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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Das Wir-Quartier gibt es nur in Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Inklusives Wohnprojekt für Studenten und Menschen mit Behinderung bald fertig
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das gibt es nur in Osnabrück: 18 Menschen mit Behinderung und 28 Studierende ziehen unter ein Dach und unterstützen sich gegenseitig. Gemeinsame Unternehmungen sind erwünscht, neue Erfahrungen willkommen. Zum 1. September eröffnet das Wir-Quartier am Borkumweg, ein inklusives Nachbarschaftsprojekt, das von der Lebenshilfe, der Heilpädagogischen Hilfe und dem Studentenwerk Osnabrück betrieben wird.
15 Interessenten von studentischer Seite haben sich schon gemeldet, berichtet Birgit Bornemann, die Geschäftsführerin des Studentenwerks. Das Angebot sei für alle Studierenden offen, voraussichtlich werde es jedoch vor allem Erstsemester ansprechen. Die werden sich aber wohl erst nach dem 15. Juli melden, wenn der Bewerbungsschluss für das Wintersemester abgelaufen ist. 280 Euro kostet ein Apartment im Wir-Quartier auf dem ehemaligen Busdepot in der Weststadt warm, wie Bornemann vermerkt: " 28 Quadratmeter, Toplage, Erstbezug, mit eigener Küche und eigenem Bad."
Das Wir-Quartier ist als Projekt gelebter Inklusion kreiert worden. Den Anstoß gaben die Eltern eines jungen Mannes, der vor 22 Jahren mit dem Downsyndrom zur Welt kam. Über die Lebenshilfe brachten sie die Idee voran. Mit Unterstützung der Friedel-&- Gisela-Bohnenkamp-Stiftung wird ihr Traum jetzt Realität.
Von Studierenden, die sich auf das Experiment einlassen, wird Offenheit und Empathie erwartet. Es geht um Gemeinschaft und gute Nachbarschaft, nicht um Leistungen, die von Pflegediensten, ambulanter Assistenz oder Haushaltshilfen erbracht werden. Jeweils einer der studentischen Bewohner verpflichtet sich, innerhalb bestimmter Zeitfenster telefonisch erreichbar zu sein, falls mal jemand nebenan Unterstützung braucht. Das gilt auch nachts und am Wochenende.
Dafür gibt es eine Ehrenamtspauschale, eine Zulage, die das Wohnen letztlich noch ein wenig vergünstigt. Es gehe aber nicht vorrangig um monetäre Vorteile, sagt Birgit Bornemann. " Die Studenten können soziale Kompetenz erwerben", ergänzt Thomas Schmidt-Benkewitz von der Lebenshilfe. Mitarbeiter des Studentenwerks und der Heilpädagogischen Hilfe wollen Kennenlerngespräche mit den Bewerbern führen, um auszuloten, ob sich die Erwartungen beider Seiten unter einen Hut bringen lassen.
" Auch bei uns wurde die Werbetrommel gerührt", sagt Margret Gödecker von der Heilpädagogischen Hilfe. Mit dem Ergebnis, dass es zu einer " Wahnsinnsnachfrage" komme. Sie ist sicher, dass es im Wir-Quartier eine bunte Mischung geben wird. Auch ein Pärchen sei dabei. Die beiden Partner lebten jetzt noch bei ihren Eltern und freuten sich auf das Zusammenleben. Gödecker betont zudem, dass die künftigen Bewohner nicht nach der Art der Behinderung ausgesucht würden.
Das sieht Franz Haverkamp von der Lebenshilfe genauso: " Es gibt kein Ausschlusskriterium", sagt er, auch das Alter sei nicht entscheidend. Unter den Bewerbern mit Behinderung soll es zwei um die 50 geben. Bei der Auswahl werde aber Wert darauf gelegt, " dass es Leute sind, die Stabilität einbringen". Wichtig ist den Verantwortlichen ein gutes nachbarschaftliches Miteinander.
Inzwischen stößt die Idee vom Wir-Quartier auf überregionales Interesse. Es habe schon Anfragen aus verschiedenen Städten gegeben, sagen die Verantwortlichen. Und weil nicht nur das Projekt, sondern auch der Name einzig ist, " haben wir uns den schützen lassen", sagt Studentenwerks-Geschäftsführerin Birgit Bornemann stolz.

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Bildtext:
Von innen und außen nimmt das Wir-Quartier Formen an. 18 Menschen mit Behinderung und 28 Studierende werden am Borkumweg bald Tür an Tür wohnen.
Foto:
Jörg Martens
Autor:
rll


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