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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bleirohre für Trinkwasser bald tabu
Zwischenüberschrift:
Verschärfter Grenzwert ab Dezember – Rund 100 000 Wohnungen müssen nachgerüstet werden
Artikel:
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Originaltext:
Hannover. Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hat dazu aufgerufen, noch vorhandene Trinkwasser-Zuleitungen aus Blei kurzfristig zu entfernen. Hintergrund des Appells ist ein zum 1. Dezember 2013 geltender verschärfter Grenzwert, der durch Bleirohre in der Hausinstallation praktisch nicht mehr eingehalten werden kann.

Rundt wies gestern in Hannover darauf hin, dass Trinkwasser ab Dezember nur noch zehn Mikrogramm Blei pro Liter enthalten darf. Derzeit sind es 25 Mikrogramm; bis 2003 galt eine Höchstgrenze von 40 Mikrogramm.

Veranlassung für diese erneute Reduzierung bot nach Angaben der Ministerin das Bemühen, insbesondere Kinder vor der schädlichen Wirkung von Blei zu schützen. Studien hätten belegt, dass sich eine erhöhte Belastung mit diesem Schwermetall negativ auf Intelligenz, Lernvermögen und kindliche Entwicklung niederschlage. Besonders sensibel reagiere auch das Nervensystem von Ungeborenen auf Blei. Deshalb gelte es auch, junge Frauen und Schwangere gezielt vor einer Bleiaufnahme zu bewahren.

Eine Gefahrenquelle stellen in diesem Zusammenhang alte Bleirohre in den Trinkwasser-Zuleitungen von Wohngebäuden dar, betonten die Ministerin und ein Experte des Landesgesundheitsamtes. Verwandt wurde dieses Material ihren Angaben zufolge bis etwa Mitte der 1970er-Jahre. Da zwischenzeitlich viele Gebäude saniert wurden, gehen die Behörden davon aus, dass in diesem Bundesland noch etwa fünf Prozent der insgesamt rund zwei Millionen Wohnungen mit Bleileitungen ausgestattet sind.

Den Fachleuten zufolge ist davon auszugehen, dass überall da, wo das Trinkwasser durch Bleileitungen zugeführt wird, der neue Grenzwert nicht eingehalten werden kann. Eine Sanierung sei daher unumgänglich.

Um zu überprüfen, ob überhöhte Werte vorhanden sind, bietet das Land nun nach Auskunft von Rundt Tests an. Sie sind für Familien mit Kindern und junge Frauen kostenlos; ansonsten kostet ein solcher Test 15 Euro.

Zuständig sind laut Rundt die örtlichen Gesundheitsämter, die Probenahme-Sets samt schriftlicher Gebrauchsanleitung ausgeben und auch zur Beratung zur Verfügung stehen. Die Wasserproben gehen dann an das Labor des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, das die jeweilige Bleikonzentration ermittelt.

Die Sozialministerin teilte mit, dass der Austausch von Bleileitungen über Bau- und energetische Modernisierungsprogramme von der NBank in Niedersachsen und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden könne.

Hingewiesen wurde andererseits auf die Verpflichtung, als Haus- und Wohnungseigentümer für die Zuleitung von einwandfreiem Trinkwasser zu sorgen. Insofern könne Vermietern auch die Sanierung von Leitungen vorgeschrieben werden; im Extremfall sei sogar eine strafrechtliche Verfolgung möglich.

Wer Anordnungen des Gesundheitsamtes nicht Folge leiste, müsse im Übrigen zumindest mit einem Bußgeld rechnen, hieß es.

Rund äußerte jedoch die Hoffnung, dass es zu solch " letzten Keulen" nicht kommen müsse und einvernehmlich Lösungen erzielt werden. Weitere Übergangsfristen werde es nicht geben, nachdem zuletzt seit Inkrafttreten der Trinkwasserverordnung zehn Jahre Zeit für Umrüstungen bestanden habe.
Bildtext:
Kostbares Gut: Trinkwasser. In veralteten Leitungen kann es jedoch zu viel Blei enthalten; deswegen sind Sanierungen nötig.
Foto:
dpa

Kommentar
Kein Anlass zur Panik

Sozialministerin Cornelia Rundt verpackte die Nachricht in eine relativ zurückhaltende Formel: Es gelte, den Austausch von Bleileitungen in Haushalten zu beschleunigen.

Man kann es auch krasser formulieren: Ab Dezember dieses Jahres ist praktisch Schluss mit Trinkwasser-Zuwegungen, die aus diesem Schwermetall hergestellt sind. Die dann noch einmal drastisch verschärften Vorgaben machen es quasi unmöglich, auch künftig den Grenzwert für die Konzentration von Blei im Trinkwasser einzuhalten.

Was vor einiger Zeit wohl noch zu einem Aufschrei bei den Haus- und Wohnungs eigentümern geführt hätte, dürfte nun aber erheblich weniger Wirbel verursachen. Aus mehreren Gründen. Zum einen ist die Verwendung von Blei für solche Rohrsysteme seit vier Jahrzehnten verpönt; zudem sind mittlerweile viele dieser Leitungen durch Sanierung ausgetauscht worden. Und im Übrigen ist das Umweltbewusstsein im Laufe der Zeit so gewachsen, dass Mieter Wohnungen mit Bleiwerten über der erlaubten Grenze kaum noch akzeptieren dürften .

Es besteht also kein Anlass zur Panik auch nicht aus gesundheitlicher Sicht. So richtig es ist, aus Vorsorgegründen Belastungen insbesondere für gefährdete Gruppen wie Kinder und Schwangere weitmöglichst nach unten zu schrauben, so wenig steigt die reale Gefahr allein durch eine spürbare Absenkung von Grenzwerten. Angebracht ist also in diesem Fall Gelassenheit.

Trinkwasser
Unsere Erde wird auch der Blaue Planet genannt. Das liegt daran, dass man die riesigen blauen Meere erkennen kann, wenn man die Erde aus dem Weltraum betrachtet. Die Erde ist voll mit Wasser.
Meere bestehen aus Salzwasser. Viele Lebewesen auch wir Menschen brauchen aber Süßwasser zum Leben. Weil es davon auf der Welt nun mal keine unerschöpflichen Vorräte gibt, ist Trinkwasser sehr kostbar. Wichtig ist, dass das Wasser sauber ist, also keinen Schmutz und keine Schadstoffe enthält. Deshalb wird Trinkwasser regelmäßig kontrolliert.
In Ländern wie Deutschland, in denen Regen keine Seltenheit ist, gibt es genug Trinkwasser. Regen füllt das Grundwasser auf also Wasser tief unter der Erde. Trinkwasser ist gereinigtes Grundwasser. Es wird durch Rohre in unsere Wohnungen gepumpt, und wir können es bequem aus dem Wasserhahn zapfen. Wasser darf nicht verschwendet werden, sonst sitzen wir irgendwann auf dem Trockenen.
Autor:
Hans Brinkmann, com


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