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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Umwelt baut Brücken: Schüler schreiben Artikel für die NOZ
 
Keine Zeit
 
Eiche Rustikal
 
Kurzer Umzug für Tiere und Pflanzen
 
Schatz im Schlamm
Zwischenüberschrift:
Umfrage zur Freizeitgestaltung
 
Sanierung des Hauses Rüschhaus in Münster mit heimischen Hölzern
 
Sanfte Instandsetzung am Gut Sutthausen in Osnabrück
 
Fundsachen aus dem Gräftenschlamm
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Das Gymnasium in der Wüste und die Izmir Kiz Lisesi in Izmir sind Partnerschulen des Projekts " Umwelt baut Brücken", einem deutsch-türkischen Austausch-, Umwelt- und Medienprojekt. Türkische Schüler und Lehrer sind gemeinsam nach Osnabrück gereist, um vor Ort mit ihren deutschen Partnern über Umwelt und Sozialthemen zu recherchieren. Die Schüler veröffentlichen jeweils eine Zeitungsseite in den Zeitungen der Medienpartner des Projekts. Die Projektgruppen der jeweiligen Partnerschulen besuchen sich gegenseitig und leben in dieser Zeit in den gastgebenden Familien. Durch den engen Kontakt lernen die jungen Menschen Land und Leute persönlich kennen und erhalten einen Einblick in das Alltagsleben. Sie lernen aber auch, wie eine Zeitung aufgebaut ist und welche journalistischen Darstellungsformen es gibt. Durch regelmäßige Zeitungslektüre verbessern sie ihre Lese- und Sprachkompetenz sowie ihre Allgemeinbildung.

Osnabrück. Die Schüler des Gymnasiums " In der Wüste" und die türkischen Austauschschüler haben in der Osnabrücker Innenstadt eine Umfrage durchgeführt. Sie wollten wissen, wie Migranten aus der Türkei ihre Freizeit gestalten und ob sie das Kulturprogramm in der Stadt nutzen. " Wenn ich am Wochenende zu Hause bin, verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie", sagt Hotelkaufmann Erkan bei der Umfrage zum Thema Freizeitgestaltung verschiedener Kulturkreise. In Deutschland gibt es eine Vielzahl verschiedener Burgen und Schlösser. Namen wie Sanssouci, die Wartburg und Neuschwanstein sind den meisten ein Begriff. Rund 70 Prozent der Besucher dieser Sehenswürdigkeiten kommen aus dem Ausland. Diese Vielfalt an Burgen und Schlössern findet man als Tourist nicht überall. In der Türkei sind historische Bauwerke aus anderen zeitgeschichtlichen Epochen zu finden, wie etwa die Ruinen der weltbekannten Stadt Ephesos an der türkischen Westküste.
Trotz hektischen Betriebs in seinem Fast-Food-Restaurant erklärt Mergen, ein türkischer Gastronom aus Osnabrück, dass er bereits andere Städte in Deutschland wie zum Beispiel Köln besucht hat. Der 39-Jährige lebt seit 20 Jahren in Deutschland und besucht alle zwei Jahre seine Verwandten in der Türkei. Das Interesse, Burgen und Schlösser zu besichtigen, bestehe, allerdings sei er viel zu beschäftigt und habe keine Zeit dafür, sagt er traurig.
Diese Antwort gab nicht nur Mergen. Die Mehrzahl der Befragten erklärte, dass sie ihre Freizeit die ohnehin schon rar ist lieber mit der Familie verbringen.
Die Befragungen haben dazu geführt, dass sich einige Bürger überlegt haben, den Besuch von Burgen und Schlössern als Familienausflug in Erwägung zu ziehen. Da die Familie und das Treffen von Freunden in der Freizeitgestaltung von ausländischen Mitbürgern einen sehr hohen Stellenwert hat, kam in den Gesprächen die Idee eines Schlossfestes auf. Die 41-Jährige Emre erwähnte einen Familienausflug zur Gartenschau auf der Ippenburg. Der Besuch von Burgen und Schlössern wird insgesamt mehr als ein Erlebnis mit der ganzen Familie und weniger als eine kulturhistorische Erfahrung wahrgenommen.
Bildtext:
Wenig Zeit haben die meisten Befragten, um sich Burgen und Schlösser in der Region anzusehen.
Foto:
Christina Stiller

Münster. Die Sonne steht noch tief. Symmetrisch angelegte Heckenanlagen schlagen Schatten auf den weißen Kies. Vier Statuen ragen wie Schachfiguren aus dem Labyrinth von Hecken hervor. Der Garten des Hauses Rüschhaus in Münster, dem ehemaligen Ansitz der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, bietet eine malerische Kulisse. Damit dies so bleibt, ist viel Arbeit nötig.
Gregor Determann, Landschaftsarchitekt für die Stadt Münster, breitet seine Unterlagen aus. Ein Grundriss von 1745, eine Reihe von Fotos, die die gesamte Treppe des Hauses entlangreicht. Auf den Fotos ist die Sanierung des Anwesens in den 1980er-Jahren erkennbar. Dabei wurden die seitlichen Spundwände mit Tropenholz gesichert und erneuert, da dieses als sehr robust und witterungsbeständig gilt.
Allerdings ist das mit dem Tropenholz so eine Sache. Es sieht zwar schön aus, ist kostengünstig und sehr stabil, hat aber einen langen Transportweg hinter sich. Außerdem stammt das Holz aus der sogenannten " Lunge der Erde", dem tropischen Regenwald. Der Wald ist ein Bioreservoir mit wertvollen Ressourcen, welches sich durch Abholzung jährlich um drei Millionen Hektar verkleinert. Um den Regenwald zu schützen, sollte besser auf andere Hölzer gesetzt werden.
Ein weiterer Nachteil der Konstruktion war, dass sie die durch Straßen- und Siedlungsbauten verursachten, stark schwankenden Wasserstände nicht aufnehmen konnte. Holz muss bis zu einem gewissen Pegel im Wasser stehen, damit es stabil bleibt. Seit Errichtung des Gebäudes haben sich die Bedingungen um das barocke Haus stark verändert. Einzelne Elemente des Gerüsts konnten nicht ausgetauscht werden, daher war erneut eine komplette Sanierung fällig. " Wir wollten kein Tropenholz verwenden, wussten aber nicht, was eine umweltverträgliche Lösung sein könnte", berichtet Experte Gregor Determann. Um Erfahrungen zusammenzutragen, trafen sich mehrere Experten zu einem Workshop zusammen. Allerdings sollte der Ansatz nicht sein, Lebensraum für Tiere zu schaffen, wie es bei der Sanierung der Gräfte am Gut Sutthausen der Fall war, sondern eine Sanierung, die dem Denkmal entspricht. " Für die Denkmalpflege ist es sehr wichtig, dass hinterher Holz in Erscheinung tritt und nicht Stahl", sagt Determann. Der Bau einer Faschine ein Bündel aus Reisig sowie einer Gabione und eine Konstruktion mit Stahl standen zur Auswahl. " Letztendlich haben wir untersucht, was passiert, wenn wir nichts unternehmen, aber das wäre dem barocken Gebäude nicht gerecht geworden", erzählt der Experte. Schließlich fiel die Entscheidung auf eine Konstruktion mit Stahl. Eichenholz wurde davor gesetzt, da es ähnliche Eigenschaften wie Tropenholz besitzt. Außerdem hat das heimische Holz eine gute Umweltbilanz. " Selbst Venedig steht auf solchen Pfosten", sagt Determann lachend. Jedoch sind in Venedig die Hölzer tragende Elemente, am Rüschhaus dienen sie lediglich als Verkleidung und zum Druckausgleich. Ein weiteres ausschlaggebendes Argument für die Wahl dieser Methode war auch die Folgekonstruktion. " Die tragenden Elemente sind langlebig", sagt Determann. Da die Pfosten durch das Wasser der Gräfte dauerhaft feucht gehalten werden, sind sie sehr solide. Bei späterer Sanierung müssen lediglich Teile der Hölzer ausgetauscht werden. " Es gibt Beispiele von Jahrzehnten, Jahrtausenden, wo Eiche hält", erzählt der Experte.
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Das Rüschhaus in Münster musste saniert werden.
Foto:
Sena Nur Agirbas

Osnabrück. Bei der Sanierung des Gutes Sutthausen von 2009 bis 2011 wurde ein großer Eingriff in die Natur vorgenommen. Doch wie sieht es mit den seltenen und teilweise vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen sowie ihrem Lebensraum aus?
Die Natursteinmauern am Gut Sutthausen werden von Tieren und Pflanzen genutzt, genauso wie die Gräfte. Das ist die Bezeichnung für einen Wassergraben, der rund um ein Schloss oder eine Burg führt. Viele Vögel und auch Fledermäuse leben im Park des Gutes. " Es ist wichtig, dass man schaut, welche Lebewesen hier leben, und versucht, die Vorhaben so naturfreundlich wie möglich umzusetzen", sagt Kay Lorenz, Landschaftsarchitekt, der an der Sanierung beteiligt war.
Zunächst wurden die Mauern auf seltene Pflanzen untersucht und einige Wasserrosen aus den Gräften zur Einlagerung entnommen, um sie später wieder neu anzusiedeln. " Mit dem Schlamm wurden auch alle Pflanzen aus der Gräfte entfernt", sagt Lorenz.
In einem weiteren Schritt mussten die Fische aus dem Ge wässer umgesiedelt werden. Sie wurden durch Elektrobefischung aus dem Wasser gefischt. Mithilfe von Ultraschallgeräten wurden die Mauern auf Fledermausnester untersucht.
Aus Erfahrung wissen die Forscher, dass Fledermäuse Mauerritzen gerne als Schlupflöcher nutzen. Bei der Sanierung der Mauern wurden einige Löcher in ihrem Urzustand belasssen, um Tieren Schutz zu bieten. Insgesamt sind fünf Fledermausarten am Gut Sutthausen nachgewiesen worden. Die häufigste Art ist die Wasserfledermaus. Sie jagt dicht über der Wasseroberfläche, daher auch ihr Name. Auch die Zwergfledermaus lebt dort. Sie geht im Gehölz am Ufer auf Nahrungssuche. " Allein in Ufernähe wurden über 400 Rufsequenzen mehrerer Fledermäuse festgestellt", sagt Lorenz. Das zeigt, dass das Gelände rund um das Gut ein Lebensraum für viele Tiere ist.
Bildtext:
Das Gut Sutthausen wurde vor Jahren schonend saniert.
Foto:
Christine Arnold

Sanierung
Die Gräfte ist vor gut fünf Jahren saniert worden, denn in den vergangenen 50 Jahren war viel Laub in das Wasser am Gut gefallen und hatte den Wassergraben nach und nach verschlammt, sodass er im Sommer teilweise stark austrocknete und der Sauerstoff für die Tiere knapp wurde. Es hatte sich eine Schicht von bis zu 1, 60 Meter Schlamm gebildet. Diese machte es den Pflanzen und Tieren kaum möglich, in dem Gewässer zu überleben. Spezialbagger rückten an und trugen rund 6000 Kubikmeter Schlamm ab. Dieser wurde auf den anliegenden Äckern kostengünstig entsorgt. In Gräften leben oft gefährdete Fischarten. Durch die Schlammschicht ist die Entwicklung und Fortpflanzung der Arten bedroht. Dank der Sanierung konnte der Bestand der Fische wie Moderlieschen und Bitterlinge aber erhalten werden. Die Tiere sollen sich in der Gräfte vermehren und werden dann auf andere Gewässer verteilt.

Osnabrück. Das Gut Sutthausen ist seit 300 Jahren so vorzufinden wie heute. Es wurde 1282 das erste Mal urkundlich erwähnt. Auf diesem Hofe erbaute 1280 der Ritter Eberhard von Varendorf gegen den Willen des Bischofs und der Stadt Osnabrück eine feste Burg. Dieses Gut wurde damals zusammen mit der Burg von der Düte und zwei von ihr gespeisten Gräften umgeben und gesichert, wovon heute noch Reste den Schlossteich bilden. Das Gut wurde mehrmals wieder verkauft, schließlich aufgelöst und 1935 den Franziskanerinnen Thuine übergeben. Sie wohnen noch heute dort. Die Gräfte musste vor gut fünf Jahren saniert werden. Dabei wurde auch der Schlamm aus dem Gewässer abtransportiert. Darin fanden sich einige Schätze. Zum einen wurden Armbrustbolzen gefunden. Es wurden Münzen gefunden, darunter eine aus Antwerpen zur Erinnerung an einen spanischen König. Darüber hinaus wurden auch noch andere Stücke gefunden wie etwa eine Gürtelschnalle, ein Tintenfass, ein Töpfchen, das immer noch Creme enthält, und eine alte Osnabrücker Bierflasche.
Bildtext:
Sowohl Gegenstände aus der Region, wie die Bierflasche aus Osnabrück, als auch Funde aus anderen Gegenden wurden in der Gräfte gefunden.
Foto:
Christina Stiller
Autor:
Christina Stiller, Laura Borgelt, Nina Drischel, Xenia Geiger, Elisa Stock


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