User Online: 1 |
Timeout: 10:43Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
04.07.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Langer, steiniger Weg bis zur heutigen Kirche
Zwischenüberschrift:
Die Stephanusgemeinde in Atter feiert 50-jähriges Bestehen – Jubiläumsgottesdienst Sonntag um 11 Uhr
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
O
je,
die
Altarkerzen
wollten
nicht
anbrennen.
Und
das
beim
feierlichen
Weihegottesdienst
der
Stephanuskirche
in
Atter.
Landessuperintendent
Kurt
Degener
und
die
versammelten
geistlichen
und
kommunalen
Würdenträger
tauschten
Blicke
aus,
die
Gemeinde
in
der
voll
besetzten
Kirche
begann
zu
tuscheln.
"
Es
war
mir
schrecklich
peinlich"
,
erinnert
sich
der
heute
84-
jährige
Gründungspastor
der
Stephanusgemeinde,
Waldemar
Schnare,
an
jenen
Tag
vor
50
Jahren.
Am
Abend
vorher
war
er
zur
Generalprobe
in
die
Kirche
gegangen
und
hatte
auch
die
vier
mächtigen
Altarkerzen
schon
einmal
angezündet,
damit
der
Docht
am
nächsten
Morgen
die
Flamme
schneller
annehmen
möge.
"
Mein
Fehler
war,
ich
hab
die
Kerzen
zu
schnell
wieder
ausgepustet,
bevor
der
Docht
Wachs
ziehen
konnte"
,
bekennt
Schnare
heute.
Als
nach
einer
gefühlten
Ewigkeit
alle
vier
Kerzen
schließlich
brannten,
fiel
dem
34-
jährigen
Pfarrvikar
ein
Satz
ein,
mit
dem
er
die
Situation
in
allgemeiner
Heiterkeit
auflöste:
"
Liebe
Brüder
und
Schwestern,
Sie
sehen
daran,
wie
schwer
es
ist,
das
Licht
des
Evangeliums
in
Atter
zum
Leuchten
zu
bringen."
In
der
Tat
war
es
eine
recht
schwierige
Geburt
gewesen,
bis
im
Juli
1965
die
Stephanusgemeinde
selbstständig
wurde
und
am
4.
Advent
1965
auch
der
Kirchbau
geweiht
werden
konnte.
Kirchenvorstandsmitglied
Eckard
Wagner
spricht
in
einem
geschichtlichen
Rückblick
für
den
aktuellen
Gemeindebrief
von
einem
"
zeitraubenden
Weg
mühsamer
Entscheidungen"
.
Bereits
um
1950
war
die
Schar
evangelischer
Christen
in
Atter
durch
den
Zustrom
Vertriebener
aus
dem
ehemals
deutschen
Osten
so
stark
angewachsen,
dass
der
Wunsch
nach
einer
eigenen
Kirche
auf
die
Tagesordnung
kam.
Der
sonntägliche
Weg
zur
fünf
Kilometer
entfernten
Michaeliskirche
in
Eversburg
war
in
einer
Zeit,
als
es
noch
kaum
Autos
gab,
ein
großes
Hindernis.
Aber
in
der
damals
noch
selbstständigen,
bäuerlich
geprägten
Landgemeinde
Atter
überwogen
zunächst
noch
andere
Sorgen.
Für
die
vielen
neuen
Bewohner
mussten
vorrangig
Strukturen
der
allgemeinen
Daseinsvorsorge
geschaffen,
eine
"
Ortsmitte"
am
Mühlengrund
der
Düte
gegenüber
der
Volksschule
entwickelt
werden.
Anfänge
eines
evangelischen
Gemeindelebens
mit
Gottesdiensten
fanden
im
Schulkomplex
statt.
Neuer
Schwung
kam
in
den
Gemeindeaufbau,
als
Pfarrvikar
Schnare
ab
Oktober
1962
ganz
für
Atter
zuständig
wurde
und
1963
mit
seiner
Familie
in
das
neu
errichtete
Pfarrhaus
einziehen
konnte.
Zwar
war
man
jetzt
nicht
mehr
von
der
Michaeliskirche
in
Eversburg
abhängig,
sondern
von
der
1959
geweihten
Markuskirche
an
der
Natruper
Straße,
aber
darin
lag
entfernungsmäßig
keine
Verbesserung,
sodass
der
Kirchenbau
in
Atter
weiterhin
intensiv
verfolgt
wurde.
Die
Ortsplanung
sah
die
tiefer
gelegene
Wiese
gegenüber
der
Schule
an
der
Leyer
Straße
für
das
kirchliche
Zentrum
vor.
Man
trat
an
den
Landwirt
heran,
dem
die
Wiese
gehörte.
Die
Frau
des
Landwirts
ließ
dem
Kirchenvorstand
ausrichten,
dass
ihr
Mann
jetzt
keine
Zeit
für
Verhandlungen
habe,
denn
die
Bestellung
der
Äcker
und
die
Aussaat
hätten
erst
mal
Vorrang.
Das
war
nur
einer
der
Gründe,
die
Planung
und
Bau
der
Stephanuskirche
–
auf
die
Namensgebung
nach
dem
ersten
großen
christlichen
Märtyrer
hatte
man
sich
im
November
1962
geeinigt
–
in
die
Länge
zogen.
Gemeinsames
Gotteshaus
Auch
galt
es,
Wünschen
aus
der
Bevölkerung
nach
einem
gemeinsamen
Gotteshaus
für
Lutheraner
und
Reformierte
nachzugehen.
Beide
Seiten
hatten
Gespräche
aufgenommen.
Sie
scheiterten
an
der
Frage
des
Altars,
den
die
Reformierten
nicht
wollten,
den
Landessuperintendent
Degener
aber
für
unverzichtbar
hielt.
So
kam
es,
dass
die
Reformierten
ihre
eigene
Kirche
bauten.
Sie
wurde
noch
vor
der
Stephanuskirche
fertig,
ist
inzwischen
aber
wieder
entwidmet
und
2008
in
den
"
Treffpunkt
Atterkirche"
umgewandelt
worden.
Der
steinige
Weg,
den
die
Stephanusgemeinde
bis
zum
eigenen
Gotteshaus
durchschreiten
musste,
geriet
dadurch
noch
länger,
dass
der
Entwurf
des
Architekten
Horst
Warnecke
im
November
1963
verworfen
wurde.
"
Im
Kirchenvorstand
waren
wir
uns
einig,
dass
der
Warnecke-
Entwurf
mehr
an
eine
Produktionshalle
als
an
eine
moderne
Kirche
mit
zeitgemäßer
theologischer
Aussage
erinnerte"
,
blickt
Schnare
auf
die
stressigen
Entscheidungswochen
zurück.
Das
Architektenpaar
Klaus
und
Gudrun
Vogel
aus
Hannover
legte
einen
neuen
Entwurf
vor,
der
mit
seinem
"
steilen,
spitzwinkligen
Schiffsbug"
das
Wort
von
dem
"
Schiff,
das
sich
Gemeinde
nennt"
,
in
Architektur
umsetzte
und
allgemeine
Zustimmung
fand.
Baumeister
Willy
Thies
aus
Gaste
setzte
dann
alles
daran,
den
Kirchenbau
in
neun
Monaten
fertigzustellen,
eben
in
der
Zeitspanne,
die
ein
werdender
Mensch
bis
zur
Geburt
braucht.
Es
klappte:
Kurz
vor
dem
Geburtstag
Christi
wurde
die
Kirche
im
Dezember
1965
fertig.
Nach
Pastor
Schnare
(1962
bis
1969)
wirkten
Pastor
Rieß
(1971
bis
1979)
,
Pastor
Bielawa
(1981
bis
2001)
,
Pastor
Boehnke
(2001
bis
2011)
und
das
Pastoren-
Ehepaar
Danckwerts
(2012
bis
2015)
an
der
Stephanuskirche.
Zurzeit
ist
das
Pfarramt
in
der
zu
Jahresbeginn
gebildeten
"
Nordwest-
Kirchengemeinde"
,
dem
Zusammenschluss
von
Stephanus-
und
Markusgemeinde,
vakant.
Der
Jubiläums-
Gottesdienst
mit
Superintendent
Friedemann
Pannen
beginnt
morgen
um
11
Uhr.
Anschließend
bittet
die
Gemeinde
zu
einem
Empfang.
Mehr
zur
Geschichte
der
Stadt
auf
noz.de/
osnabrueck
Bildtexte:
Die
feierliche
Grundsteinlegung
für
die
neue
Kirche
fand
am
2.
Mai
1965
statt.
Ein
Zeitdokument
für
das
Stilempfinden
der
Sechzigerjahre
–
die
Kirchenbaustelle
im
Frühjahr
1965.
Landessuperintendent
Kurt
Degener
(rechts)
,
Pfarrvikar
Waldemar
Schnare
und
Architekt
Klaus
Vogel
bei
der
Weihe.
So
präsentiert
sich
die
Kirche
in
diesen
Tagen.
Fotos:
Archiv
Stephanuskirche,
Jörn
Martens
Autor:
Joachim Dierks