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1.
Erscheinungsdatum:
25.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Ein Weg, zwei Höfe und viele Pferde
Zwischenüberschrift:
Der Nordhausweg im Stadtteil Hellern führt zu den Höfen Kleine und Große Nordhaus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Jeder
Autofahrer,
der
Osnabrück
auf
der
Autobahn
30
südlich
umfährt,
passiert
die
Nordhaushöhe,
eine
ungefähr
90
Meter
hohe
Kuppe
östlich
der
Abfahrt
Osnabrück-
Hellern.
Dabei
unterquert
er
auch,
ob
er
es
will
oder
nicht,
den
Nordhausweg.
Über
den
Nordhausweg
erreicht
man
die
idyllisch
in
ihre
Umgebung
eingebetteten
Nordhaushöfe.
Deren
stolze
Geschichte
umfasst
mehr
als
ein
halbes
Jahrtausend.
Erstmals
wird
im
Jahr
1512
ein
Wilken
to
Nordhußen
erwähnt.
Sein
"
Nachname"
bezieht
sich
auf
die
Hofstelle
im
Norden
der
Bauerschaft
Hörne.
Im
Bereich
des
alten
Meierhofes
Gesmold
lag
der
Siedlungskern
von
Hörne.
Anwesen
südlich
dieses
Bezugspunktes
nannte
man
Sutthusen/
Sutthausen,
die
nördlichen
Nordhußen/
Nordhaus.
Während
Sutthausen
sich
um
die
Güter
Sutthausen
und
Wulften
herum
zu
einer
Landgemeinde
und
später
einem
Stadtteil
Osnabrücks
entwickelte,
blieben
von
Nordhußen
nur
die
beiden
Höfe
Große
Nordhaus
und
Kleine
Nordhaus
übrig.
Jürgen
Bergschneider,
Erbe
des
Hofes
Kleine
Nordhaus,
weiß
aus
den
Annalen,
dass
es
ursprünglich
nur
einen
Hof
Nordhaus
gab.
Vermutlich
schon
im
16.
Jahrhundert
kam
es
zur
Aufteilung.
Warum
der
eine
das
Adjektiv
"
groß"
und
der
andere
"
klein"
beigelegt
bekam,
ist
nicht
gesichert.
"
Meistens
hatte
es
ja
in
solchen
Fällen
mit
der
Größe
des
Hofbesitzes
zu
tun"
,
weiß
Bergschneider,
"
aber
es
gab
auch
Fälle,
wo
man
einfach
nach
der
Körpergröße
des
Bauern
ging."
Jedenfalls
tauchen
in
den
"
Schatzregistern"
–
das
sind
Verzeichnisse
über
die
Abgaben
an
den
Landesherrn
–
ab
1540
zwei
Höfe
Nordhaus
auf.
Beide
waren
dem
Domkapitel
hörig.
Das
war
damals
nichts
Besonderes.
Keiner
der
alten
Höfe
in
Hellern
und
Hörne
war
im
heutigen
Sinne
frei.
Der
hörige
Bauer
hatte
eine
Fülle
von
Lasten
zu
tragen.
Er
hatte
seinem
Grundherren
eine
Pacht
in
Geld
zu
zahlen,
Naturalien
wie
Korn,
Schweine,
Hühner
und
Eier
zu
liefern
und
Hand-
und
Spanndienste
zu
leisten.
Auch
durfte
er
nicht
einfach
wegziehen,
sondern
war
mit
Weib,
Kindern
und
Gesinde
an
die
Scholle
gebunden.
Der
Hoferbe,
in
der
Regel
der
jüngste
Sohn,
durfte
nicht
heiraten,
wen
er
wollte.
Vor
der
Verlobung
musste
er
die
Auserwählte
seinem
Gutsherrn
vorstellen.
Der
beurteilte
dann
nicht
etwa
ihre
äußeren
Reize
oder
ihre
Arbeitsfähigkeit,
sondern
einzig
und
allein
ihre
Mitgift.
Denn
davon
stand
ihm
die
Hälfte
zu.
Als
Folge
der
Französischen
Revolution
wurden
nach
1800
Klöster
und
geistliche
Stifte
verstaatlicht.
Die
hörigen
Bauern
hatten
fortan
Abgaben
an
den
Staat
zu
leisten.
1836
erreichte
der
"
Colon
Kleine
Nordhaus"
in
Verhandlungen
mit
der
Königlichen
Domänenkammer,
durch
Ablösezahlungen
für
"
völlig
frei"
erklärt
zu
werden,
Pachtzahlungen
liefen
aber
noch
bis
1874
weiter.
Erst
da
war
der
Hof
Kleine
Nordhaus
unbeschränktes
Eigentum
der
Familie.
Beide
Höfe
Nordhaus
brannten
zufällig
im
selben
Jahr,
1805,
bis
auf
die
Grundmauern
ab,
wurden
danach
aber
schnell
wieder
aufgebaut.
Jürgen
Bergschneiders
Großvater
Fritz
Kleine
Nordhaus
war
der
letzte
Namensträger
auf
dem
Hof
Kleine
Nordhaus.
Er
wurde
am
17.
Juli
1945
von
marodierenden
polnischen
Zwangsarbeitern
ermordet.
Hoferbin
war
danach
Jürgens
Mutter
Lissi.
Sie
heiratete
den
Ostercappelner
Zahnarzt
Bergschneider,
der
noch
bis
in
die
1970er-
Jahre
in
Hasbergen
praktizierte.
Jürgen
Bergschneider,
Jahrgang
1942,
ist
gelernter
Landwirt
und
bewirtschaftete
den
Hof
bis
1987
selbst.
In
der
nächsten
Generation
verfolgte
seine
Tochter
dann
die
neuzeitliche
"
Fruchtfolge"
:
die
Umwandlung
in
einen
Reiterhof.
Heike
Starmann-
Bergschneider
und
André
Starmann
betreiben
heute
die
gepflegte
Reitsportanlage
Nordhaushöhe
GmbH
mit
50
Stallplätzen,
Reithalle,
Außenplätzen
und
ausgedehnten
Weidgängen.
Der
Hof
Große
Nordhaus
steht
heute
im
Eigentum
des
46-
jährigen
Eberhard
Große
Nordhaus.
Er
ist
unter
anderem
Hundezüchter
und
beherbergt
auf
seinem
Hof
die
Hundeschule
"
a.T.W.-
dogs-
OS-
Hellern"
.
Seine
verstorbenen
Eltern
waren
die
Rechtsanwälte
Gunter
und
Freya
Große
Nordhaus.
Dr.
Freya
Große
Nordhaus
war
von
1981
bis
2001
für
die
CDU
im
Rat
der
Stadt
Osnabrück.
Bildtexte:
Der
Nordhausweg
gehört
teils
zum
Stadtteil
Wüste,
teils
zum
Stadtteil
Hellern.
Fritz
Kleine
Nordhaus
(1875–1945)
.
Foto:
Dierks
Autor:
Joachim Dierks