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1
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1.
Erscheinungsdatum:
09.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
60
Jahre
Karmann
Ghia
(2)
Überschrift:
83 000 Meilen auf dem Tacho
Zwischenüberschrift:
Ein Karmann Ghia kommt zurück auf die Osnabrücker Straßen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ein
blauer
Karmann,
mit
Original-
Lackierung,
ungeschweißt.
Und
"
unverbastelt."
Was
da
Anfang
2014
in
Göttingen
aus
dem
Übersee-
Container
gerollt
wurde,
war
trotz
der
Beschreibung
eher
in
einem
"
erbärmlichen
Zustand"
,
räumt
auch
der
heutige
Besitzer
ein.
Inzwischen
ist
der
regattablaue
Karmann
Ghia
wieder
zurück
auf
den
Straßen
seiner
Heimatstadt
Osnabrück.
Und
läuft
und
läuft
und
läuft.
Unverbastelt?
Das
bedeutet
bei
einem
fast
50
Jahre
alten
Auto
fast
immer
zwei
Dinge:
Der
Wagen
ist
vermutlich
von
Hobbyreparaturen
und
Showroom-
Restaurationen
(Spachteln,
Schleifen,
Lackieren
–
wer
jemals
"
Pimp
My
Ride"
auf
MTV
gesehen
hat,
weiß,
was
man
Autos
antun
kann)
verschont
geblieben.
So
weit
die
gute
Nachricht.
Die
schlechte:
Auf
den
neuen
Besitzer
wartet
ganz
sicher
Arbeit.
Viel
Arbeit.
Denn
ein
so
langes
Autoleben
hat
Spuren
am
Fahrzeug
hinterlassen.
Originales
bewahren
Es
gibt
verschiedene
Auffassungen
zum
Thema
Restaurieren:
Die
einen
wollen
am
Ende
ein
Auto
im
Neuzustand,
so,
als
wäre
es
gerade
aus
dem
Laden
gekommen.
Anderen
dagegen
ist
es
wichtiger,
möglichst
viel
von
der
originalen
Substanz
zu
bewahren.
Der
Besitzer
des
regattablauen
Karmann
gehört
ganz
eindeutig
zu
den
Letzteren.
Originallack?
Ungeschweißt?
Schon
deshalb
konnte
er
dem
blauen
Reimport
aus
den
USA
trotz
Staubschicht,
verwohntem
Innenraum,
plattgestandenen
Reifen
und
etlichen
Dellen
und
Macken
nicht
widerstehen.
Schließlich
waren
Unterboden
und
der
oft
gammelnde
Vorderwagen
tatsächlich
nicht
nur
unverbastelt,
sondern
sogar
außergewöhnlich
gut
erhalten.
Ein
Autoleben
in
Kalifornien,
dem
"
goldenen
Staat"
,
hat
wohl
auch
Vorteile.
Die
Geschichte
dieses
Karmanns
beginnt
–
natürlich
–
in
Osnabrück:
Am
21.
Mai
1968
läuft
er
in
der
Hasestadt
vom
Band,
am
23.
Mai
1968
wird
er
ausgeliefert.
Bestimmungsland:
USA.
Die
Exportversion
ist
schon
äußerlich
leicht
an
den
unter
Fans
begehrten
größeren
Stoßstangen
und
den
weniger
begehrten
roten
Reflektoren
an
den
hinteren
Kotflügeln
zu
erkennen.
Auch
sonst
weicht
die
Ausstattung
deutlich
von
den
Modellen
für
den
heimischen
Markt
ab:
Beckengur
te,
Meilentachometer,
Sealed-
Beam-
Scheinwerfer,
Warnblinkanlage,
aber
dafür
keine
Lichthupe,
Windschutzscheibe
mit
Verbundglas
und
serienmäßige
Rückfahrscheinwerfer.
Die
Farbe:
Regattablau,
Farbcode:
L50
F.
Aufgrund
der
amerikanischen
Zulassungsbestimmungen
verliert
sich
die
Spur
des
Karmann
nach
der
Auslieferung
zunächst
im
Dunkeln.
Vermutlich
war
er
in
Kalifornien
zugelassen.
Das
mitgelieferte
"
Certificate
of
Title"
ist
zwar
so
etwas
wie
der
Fahrzeugbrief,
die
Zahl
der
Vorbesitzer
ist
dem
Dokument
allerdings
ebenso
wenig
zu
entnehmen
wie
der
Tag
der
ersten
Zulassung.
Dafür
aber
der
Name
des
letzten
Besitzers,
eines
gewissen
William
Jay
Lowery
in
Sacramento,
der
kalifornischen
Hauptstadt.
Dort
wurde
der
Wagen
im
Jahr
2000
mit
gut
83
000
Meilen
auf
dem
Tacho
stillgelegt,
bevor
er
dann
zwölf
Jahre
später
über
ein
Online-
Portal
angeboten
wird
und
schließlich
über
Göttingen
nach
Osnabrück
gelangt.
Der
68er-
Karmann
hat
noch
weitere
Pluspunkte:
Die
Scheinwerfer
rutschen
Anfang
der
1960er-
Jahre
etwas
nach
oben,
die
Lüftungsschlitze
im
Bug
werden
größer,
die
Vorderachse
bekommt
Scheibenbremsen,
während
es
hinten
noch
bei
relativ
kleinen,
eleganten
Rückleuchten
und
den
zierlichen
Blinkern
bleibt.
Für
viele
sind
diese
Ghia
die
optisch
und
technisch
gefälligsten.
Im
Heck
wuchtet
ab
1966
der
1500er-
Motor
aus
dem
Transporter
immerhin
44
PS
auf
die
Hinterräder,
und
seit
1967
sind
12
Volt
auch
beim
Ghia
Standard.
Voller
guter
Anlagen,
aber
im
arg
mitgenommenen
Zustand
wird
der
Ghia
im
März
2014
in
die
Werkstatt
von
Thomas
Peterwerth
an
der
Osnabrücker
Liebigstraße
geschoben.
In
den
kommenden
Wochen
wird
im
Classic-
Carré
der
Motor
gegen
ein
50-
PS-
Aggregat
ausgetauscht,
Technik,
Fahrwerk
und
vor
allem
die
Bremsen
überholt,
Automatikgurte
eingebaut,
die
in
Deutschland
so
nicht
zulassungsfähigen
Sealed-
Beam-
Scheinwerfer
gegen
StVO-
konforme
Exemplare
getauscht.
Und
noch
eine
kleine
Detailverbesserung
wird
moniert:
eine
Abschleppöse.
Man
kann
ja
nie
wissen
…
Im
Juli
2014
ist
es
dann
so
weit:
Der
Tüv
hat
das
Fahrzeug
nach
gründlicher
Prüfung
abgenommen.
Auch
die
letzte
Hürde,
die
"
Begutachtung
für
die
Einstufung
als
Oldtimer"
für
die
Erteilung
eines
H-
Kennzeichens,
ist
trotz
einiger
kritischer
Blicke
des
Prüfers
in
den
noch
nicht
hergerichteten
Innenraum
genommen.
14
Jahre
nach
der
Stilllegung
in
den
USA
kann
der
Karmann
zurück
auf
die
Straßen
seiner
Heimatstadt
–
und
alle
weiteren
Stationen
unter
die
eigenen
Räder
nehmen.
Im
nächsten
Teil
unserer
Serie
begleiten
wir
den
Karmann
Ghia
zur
Lackaufbereitung.
Mehr
Fotos
auf
www.noz.de/
os
Bildtexte:
Fundstücke:
Eine
Handvoll
Cent
und
eine
leere
Camel-
Schachtel.
Glänzt
wie
neu
–
der
markante
Schriftzug
Karmann
Ghia.
Fotos:
Michael
Gründel
Vor
60
Jahren,
am
14.
Juli
1955,
hat
Karmann
den
Ghia
der
Presse
präsentiert.
Wir
begleiten
einen
automobilen
Spätheimkehrer,
der
den
Weg
zurück
nach
Osnabrück
gefunden
hat.
Das
Automuseum
Melle
plant
ab
dem
12.
Juli
2015
eine
kleine
Ausstellung
mit
Karmann-
Fahrzeugen.
Mit
dabei:
der
regattablaue
Karmann,
der
nach
fast
fünf
Jahrzehnten
unter
der
Sonne
Kaliforniens
nach
Osnabrück
zurückgekehrt
ist.
Autor:
Frank Wiebrock