:
Die
Regierung
möchte
die
landwirtschaftlichen
Maßnahmen
ab
dem
kommenden
Jahr
nicht
alleine
zahlen.
Ob
der
Plan
aufgeht,
ist
aber
unklar.
Bildtext:
Niedersachsens
zweitgrößter
See:
der
Dümmer
aus
der
Luft.
Seine
Besonderheit
ist
die
geringe
Tiefe
von
maximal
1,
50
Meter.
Foto:
Imago
Kommentar
Eigentum
verpflichtet
Bitte
nicht
schon
wieder!
Der
Stotterstart
der
rot-
grünen
Landesregierung
in
Sachen
Dümmer-
Sanierung
lässt
Erinnerungen
wach
werden:
Mehrfach
sind
Rettungspläne
für
Niedersachsens
zweitgrößten
See
in
ministerialen
Schubladen
verstaubt
und
die
Anwohner
mit
ihren
Problemen
alleingelassen
worden.
Statt
das
Algenproblem
bei
der
Wurzel
zu
packen,
wurde
über
Jahre
mit
Millionenbeträgen
nur
notdürftige
Flickschusterei
betrieben.
Was
für
eine
Verschwendung
von
Geld
und
Zeit!
Jetzt
drängt
sich
der
Eindruck
auf,
dass
der
Elan
in
Hannover
schon
wieder
verflogen
ist.
Die
abgewählte
schwarz-
gelbe
Landesregierung
hatte
zuletzt
ordentlich
aufs
Tempo
gedrückt
und
in
einer
ihrer
letzten
Amtshandlungen
den
Weg
frei
gemacht
für
Millionenmaßnahmen
–
gebündelt
in
einem
17
Punkte
umfassenden
Katalog.
Angesichts
dessen
wirken
die
350
000
Euro,
um
die
jetzt
zwischen
den
mittlerweile
grün
geführten
Ministerien
gestritten
wird,
lächerlich.
Dabei
geht
es
aber
nicht
nur
um
die
Summe,
sondern
auch
um
ein
Signal
in
Richtung
Bauern:
dass
sie
nicht
mehr
nur
als
Problemverursacher
verstanden
werden,
sondern
auch
als
Partner
bei
der
Problemlösung.
Das
ist
ein
erster
Schritt.
Die
rot-
grüne
Regierung
muss
den
17-
Punkte-
Plan
konsequent
umsetzen.
Daran
hängt
nicht
nur
das
Schicksal
des
Sees,
sondern
eine
ganze
Tourismusregion.
Auch
deswegen
sei
das
Land
als
Eigentümer
des
Sees
daran
erinnert:
Eigentum
verpflichtet.
Autor:
Dirk Fisser