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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Haseuferweg bald durchgehend bis Bissendorf
Zwischenüberschrift:
Bauarbeiten für den Abschnitt zwischen Schellenbergbrücke und Lüstringen haben begonnen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Es ist das schwierigste Teilstück für den Haseuferweg und das teuerste: Auf einer Länge von 1547 Metern schließt die Stadt die Lücke zwischen der Schellenbergbrücke im Fledder und dem Heideweg in Lüstringen. Wenn der Abschnitt im kommenden Jahr fertig wird, steht Radlern aus Voxtrup oder Bissendorf eine durchgehende Verbindung abseits der Autostraßen zur Verfügung.

Acht Gleise überspannen im Fledder das künstliche Bett der Hase. Es ist die Strecke von Osnabrück nach Löhne, und unter der Brücke entsteht parallel zum Flussbett ein Trog, der den Radweg aufnehmen soll. Das 152 Meter lange Bauwerk aus Beton ist erforderlich, um die Radler trockenen Fußes auf die andere Seite der Bahnstrecke zu geleiten. Ohne die Kon struktion würden sie sich knietief durchs Wasser bewegen, erklärte der Bauingenieur Heiko Tilebein am Donnerstag bei einem Ortstermin.

Einen zweiten Trog, der mit 25 Metern deutlich kürzer ist, errichten die Spezialisten dort, wo die Eisenbahn mit der Schinkelkurve die Klöckner-Hase überquert. Bauwerk Nr. 3 ist eine Brücke über den Röthebach, deren Fundamente vorsorglich schon vor 20 Jahren betoniert wurden. Der technische Aufwand treibt die Baukosten in die Höhe. 750 000 Euro soll das fehlende Glied des Haseuferweges kosten, immerhin 16 Prozent weniger, als die Planer vor einem Jahr kalkuliert haben.

" Das ist gut angelegtes Geld", meinte Stadtbaurat Frank Otte am Donnerstag beim Ortstermin an der Hase. Denn die neue Verbindung sei gleichermaßen attraktiv für die Freizeit- und Berufsradler, die bislang noch den Weg über die stark befahrene Mindener Straße nehmen müssten. Wegen der Kosten war es vor einem Jahr zur Kontroverse im Finanzausschuss gekommen. Die CDU vertrat die Auffassung, dass sich die Stadt eine solche Ausgabe nicht leisten könne, SPD und Grüne entschlossen sich aber, ein Zeichen für den Radverkehr zu setzen, um vor allem Pendlern eine Alternative zum Auto anzubieten.

Falls die Baustelle überschwemmt wird, können sich die Kosten auch noch erhöhen. Schon die Regenschauer der vergangenen Tage hätten gezeigt, wie schnell die Hase anschwelle, erklärte der Brückenbauexperte Lutz Vorreyer vom Fachbereich Städtebau. Mit gelegentlichen Überschwemmungen muss auch nach der Fertigstellung gerechnet werden.

Die Tröge sind so konstruiert, dass sie nach starken Regenfällen, wie sie im Durchschnitt alle zwei Jahre eintreten, von der Hase geflutet werden. Dann müssen sich die Radler einen anderen Weg suchen. Mit einem Blinklicht soll gegebenenfalls darauf hingewiesen werden, dass der Abschnitt nicht befahrbar ist. Robuste Tauchpumpen, die das Wasser anschließend wieder ins Flussbett befördern, werden deshalb gleich mit eingebaut.

Nicht nur dem Radverkehr, auch der Natur soll das Bauprojekt zugutekommen. Die inzwischen renaturierte Klöckner-Hase, die ursprünglich ein trostloser Kanal zum Stahlwerk war, solle in Zukunft mehr Wasser bekommen, kündigte Christiane Balks-Lehmann vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz an. Manchmal sei es eben ein Vorteil, wenn man einen Bagger in der Nähe habe.

Immer der Hase nach: Was Osnabrück und den Fluss verbindet, dazu viele Fotos auf noz.de
Bildtexte:
Die Bauarbeiten für den letzten Abschnitt des Haseuferweges zwischen Osnabrück und Bissendorf haben begonnen.
1547 Meter Haseuferweg werden neu gebaut (rot). Die grün markierten Abschnitte sind schon in den vergangenen Jahren fertiggestellt worden.
Foto:
Gert Westdörp

Bald komplett

Auf 16 Kilometer Länge schlängelt sich die Hase durch das Stadtgebiet von Osnabrück. Noch vor 15 Jahren war der Fluss an vielen Stellen kaum wahrnehmbar, doch das hat sich grundlegend geändert.

1995/ 96 baute die Stadt den Abschnitt zwischen Wachsbleiche und Römereschstraße aus eine ruhige Alternative zu Pagenstecherstraße oder Hansastraße.

Zwischen der Von-Kerssenbrock-Allee und der Straße Am Mühlenholz in Eversburg wurde drei Jahre später ein Weg angelegt, ebenso zwischen dem Kiefernweg und der Brückenstraße.

2009 und 2010 folgte ein Teilstück zwischen der Sandforter Straße und Hasewinkel in Lüstringen, wenig später folgte die Verlängerung zur Siemensstraße in Lüstringen.

Mittel aus dem Konjunkturprogramm erlaubten es der Stadt 2010/ 11, den Haseuferweg von der Heinrich-Heine-Straße über die Schlagvorderstraße bis zum Neumarkt zu bauen. Der größte Teil dieses Weges wurde auf Stelzen errichtet.

2012 wurde in Lüstringen ein Teilstück von der Siemensstraße bis Auf dem Gehren hinzugefügt.

Zwischen dem Heideweg und der Sandforter Straße wurden die Arbeiten für den Haseuferweg 2014 abgeschlossen.

Der Abschnitt zwischen der Schellenbergbrücke und dem Heideweg soll im Frühjahr 2016 fertig werden.

Die letzte Lücke besteht noch zwischen der Wachsbleiche und der Turnerstraße. Wegen der hohen Kosten ist dieser Abschnitt umstritten. Die Verwaltung sucht nach einer preiswerten Variante.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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