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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Radfahrer melden 700 Mängel
 
Radfahrer melden 700 Mängel
Zwischenüberschrift:
Ärger mit Auto- und Lkw-Fahrern
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Mehr als 1100 Personen haben bislang an der Online-Umfrage der Stadt zur Situation der Radfahrer teilgenommen. Neben einigen Loben registrierte die Verwaltung rund 700 Mängel. Viele Radfahrer fühlen sich demnach auf dem Wall, in der Innenstadt und auf vielen Hauptverkehrsstraßen nicht sicher. Des Weiteren klagen viele Radfahrer über zu schmale oder beschädigte Radwege. Häufigstes Ärgernis sind aber Konflikte mit Auto-, Lkw- und Busfahrern sowie mit anderen Radfahrern. Besonders positiv nehmen Radfahrer hingegen die Katharinenstraße wahr eine Fahrradstraße. Auch die für Radfahrer gut ausgebaute Bohmter Straße erhält viel Zuspruch.
Die Umfrage läuft noch bis zum 19. Juli. Die Ergebnisse sollen in den künftigen Radverkehrsplan der Stadt einfließen.

Osnabrück. Fast 700 Mängel, aber auch 56 Lobe, und nicht zuletzt 352 Ideen: Die Stadt hat am Donnerstag ein Zwischenfazit der Online-Umfrage zum künftigen Radverkehrsplan vorgestellt. Ein Hauptärgernis: Autofahrer.
Bis zum Donnerstagmorgen gingen 1131 Mängel, Lobe und Ideen bei der Stadt ein rund 1000 davon mit konkretem Ortsbezug. " Die hohe Beteiligung hat uns letztendlich überrascht", sagte Stadtbaurat Frank Otte.
Bis zum Sommer will der Fachbereich Städtebau dem Rat der Stadt Vorschläge zur Fortschreibung des Radverkehrsplans vorlegen. Seit dem 8. Juni können Bürger im Internet auf www.osnabrueck-sattelt-auf.de Mängel, Ideen und Lobe äußern. " Dabei fällt auf, dass es viele räumliche Ballungen gibt", sagte Ulla Bauer, Radverkehrsbeauftragte der Stadt.
Viele Konflikte und Gefahren sähen die Radfahrer auf dem Wall, in der Innenstadt und auf den Hauptverkehrsstraßen. Häufig gebe es Konflikte mit Auto- und Lkw-Fahrern, teilweise auch mit Bussen sowie den aussteigenden Fahrgästen.
Das zweitgrößte Ärgernis für Radfahrer sind den Zahlen zufolge die Kreuzungen und Ampelschaltungen, insbesondere auf dem Wall. Es folgen zu schmale und beschädigte Radwege wobei die Finanzlage der Stadt für Letzteres oftmals der Grund sei, sagte Bauer. Bei Hochbordradwegen stören viele Radfahrer die zu hohen Absenkungen.
Keine Kritik, dafür aber Lob gibt es für Wegweisungen. Wenig Kritik gibt es für die Möglichkeiten, sein Rad abzustellen und anzuschließen. Viele Teilnehmer loben die Katharinenstraße, eine Fahrradstraße. Das Kopfsteinpflaster der umliegenden Straßen sowie die Erreichbarkeit der Straße hingegen empfinden viele Radfahrer als störend.
Bewusster leben
Die inzwischen gut ausgebaute Bohmter Straße erachten viele Radfahrer als gelungen, ebenso die roten Aufstellflächen vor Autos an Ampeln, sogenannte ARAS (aufgeweitete Radaufstellstreifen). Insgesamt gibt es bislang 60 Lobe. " Damit hatten wir kaum gerechnet", sagte Bauer. Noch bis zum 19. Juli können Radfahrer an der Umfrage teilnehmen. Anschließend erstellt ein Planungsbüro eine Stärken-Schwächen-Analyse ergänzt um objektive Fakten wie Unfalldaten. " Das Planungsbüro fährt selbst relevante Routen in der Stadt ab", sagte Heike Stumberg, Fachdienstleiterin Verkehrsplanung. Der Runde Tisch Radverkehr soll die Ergebnisse diskutieren, im Herbst der Stadtentwicklungsausschuss. " Am Ende soll dann ein Plan stehen, der den Nerv der Bevölkerung trifft", sagte Stumberg.
Ziel sei es letztlich, mehr Menschen auf das Rad zu kriegen, sagte Otte. " Wir müssen uns verbessern in Richtung Fahrradstadt", so Otte, auch wenn die Stadt bereits einiges für Radfahrer getan habe. " Auch die Diebe, die am Donnerstag den Juwelier ausgeraubt haben, haben aufs Rad als geeignetes Verkehrsmittel gesetzt", sagte Otte mit einem Schmunzeln. Der Autoverkehr nehme stetig zu, das sei in Osnabrück nicht anders. " Wir müssen es schaffen, das Wachstum zu stoppen, denn wir können das Straßennetz nicht unbegrenzt ausdehnen."
Doch wie will die Stadt all die Ideen bei leeren Kassen umsetzen? " Die Umfrage hilft uns bei der Abwägung", sagte Otte manchmal eben auch zulasten der Autofahrer. Und dennoch müsse die Stadt stets den Gesamtverkehr im Auge behalten.
Nicht alle scheint die Online-Umfrage zu erreichen: Ein Blick auf die Karte zeigt, aus manchen Stadtteilen wie Widukindland und Schinkel-Ost gibt es kaum Rückmeldungen, wohingegen es vom Westerberg und aus der Weststadt vergleichsweise viele Hinweise gibt. " Die Online-Umfrage ist zwar niedrigschwellig, aber dennoch erreichen wir mit der Umfrage nicht alle", sagte Bauer.
Zahlen im Detail
Von den 1131 bisherigen Rückmeldungen sind 166 ohne Ortsbezug, also allgemeine Rückmeldungen zur Situation der Radfahrer. Mit 35 Prozent gab es die bislang meisten Hinweise zu Konflikten mit Autos, Fußgängern, anderen Radfahrern und Hindernissen. 18 Prozent der Rückmeldungen betrafen die Breite der Radwege sowie deren Zustand. Weitere 18 Prozent betreffen Ampelkreuzungen und - schaltungen sowie Querungen. 13 Prozent der Hinweise betreffen fehlende oder umständliche Verbindungen für Radfahrer.

Ein Video sowie weitere Informationen zum Radverkehrsplan auf www.noz.de/ rad
Bildtext:
Zur Kreuzung an der Vitischanze gibt es besonders viel Kritik: Hier fühlen sich viele Radfahrer nicht sicher. Der Wall schneidet generell bei der Umfrage bislang nicht gut ab. Viele Radfahrer ärgern sich zudem über Auto- und Lkw-Fahrer.
Foto:
Jörg Sanders
Autor:
Jörg Sanders
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