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1.
Erscheinungsdatum:
10.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ursulaschule zweimal fast vor dem Aus
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Traditionsgymnasium wird in diesem Jahr 150 Jahre alt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
150
Jahre
wird
die
Ursulaschule
in
diesem
Jahr
alt.
Die
"
Halbzeit"
vor
75
Jahren
haben
einige
Zeitzeuginnen
live
und
in
Farbe
miterlebt.
Sie
trafen
sich
jetzt
auf
Einladung
der
Schule,
um
druckfrische
Exemplare
der
Festschrift
"
150
Jahre
Ursulaschule
1865–
2015"
entgegenzunehmen,
zu
der
sie
Erlebnisschilderungen
beigesteuert
hatten.
Als
die
heute
85-
jährigen
Damen
Annemarie
Riemann,
Mathilde
Hüsemann
und
ihre
Kameradinnen
nach
einer
"
knallharten
Aufnahmeprüfung"
,
wie
sie
sagen,
1940
in
die
Klasse
5b
eingeschult
wurden,
war
das
Ursulinum
schon
teilweise
von
der
Städtischen
Oberschule
für
Mädchen
vereinnahmt
worden.
Die
Ursulinenschwestern
waren
ausnahmslos
von
weltlichen
Lehrkräften
abgelöst.
Statt
des
vor
den
Nonnen
üblichen
Knickses
verlangten
die
den
"
Deutschen
Gruß"
und
ein
kräftiges
"
Heil
Hitler"
.
Unterdessen
saßen
die
studierten
Schulnonnen
im
Keller
und
mussten
als
Zwangsverpflichtete
im
"
Wehrkreis-
Sanitätspark
VI"
Pillen
drehen
und
Verbände
aufrollen.
Eine
tolle
Kameradschaft
Haben
die
Damen
auch
Gutes
aus
ihrer
Schulzeit
mit
ins
Leben
genommen?
"
Ja,
natürlich"
,
versichert
Mathilde
Hüsemann,
"
es
herrschte
eine
tolle
Kameradschaft.
Und
wir
haben
viele
Gedichte
und
Balladen
auswendig
gelernt.
Davon
zehrt
man
ein
Leben
lang!
Bitte
schreiben
Sie
es
auf:
Es
müsste
heute
viel
mehr
Wert
auf
Auswendiglernen
gelegt
werden!
"
Auch
Kurioses
kommt
zur
Sprache.
So
die
heute
kaum
mehr
nachvollziehbare
Hosenphobie
sowohl
im
Nationalsozialismus
als
auch
im
Katholizismus
jener
Zeit.
"
Ein
deutsches
Mädchen
trägt
einen
Rock!
",
so
wurde
es
ihnen
immer
wieder
eingebläut.
"
Und
wenn
wir
im
Winter
wegen
der
Kälte
in
Trainingshosen
zur
Schule
kamen,
mussten
wir
anschließend
einen
Rock
drüberziehen"
,
erinnert
sich
Annemarie
Riemann.
Ganz
kompliziert
wurde
es
im
Turnunterricht:
In
Ermangelung
dezenter
Turnkleidung
mussten
die
Mädchen
sich
eine
Schürze
vorn
und
eine
Schürze
hinten
umbinden.
Fotos
davon
gibt
es
nicht.
Wegen
der
Kriegszerstörung
der
Ursulaschule
gingen
die
jungen
Damen
in
der
Nachkriegszeit
zur
Angelaschule
in
Haste.
War
man
nach
all
den
schrecklichen
Erlebnissen
traumatisiert?
"
Mal
abgesehen
davon,
dass
wir
das
Wort
nicht
kannten:
nein"
,
ist
Hüsemanns
eindeutige
Antwort,
"
wir
hatten
ein
gutes
Lebensgefühl,
wir
waren
,
in
the
mood′,
wie
es
in
dem
Swing-
Stück
heißt."
Riemann
ergänzt:
"
Wir
brauchten
keine
Notfallseelsorger,
obwohl
wir
alle
genug
Leichen
gesehen
und
Angehörige
verloren
hatten.
Wir
waren
davongekommen,
die
Welt
stand
uns
offen.
Alle
waren
arm,
alle
hatten
die
gleichen
Startchancen,
wir
haben
sie
genutzt."
Dabei
nahm
man
mitunter
auch
in
Kauf,
in
"
Betragen"
ein
"
Mangelhaft"
einzukassieren,
weil
man
jeden
Mittag
von
einem
jungen
Herrn
im
Auto
von
der
Schule
abgeholt
wurde.
Das
gehörte
sich
nicht.
Diese
und
weitere
Erinnerungen
ehemaliger
Schülerinnen
aufgeschrieben
und
in
die
Geschichte
der
Schule
eingeordnet
hat
Politiklehrer
Tobias
Romberg.
Zusammen
mit
Schulleiter
Rolf
Unnerstall
zeichnet
er
für
die
Redaktion
und
He
rausgabe
der
168-
seitigen
Festschrift
"
150
Jahre
Ursulaschule
Osnabrück
1865–
2015"
verantwortlich.
Die
Schrift
kann
ab
sofort
für
13
Euro
im
Schulsekretariat
erworben
werden.
Sie
ist
reich
bebildert,
lässt
neben
der
Geschichte
auch
das
facettenreiche
aktuelle
Schulleben
nicht
zu
kurz
kommen,
bietet
Ehemaligen,
die
zu
Prominenten
wurden,
Raum
für
Gastbeiträge,
wirft
einen
kurzweiligen
Blick
auf
"
Zeugnisse
im
Wandel
der
Zeit"
und
widmet
allein
22
Seiten
dem
fast
schon
vergessenen
Kampf
um
den
Erhalt
der
Schule
im
Jahr
1991.
Schonungslose
Offenheit
In
schonungsloser
Offenheit
wird
der
damalige
Konflikt
mit
dem
Bistum
nachgezeichnet,
das
Ursulaschule
und
Angelaschule
am
Standort
in
Haste
zusammenlegen
und
den
Standort
in
der
Kleinen
Domsfreiheit
aufgeben
wollte.
Schulleiter
Pater
Werinhard
wurde
fast
zerrieben
zwischen
der
Treuepflicht
gegenüber
dem
Dienstherrn
einerseits
und
der
in
ihm
wachsenden
Überzeugung
andererseits,
dass
der
Bischof
einen
großen
Fehler
begehe,
wenn
er
die
Ursulaschule
auflöse.
Ein
Interview
mit
dem
damaligen
Schülersprecher
Heiner
Fangerau,
heute
Professor
für
Geschichte,
Theorie
und
Ethik
der
Medizin,
rundet
den
spannenden
Bericht
ab.
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lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtext:
Am
2.
Oktober
2015
begeht
die
Schule
ihre
150-
>
Jahr-
Feier
mit
einem
Festakt.
Die
ehemaligen
Schülerinnen
Mathilde
Hüsemann
(l.)
und
Annemarie
Riemann
warfen
schon
mal
einen
Blick
in
die
Festschrift.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Joachim Dierks