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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Noch ein Weibchen bei Seehunden
Zwischenüberschrift:
Zweiter Nachwuchs innerhalb von zehn Tagen im Zoo
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Doppelte Freude im Zoo Osnabrück: Nachdem Ende Juni bereits Seehund-Mädchen " Imke" das Licht der Welt erblickt hat, wurde am 6. Juli das nächste Seehund-Baby im Zoo geboren: " Rieke" heißt das kleine Weibchen. Damit kann der Zoo Osnabrück seinen Besuchern zum ersten Mal zwei Jungtiere gleichzeitig präsentieren.

Imke und ihre kleine Halbschwester Rieke schwimmen bereits munter durch das Seehund-Becken des Zoos Osnabrück, immer unter den wachsamen Augen ihrer Mütter Biene und Alice. Für die Seehund-Dame Alice war Rieke das erste Jungtier: " Es ist aber alles gut verlaufen", versichert Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zoos. Am Morgen des 6. Juli sei Rieke " auf einmal da gewesen". " Bei Seehunden sind Schwangerschaften erst wenige Tage vor der Geburt zu erkennen, wenn sich die Körperform verändert. Der genaue Geburtstermin lässt sich nicht vorhersagen."

Nervöse Mama

" Bei erstgebärenden Seehunden sind die Pfleger besonders wachsam", erklärt Wulftange. Nicht die Geburt an sich müsse aufmerksam verfolgt werden, sondern vielmehr das Verhalten der Tiere danach, denn unerfahrenen Tieren fällt die Jungenaufzucht meist schwerer als erfahrenen Muttertieren. So war es auch bei Alice: " Alice war die ersten Tage tatsächlich nervöser als Biene, zum Beispiel wenn Besucher oder Pfleger in der Nähe waren", berichtet Andreas Wulftange weiter. Aber die Nervosität habe sich schnell gelegt. " Um den Tieren mehr Ruhe zu gönnen, haben wir die Plattform um das Gehege teilweise abgesperrt." Beide Mütter und Jungtiere machen sich nach Aussagen des Mitarbeiters sehr gut. Kann man die beiden Jungtiere gut auseinanderhalten? " Ja", bekräftigt Wulftange. Denn: " Imke ist deutlich größer als ihre jüngere Halbschwester Rieke; schon bei der Geburt war Imke überdurchschnittlich groß." Auch charakterlich unterscheiden sich die beiden kleinen Seehunde: " Rieke ist neugierig und zutraulicher als die ältere Schwester. Imke taucht meist schnell unter, wenn sie einen Pfleger sieht genau andersherum als bei ihren Müttern", so Wulftange.

Familienleben

In den nächsten vier bis fünf Wochen ernähren sich die Jungtiere von der sehr fetthaltigen Muttermilch. " Sie verdoppeln in dieser Zeit ihr Geburtsgewicht von etwa zehn Kilogramm." Danach heißt es für die beiden: Makrele und Hering statt Milch. " Dafür trennen wir die Jungtiere ein paar Tage von ihren Müttern, um sie futterfest zu machen", beschreibt es Wulftange. Sie müssen von der Muttermilch entwöhnt werden und lernen, Fisch zu schlucken. Seehund-Vater Max kümmert sich nicht viel um seinen Nachwuchs und unterstützt die Mütter nicht bei der Aufzucht der Jungtiere ein typisches Verhalten bei Seehunden. " Er zeigt aber auch keinerlei Aggressionen gegenüber seinen Kindern. Daher können wir sie zusammen in einem Becken lassen."

Kosten für Umbau

Neben der Freude über die sich darin tummelnden Jungtiere beschäftigt das Seehund-Gehege den Zoo Osnabrück auch auf eine andere Art: Aufgrund neuer Haltungsrichtlinien des Säugetiergutachtens des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft muss das Gehege vergrößert werden. " Was die Kubikmeteranzahl angeht, sind wir gut aufgestellt", erklärt die Pressesprecherin Lisa Josef. Nicht das Becken sei das Problem, sondern die Anlage. " Nach den neuen Berechnungen der Haltungsrichtlinien fehlen uns 80 bis 90 Quadratmeter Fläche: Unsere beiden Becken sind zusammen circa 110 Quadratmeter groß, und es müssten laut den Haltungsrichtlinien des Säugetiergutachtens 200 Quadratemeter sein." Die Kosten für diesen Umbau würden momentan geprüft, so Josef.

Mehr über den Zoo und seinen tierischen Nachwuchs sowie eine Bildergalerie finden Sie auf www.noz.de/ zoo
Bildtext:
Zweifacher Seehundnachwuchs im Zoo Osnabrück. Rieke ist am 6. Juli 2015 zur Welt gekommen, ihre Halbschwester Imke ist zehn Tage älter.
Foto:
David Ebener
Autor:
Annalena Klein


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